Viamala und Nostalgie

Ursprünglich hatte ich vor heute den Tag fahrend, mit dem Bus über Lenzerheide nach Chur, dann Langwies, über Klosters nach Davos zur Schatzalpbahn und dann mit dem Nostalgiezug nach Filisur.

Aber das Wetter ist mir zu gut für reines Fahren und so plane ich „ein wenig“ um.

Zunächst geht es mit dem Bus von Filisur Richtung Davos nach Alvaneu Dorf, Dorfplatz. Hier heisst es aufpassen,  denn in Alvaneu Bad, mehrere hundert Höhenmeter weiter unten, gibt es ebenfalls eine Haltestelle Dorfplatz.

Dort kommt nach einiger Zeit der Bus aus Davos nach Lenzerheide und weiter nach Chur.

Vorbei an ehemaligen Militärdepots geht es durch das vom Bergsturz bedrohten Brienz. Der letzen grosse Sturz hat die Strasse vor dem Ort verschüttet, der Bus nutzt daher alternativ einen Feldweg um weiter ins benachbarte Vazerol zu kommen.

In Lenzerheide dann noch eine Umleitung wegen einer Classic-Car Veranstaltung und dann geht es irgebdwann mit mehreren Kehrschleifen runter nach Chur.

Ich bin erstaunt ob der vielen Rennradfahrer die sich in der Bergrichtung auf der ab Lenzerheide stark befahrenen Strasse antun.

Der über dem Ostteil der Bahnsteige des Bahnhof Chur liegende Busbahnhof wird derzeit saniert und die Fahrgastinfo offline.

Statt nun nach Langwies zu fahren fange ich erstmal einen Zug mit Ge4/4 II in Vorbereitung sowie den Zug aus Arosa bei der Einfahrt auf den Bahnhofsvorplatz auf der auch von einer Ge4/4 II geschoben wurde. Weden die Allegra knapp?

Mit dem Direktbus nach Bellinzona geht es über die Autobahn und Thusis nach Zilis. Die Ansage des Bus Chauffeur erinnere stark an die Ansagen eines Flugkaptain, aber sie waren top. Insbesondere sorgte er sich dass Fahrgäste nach Splügen im Bus sind, da er dort nicht hält und das schon öfter vorkam dass Fahrgäste ungewollt in St. Bernardino landeten.

Aber so weit will ich eh nicht. Ich steige im zweiten Halt in Zillis aus.

Ob die Milchkannen ein Synonym für den Halt un Zillis sind oder tatsächlich noch transportiert werden kann ich nicht eruieren.

Eigentlich wollte ich mit dem Bus der Gegenrichtung zum Einstieg in die Viamala-Schlucht fahren, steige aber schon vorher in Rania aus um von der aus zur Schlucht zu laufen.

Und dann geht es teils unten im Tal und dann wieder weiter oberhalb durchs Tal.

Mit jedem Meter wird das Tal schroffer und steiler und bald ist der Eindtieg in die schmale Schlucht erreicht.

Der Eintritt ist in der Pauschale des Hotels enthalten und so geht es erstmal die über 300 Treppenstufen hinunter in die Schlucht.

Der Molsch ist derweil von den Besuchern eher unbeeindruckt.

Leider lässt sich die steile und tiefe Schlucht schlecht mit dem Foto einfangen, aber eindrücklich war es schon.

Nachdem ich wieder oben an der Strasse angekommen bin wandere ich flussabwärts, es handelt sich hier übrigens um den Hinterrhein, entlang des rechtsrheinischen Hang Richtung Thusis.

Aber abwärts geht es eigentlich nicht sondern teils sehr stramm bergauf.

Die als Hängebrücke ausgeführte „Treppe“ die ein Seitental in gut 50 bis 70m Höhe überbrückt hat einen leicht parabelförmigen Verlauf und ich bin froh diese „Bergwärts“ begehen und daher nicht direkt nach unten schauen muss.

Und oberhalb der Schlucht und teils nur wenige Meter von der Abbruchkante geht es weiter…

Immer wiedermal ergeben sich schöne Ausblicke.

Am Ende der Schlucht befindet sich die Burganlage Hohenrätien, den Weg dahin erspare ich mir aber da es einen fast gleichwertigen Ausblick auf Thusis und des Hinterrheintal vom Weg aus gibt.

