Herbstliche Spessartrampe

Durch die drei Nachtschichten am Wochenende war am Montag ein Ruhetag angesagt. Petrus war im Gegensatz zu den Tagen zuvor auch Wohlgesinnt und so entschloss ich mich, weil zudem die Bäume nich recht herbstlich gefärbt sind, der Spessartrampe einen Besuch abzustatten, auch wenn diese jetzt nicht gerade „um die Ecke“ liegt.

Erster Stopp war bei Klein Umstadt wo kurz darauf ein Lint der Vias als RB86 von Hanau nach Wiebelsbach das herbstliche Bild garnierte.

Über Großostheim und Aschaffenburg ging es dann weiter nach Laufach wo die Spessartrampe beginnt. Positiv zu vermerken ist dass man in Laufach nichtmehr auf der stark befahrenen Hauptstraße fahren muss sondern ein talseitiger Radweg angelegt wurde.

Hinter dem Bahnhof Laufach ist zwischen dem Haus und der neuen Trasse die alte steilere und höher trassierte Trasse noch sehr gut erkennbar während ein RE aus Würzburg nach Frankfurt eilt.

Genau in der Sonnenlücke kam dann ein Güterzug vor dem herbstlichen alten Bahndamm auf Höhe von Hain vorbei. Im benachbarten Gasthaus Seebachblick hat man durch die tiefere Lage der neuen Trasse jetzt keinen Bahnausblick mehr.

Da es nicht nach weiteren Wolkenlücken aussah fuhr ich durch Hain weiter ans Ostportal des Falkenbergtunnel „Ost“. Ein RE nach Würzburg hat gerade den Falkenbergtunnel „West“ verlassen um kurz darauf im Tunnel „Ost“ den Bergrücken nach Heigenbrücken zu unterqueren.

Kurz darauf passiert in der Gegenrichtung ein ICE3 den kurzen Abschnitt zwischen den beiden Tunnels.

An der Stelle an der noch 2017 Überleitweichen bzw. ein Wartegleis für die zurückkehrenden Schiebeloks vor dem Westportal des Schwarzkopftunnels lagen befindet sich heute ein kurioser aber interessanter Rastplatz.

Der „Kessel“ der Holzlok dient als Brunnen der von einem Rohr aus dem Fahrleitungsmast in den Kamin gespeist wird.

Dee Schwarzkopftunnel wurde verfüllt. Der Zustand lies laut Berichten keine Adaption als z. B. Radwegtunnel zu. Auch wurde die gänzlich vorhandene alte Trasse nicht als Rad- oder Wanderweg ungenutzt. Eine in meinen Augen vertaene Chanca. Immerhin befinden sich an den begleitenden Wegen informative Schautafeln zur alten und neuen Strecke.

Das ehm. Zwischensignal „T“ gehörte zum alten Bf. Heigenbrücken der unmittelbar am Ostpotal anschloss.

Da man beim Verfüllen Hohlräume bestehen lies dient der Tunnel nun als unzugängliche Fledermaushöhle.

Die nachträglich wieder verlegten Schienen lassen das Dampflokomotiv auf dem zugemauerten Portal recht plastisch erscheinen.

Die grüne Kutte im rechten Gleis ist wohl der Streckenläufer oder ein „unbefugter Dritter“ dessen Sprechblase „Hii un zurück laaf ich“ verkündet.

Es wird Zeit zurückzufahren, immerhin wird es derzeit schon ab halb fünf dunkel.

Kurz vor Laufach zwerren dann zwei „anonyme“ 111er einen Keswelwagenzug den Berg hinauf. Leider habe ich mir die Halterkennung nicht gemerkt.

In Aschaffenburg ist es wesentlich weniger bewölkt und das Schloss spiegelt sich sehr schön im Main.

Zur blauen Stunde dann wieder ein RB65 nach Wiebelsbach beim Zwischenstopp vor dem ehm. Empfangsgebäude von Klein Umstadt.

Warum der Anzeiger am Bahnsteig verkündet dass der Zug am Gleis 1 hält wobei der heutige Haltepunkt ohnehin nur ein Gleis hat wissen wohl nur die Truppe von DB StuS.

Kurz vor Habitzheim wurden dann 30.000 km seit der Auslieferung des Rads in 05/2017 errricht. Somit wurden vorzeitig die 5.000 km pro (Betriebs)Jahr erreicht.

Daher noch ein wenig Statistik zur heutigen Tour.

Wie üblich hier der Link zu Komoot zur Tour mit viel mehr Bildern.

