Im Tessin waren wir auf den diversen debx Touren schon öfters und meist über die üblichen Bahnstrecken, aber diesmal ging es auf vollkommen neuer Route in den Süden.
Dazu galt es aber relativ früh aufzustehen denn der Zug fuhr schon um kurz nach 8 ab, dank der verkehrsgünstigen Lage der Jugi direkt am Bahnhof wurde dieser aber wenigstens ohne langen Fussweg erreicht.
Die Gruppenreservation war Ausgeschildert und so ging es entspannt am Brienzer See entlang nach, weil schon vorgestern aber da über 1h später, nach Meiringen.

Hier erfolgte dann der Wechsel auf den Bus zum Sustenpass welcher wie der Bus nach Gletsch erstmal die Aareschlucht überwinden muss um nach Innertkirchen zu komnen. Die Wetterlage ist bedeckt mit „Schlonz“, also recht unstrukturierte Wolken, am Himnel und ohne Bodennebel der vorgestern eine interessante Stimmung erzeugte.
Unterwegs wird dann Gebäck (kein Schreibfehler) an einer Bäckerei aufgenomnen und dann später oberhalb Innertkirchen an einem Haus abgestellt.
Das Infoschild am Ortsausgang von Innertkirchen kündigt am Sustenpass Schnee an.

Die Fahrtstecke das Tal des Gadmerwasser ist interessant und mit diversen sehr schönen Ausblicken gespickt.

Und kurz vor der vorerst Endstation „Steingletscher“ liegt dann in der Tat der erste Schnee.
Hier waren dann knapp 20min Wartezeit auf den Bus aus Andermatt angesagt der dann wieder nach Andermatt zurück fuhr.
Warun man hier, irgendwo im Nirgedwo, aber wenigstens mit Gasthaus die Buslinie bricht erschien erst unlogisch, aber später wurde der Grund erkannt. Denn, soviel sei vorab verraten, der Fahrer sprach primär italienisch.
Im Bus nach Andermatt geht es nun Kehre für Kehre weiter hinauf zur Passhöhe.

Kurz nach der Haltestelle Susten Passhöhe wurde damn der eigentliche Pass mit einem kleinen Tunnel unterquert.
Im Gegensatz zur westlichen Rampe hat es hier nur wenige Spitzkehren, die Strasse folgt dem Tal der Meienreuss und fällt dabei kontinuierlich ab.
Aber die Ausblicke ins Tal und die umliegenden Berge sind wirklich beeindruckend und ich nehme mir vor den Pass auch irgedwann per Rad zu genießen.
Kurz vor dem Wechsel ins Tal der Reuss und der Gotthard Bergstrecke bei Wassen hat es dann noch etwas an Kehrschleifen und dann geht es hinter Wassen auch schon wieder das Tal der Reuss hinauf.

Leider kam kein Zug passend zum Postbus an den Fotostellen vorbei.
In Göschenen wartet derweil der MGB Pendelzug auf Fahrgäste Richtung Andermatt und durch die Schöllenenschlucht geht es nun hinauf nach Andermatt wo der Bahnhof, zimidest hinsichtlich der Zugänge gewaltig verändert hat. Der Hauptzugang und die Busstation liegen nun auf der Nordseite.

Und jetzt löst sich auch die Frage vom Susten, denn das Gepäck muss für den in 25min fahrendenden Bus nach Airolo nicht ausgeladen werden, der Bus vom Sustenpass geht nämlich auf den Kurs über den Gotthardpass nach Airolo über. Auch ganz praktisch.
In Andermatt wurde m Bahnhof richtig geklotzt. Nicht nur dass nördlich des Bahnhofs ein komplett neuer Ortsteil aus dem Boden gestampft wurde, auch das neue „Emofangsgebäude“ inkl. Unterführung und Tunnel zur Seilbahn (für lauffaule Skifahrer inkl. Laufband) ist für Menschenmassen ausgelegt.
Der Bahnsteig Gl. 2 und 3 wurde zwar nicht sonderlich verändert, aber der Zugang von der relativ schmalen Treppe auf eine großzügige Rampe Umgebaut.
Derweil kämpfen drei Siemens Techniker mit dem Anschluss der alten Zugsicherung. 😉

Pünktlich um 11:30 Uhr setzt der Bus seine Fahrt fort und über Hospental geht es nun den Gotthardpass hinauf der sich ab ca. 1800 bis 1900m.ü.M. auch mit Schnee zeigt.