Weiter unten folgt noch die als Jugendherberge nur für Gruppen genutzte Burg Ehrenfels.

Und langsam ist der Talboden fast wieder erreicht und unter der Autobahnbrücke geht es weiter.

Die RhB Brücke über den Hinterrhein bietet sich als Fotomotiv mit Zügen noch an bevor es ins Ort weiter geht.

Im örtlichen Coop nochmal Verpflegung aufnehmen und dann ist der Bahnhof von Thusis erreicht.

Von Thusis aus geht’s mit dem IR der Linie 38 wieder nach Filisur.

Dort wartet geade der Nostalgiezug welcher zum normalen Tarif genutzt werden kann und an besonderen Stellen, wie z. B. dem Blick auf das Landwasser-Viadukt, der Fahrt übers Wiesener Viadukt und am Bärentritt extra langsam fährt.

Daher kreuzt er in Glarus und nicht wie bei Regelzugfahrten in Frauenkirch mit dem Gegenzug.

Der Güterwagen war übrigens gut mit Fahrrädern gefüllt was vermutlich auch der seit über einem Jahr bestehenden Sperrung der alten Zügenstrasse wegen Unwetterschäden und Steinschlag zwischen Wiesen und dem Bf. Monstein geschuldet ist.

Das Personal hat offenbar spass daran den Nostalgiezug, welcher zum Regeltarif verkehrt, zu führen und zu begleiten.

Zurück nach Filisur geht es mit dem vordersten  Capricon der aus Landquart hoch kam.

Freundlicher weise macht der Lokführer die Jalousie hoch und so kann die Fahrt aus der Führerstandsperspektive genossen werden.

Und dann ist schon Filisur wieder erreicht.

Noch schnell die Zugkreuzug oberhalb des Hotels abgewartet und fotografiert und dann ist schon Zeit zum Abendessen.

Ich hatte vom letzten Besuch im Hotel, damals noch unter der Regie der Familie Uffer, noch ein „Mitbringsel“ im Archiv und zur Wiedereröffnung bzw. dem jetzigen Wiederbesuch mitgenommen.

Na dann, schau dir mal die alte Heimat an.

Auch wenn es nun rasch dunkel wird, was vom Zug nach St. Moritz aufgehellt wird.

Hier noch die Aufzeichnung mir vielen weiteren Bildern von der Wanderung duch die Viamala-Schlucht nach Thusis bei Komoot.

Hier der heutige Fahrplan dazu:

Ab 08:27 Alvaneu Dorf, Dorfplatz (B 183, Richtung: Lenzerheide/Lai, Post)
An 09:32 Chur, Postautostation

Umsteigen

Ab 09:58 Chur, Postautostation (B 171, Richtung: Bellinzona, Stazione)
An 10:35 Zillis, Dorf

Umsteigen

Ab 10:43 Zillis, Dorf (B 541, Richtung: Thusis, Bahnhof)
An 10:45 Zillis, Rania

Wanderung durch die Viamala-Schlucht

Ab 15:29 Thusis – Gl. 3 (IR 38, Richtung: St. Moritz)
An 16:00 Filisur – Gl. 2

Umsteigen in den Nostalgiezug

Ab 16:06 Filisur – Gl. 3 (R 11, Richtung: Davos Platz)
An 16:50 Davos Platz – Gl. 3

Ab 17:31 Davos Platz – Gl. 2CD (R 11, Richtung: Filisur)
An 17:56 Filisur – Gl. 3

Morgen geht es wieder nach Hause.

Schnüff… aber was will man machen.

Ausserdem beginnt in vier Wochen meine Sommerradtour2024, da muss man dazwischen noch auch was arbeiten  😉

Das neue Jahr im Tal der Plessur

Nach einer kurzen Nacht und einem späten Frühstück ging es vorbei am RhB Hauptsitz zum Bahnhof und um 11:08 mit leichter Verspätung nach Langwies.

Das Langwieser Viadukt ist bei Sonnenschein schwer zu fotografieren da gegen die Sonne fotografiert wird. Einzige Möglichkeit mit der Sonne im Rücken würde einen längeren Anstieg am Berg und ein Teleobjektiv benötigen was aber heute nicht verfügbar und angedacht ist.