Abschied von der Spessartrampe

Nachdem ich im Oktober am Tag der offenen Baustelle in Heigenbrücken das östliche Portal des Falkensteintunnel besichtigen konnte war stets die Idee da der Spessartrampe vor der Inbetriebnahme der Neubaustrecke mitte Juni und anschließenden Rückbau der Trasse via Schwarzkopftunnel einen Besuch abzustatten.

Am 25.5. (Christi Himmelfahrt) gab es dort diverse Sonderfahrten, aber da war mir der „Schratfaktor“ zu hochund so nutzte ich das via www.dbfirmenrad.de erhaltene neue eBike für einen netten Tagesausflug mit 115km Radstreke zur westlichen Rampe ab Laufach bis zum westlichen Portal.

Die gesamte Route mit vielen Bildern gibt es hier bei Komoot. 

Enstannt, zügig und in den Steigungen freundlich elektrisch unterstützt wurde zunächst Nilkheim erreicht. Quer durch das Industriegebiete ziehen sich diverse und zumeist ungenutzte oder überbaute Anschlussgleise. Vor dem Prellbock der das heutige Ende der ehm. Bachgaubahn via Großostheim nach Höchst (Odw.) markuert wird aber auch noch ein Gashandel angedient. Erfreulicher Weise hat man 2016 die Straßenbrücke der B469 erneuert die die Trasse bis Großostheim weiter möglich macht. Derzeit bestehen Bestrebungen Großostheim wieder anzubinden.

Entlang des Mains geht es Richtung Aschaffenburger Innenstadt und durch den Park (Fasanerie) Richtung Laufach.

In Laufach rollte gerade ein langer Zug mit Eaos Wagen ein der vermutlich nachgeschoben werden wurd. Ein guter Grund einen guten Fotostandort zu finden.

Warum man das Portal des westlichsten Hainer Tunnels so gelegt hat dass man bis zum vollständigen Rückbau der dortigen Alttrasse einen wenige hundert Meter langen einspurigen Abschnitt genereriert erschließt sich mir nicht, zumal dort viel Platz gewesen wäre.

Die Baustrasse ermöglicht ein gutes Anfahren der diversen Fotostandorte. Die Aussicht von der Gaststätte des Sportzentrums bei Hain dürfte auf die zwischen dem Hainer- und Metzer Tunnel und tiefer liegenden Neubaustrecke nicht mehr so optimal sein wie zuvor auf die Altbaustrecke.

Beim Blick auf das Trogbauwerk Etzbachtal kam dann ein „Warum?!?“ Effekt auf. Wenige Wochen vor der Stillehung waren zwei Mann mit Grünschnitt (Gras und Gestrüpp) an der Alttrasse beschäftigt…

Die Baustraßen waren nicht wirklich gut in den diversen Landkarten (Komoot oder Bosch Navi)  dokumentiert. Aber auch das westliche Portal verbarg sich recht gut. Auf Grund der fortgeschrittenen Uhrzeit entschloss ich mich nicht auf einen weiteren nachgeschobenen Güterzug am bzw. über dem westlichen Portal abzuwarten und direkt zurückzufahren. Auch der Stichweg, der als Weg zum Portal ausgeschildert war entpuppte sich als zugewucherte Stelle.

Links oben: Blick von oberhalb des Westportals des Schwarzkopftunnel auf die Üst. Heigenbrücken West wo die Nachschiebeloks enden mit eibem ICE-T Richtung Laufach.

Oben rechts: Zurückkehrende Nachschiebeloks oberhalb des Trognauwerks Elzbachtal.

Mitte links: ICE3 am westlichen Portal des Metzer Tunnels in Fahrtrichtung Laufach.

Mitte Rechts: Gegenrichtung zum Bild mitte links, Regionalexpress Richtung Heigenbrücken beim östlichen Portal des Haine Tunnel.

Unten links: Nachgeschobener Güterzug in Richtung Heigenbrücken am westlichen Portal des Hainer Tunnels.

Unten rechts: Regionalexpress zwischen Hösbach und Goldbach.

Wer jetzt meint dass Bahnstrecken immer langweiliger werden da Tunnel und Lärmschutzwände due Sicht versperren der möge mal bei Hösbach und Goldbach die A3 befahren. Ich dachte die Berliner Mauer hätte hier innerorts eine Wiederauferstehung gefunden.


Im Biergarten mitten in der Aschaffenburger Fasanerie wurde sodann eingekehrt und das Mittagessen nachgeholt.

Bier bzw. Apfelwein zu 2,90 für 0,5l und üppiger Braten zu 9,50 kann man sich gefallen lassen. Es bestätigt sich wieder dass Mahlzeiten unter 500g Fleischeinlage in Franken vmtl. als vegetarisches Gericht eingestuft werden. 😂


Frisch gestärkt ging es dann nach Hause.