Auch auf dem Gotthardpass hat es, wie bereits am Grimsel oder Susten, einen mindestens 20 minütigen Aufenthalt. Die Passfahrten dienen zwar auch heute noch dem Posttransport, die Fahrererin zum Steingletscher hatte auch Post für das Hotel dabei, aber primär sind es touristische Fahrtrouten.
Somit hat es genug Zeit für ein kurzes Sightseeing. Ursprünglich war geplant das hiesige Festungsmuseum Sasso San Gotthardo zu besuchen und mit einem späteren Bus weiterzufahren, aber das Museum hat im September leider Dienstags nicht geöffnet.

Aber es ist genügend Zeit für eine Wurst und ein Gotthardbier was zu einem bis auf das Wetter fast identischen Foto wie zur Radtour über den Gotthardpass im Juli 2024, damals jedoch in der Gegenrichtung, führte.
Es ist schon ein wenig kühl hier heroben und der Wind verstärkt es noch, aber die „Strickjacke“ reicht dafür noch gerade so aus, aber als der Bus wieder geöffnet wird ist es darin auch ganz angenehm.
Im Gegensatz zur Radtour geht es nun nicht über die alte Tremola Strecke sondern über die mit viel weniger steil seiende und nur wenige Spitzkehren besitzenden sowie mitceiner breiteren Fahrspur ausgestatteten neuere Trasse talwärts.
Und rasch wird es nun auch wieder grüner, der typische Alpenherbst mit den gelb bis rötlich gefärbten Nadelbäumen ust aber noch nicht in Sicht. Noch…

In Airolo endete dann die Busfahrt und es wurde in den Zug umgestiegen.
Wie schon in Göschenen dominieren hier die Anlagen zum Bau der zweiten Röhre des Gotthard Strasdentunnels, damit sich die beiden Fahrtrichtungen nichtmehr eine Röhre Teilen müssen, das Landschaftsbild und auch hier wird vieles der Baulogistik per Bahn abgewickelt.
In Airolo besteht sogar noch eine Drehscheibe. Warum diese wenn deren Endlage nicht verriegelt ist dem Lokführer das Straßenverkehrschild für „Durchfahrt verboten“ und nicht das schweizer Adöquat für Schienenverkehr, eine runde rote Scheibe mit nach oben rechts steigendem weissen Strich, zeigt wiseen wohl nur Insider.

Im von der SOB geführten IR in dem die Gruppenreseevierung in den Displays angezeigt wurde rollt es sich nun bequem das Tal des dem Kanton den Namen gebenden Fluss Ticino hinab nach Süden.U
Unterwegs wurde auf einem Nebengleis ein vor sich hin verrottender ehm. BLS Gepäcktriebwagen gesichtet bevir um kurz nach 14 Uhr pünktlich Bellinzona erreichte wurde.
Hier auf 230m.ü.M. (Normal Null aus Genua) ist es auch ohne Sonnenschein deutlich wärmer wie auf dem 2091 bis 2106m.ü.M.hoch gelegenen Gotthardpass.
Durch die Altstadt von Bellinzona geht es nun zur südöstlich des Bahnhofs und unterhalb der alten Burgmauern des Castello Montebello gelegenen Jugendherberge.

Die Jugendherberge wird nach gut einer Viertelstunde Fussweg erreicht und ist in einem altehrwürdigen Gebäude untergebracht, einfach aber gut ausgestattet und das Zimmer bietet zudem einen 1a Bahnblick und Zugakustik 😉
Aber den restlichen Nachmittag im Zimmer zu verbringen wäre vergeudete Zeit und so fahre ich alsbald mit der S-Bahn nach Locarno.