Dafür wird ein paar Meter weiter entlang der Strasse der Zug von Arosa nach Chur nochmal hinter Langwies talwärts abgefangen.

Schnee? Fehlanzeige, es erinnert auch von den Temperaturen her eher an Frühjahr.

Am Bahnhof vorbei, an dessen Brunnen eine Spühlbürste hängt (warum?!?) geht es zum Viadukt. An einem der Pfeiler stand die Türe auf was zu einen neugierigen Blick einläd. Ich war erstaunt wie vergleichsweise dünn die Mauern der grösseren Pfeiler sind.

Danach geht’s erstmal hinab ins Tal und auf der anderen Talseite wieder hinauf. Da der Talboden dicht mit Bäumen bewachsen ist besteht von dort kein Fotomotiv auf die Brücke.

Aber dafür hat es von der Arosaer Seite einen schönen Blick über die Brücke nach Langwies.

In schattigen Bereichen hat es dann doch Schnee, aber der Weg ist oft stark vereist und teils nur dank des aufgestreuten Sägemehl begehbar.

Wo die Sonne hinkommt hat der Schnee keine Chance mehr. 29.12.2018 hatte ich die Wanderung schonmal gemacht. Einfach mal die Bilder vergleichen.

Bald ist Litzirüti erreicht und der Gemeinde scheint das Sägemehl ausgegangen zu sein. War es bis hier recht großzügig verteilt so fehlt es ab hier teils an extrem glatt und steilen Abschnitten ganz. Ich bin daher froh den Weg talaufwärts gewählt zu haben, runterzu wäre es vermutlich nicht ohne Sturz ausgegangen.

Und dann wird es doch noch ein wenig winterlich da die Sonne den Talboden nicht erreicht.

Die zweistündlich verkehrenden RE die zwischen Chur und Arosa nur in Lizirüti und Langwies halten bestehen aus einer Ge4/4II, zwei zweiter und einem erster Klasse Wagen. Die Regios bestehen dagegen aus einem Allegra Triebwagen, zwei zweiter und einem erster und zweiter Klasse Wagen und einem Steuerwagen sowie je nach dem noch 2. Klasse Verstärker oder Gepäckwagen am Zugschluss.

Der Stausee Isel ist nicht ganz zugefroren aber präsentiert sich dafür mit schönen Spiegelungen der umliegenden Bergen.

Neben Holzverladung in St. Peter – Molinis und Langwies wird in Arosa auch das Betonwerk in Arosa im Güterverkehr bedient.

Am unteren See wird gerade vom Raupenfahrzeug gestreut. Ein Job für 3, einer fährt, einer streut und der dritte passt vermutlich auf dass der Fahrer bei einer Fahrgeschwindigkeit unter Schrittgeschwindigkeit nicht einschläft 😂

Noch den 15:49 nach Chur abgefangen und nach einem Abstecher in den Coop und einen Laden der Bier aus Arosa anbietet ist der Bahnhof erreicht. Arosa ist noch einer der wenigen Bahnhöfen zu dem Reisegepäck wohl noch per Bahn transportiert wird.

Der Lokführer hatte es wohl beim Führerstandswechsel eilig und so stand die Türe zum Führerstand sperrangelweit offen. Na dann noch schnell ein Foto vom Kommandozentrum und um 16:49 geht es zurück nach Chur Altstadt.

„Bitte beachten Sie den Abstand zwischen Zug und Bahnsteigkante“, was für ein Glück muss das hier nicht durchgesagt werden. Man merkt es beim Ausstieg.

Und dann parkt der Zug auchnoch den Fussgängerüberweg zu. Das wird teuer 😉

Abendessen zu erträglichen Preisen mit Pizokels nach Hausart und Überraschungsnachspeise im Rätushof.

Im Hotel hängen diverse interessante Briefmarkenmotive als Bilder aber sehr interessant ist der Nachdruck einer alten Karten mit den diversen Projektstudien welche letztendlich zur heutigen Gotthard Bergstrecke führten statt z. B. auch als Idee aus dem Tal der Reus hinüber nach Disentis und über den Lukmanier oder gar von Chur über den Splügenpass.

Und wie gewohnt zum Schluss der Link zur Aufzeichnung der Wanderung bei Komoot. Laut Anzeige auf Komoot meine 500. Aufzeichnung.