Und im sogenannten Schneewittchensarg der italienenischen SSIF, welche zusammen mit der schweizer FART die Züge zwischen Locarno und Domodossola auf der Centovallibahn fährt, geht es nun weiter nach Intragna.
Den Schneewittchensarg hatte ich unangenehmer in Erinnerung, er ist aber doch recht geräumig, nur der Sitzabstand ist recht knapp und insbesondere relativ laufruhig.

Begleitet von interessanten Wolkenformationen wird Intragna erreicht und ich begebe mich auf den Weg zur Strassenbrücke über den Fluss Isorno um das klassische Fotomotiv der markanten Eisenbahnbrücke zusammen mit der Kirche von Intragna zusammen einzufangen.

Das Motiv ist von der Strassenbrücke aus recht gut umsetzbar, nur halt um diese Uhrzeit komplett gegen die Sonne, welche sich bei den bei den mit einem der neuen Triebwagen von, na wer wohl, Stadler geführten Züge sich zumindest hinter den Wolken etwas versteckt, beim aus Domodossola kommenden „Schneewittchensarg“ bringt sie den Bildsensor aber sehr stark an seine Grenzen und darüber hinaus.
Dazwischen schaute ich auch ob optional ein Bild Richtung Osten, also talauswärts, möglich wäre, aber die Strasse führt leider nicht weit genug bis zur alten abgebrochen Brücke. Ich hätte vielleicht doch die Drohne mitnehmen sollen, aber die schlummert noch im Rucksack in Bellinzona.
Die Seilbahn Intragna – Pila-Costa ist seit Jahreswechsel 2024/25 ausser Betrieb wegen „Sanierung“, wovon jedoch von aussen nichts erkennbar ist.

Noch einen Zug abwarten und dann begebe ich mich zur bei der Brücke gelegenen Bushaltestelle.
Zur passenden Zeit kam auch ein Bus, aber dessen Aussenanzeigen waren inaktiv. Als ich den Fahrer fragen will fuhr er schon Los und da kommt auch schon ein Bus mit „Locarno“ in der Anzeige entgegen.
Der Fahrer hiekt nochmal und mit kurzem Sprint wurde dann doch der richtige und zunächst recht volle Bus erreicht. Warum ich an der falschen Haltestelle stand und m Bus nach Spruga landete?
Ich hatte den Fahrplan falsch gelesen und meinte die Postbusse nach Locarno würden wie der Zug links des Flusses verkehren, was aber wie ich merkte falsch war.
Trotz dichtem Strassenersatzverkehr wird Locarno fast pünktlich erreicht, der Anschlusszug ist am Prellbock gesteckt voll, wird aber zur Zugspitze hin kontinuierlich leerer.
Hi hi hi, der RE80 fällt aus. Ob da die Aura des Odenwaldbahn RE80 bis hierher wirkt?

Und so geht’s am Lago Maggiore entlang und das Ticino Tal hinauf wieder nach Bellinzona.
In der Aktstadt ist nun nach 18Uhr deutlich weniger los wie heute Nachmittag.

Die Abendsonne bescheint die Jugi und Burgmauer und vom Zimmer konnte nich kurz die Paralleleinfahrt der S-Bahnen aus Lugano und Locarno beobachten werden bevor es wieder zurück in die Altstadt zur Piazzaria Michele ging.
Nach gutem Essen dann noch ein paar Nachtaufnahmen bevor es ins Bett geht.

Dabei wurde ein wenig mit dem Fotografieren des altuell nur zu 50% sichtbaren Mond Experiment.
Es ist schon der Hammer was diese winzigen Fotosensoren mittlerweile leisten.

Zum Abschluss wieder der heutige Fahrplan.
Ab 08:04 Interlaken Ost – Gl. 4 (PE, Richtung: Luzern)
An 08:35 Meiringen – Gl. 1
Fussweg
Ab 08:50 Meiringen, Bahnhof (B 162, Richtung: Steingletscher, Susten)
An 09:41 Steingletscher, Susten
Umsteigen
Ab 10:00 Steingletscher, Susten (B 162, Richtung: Andermatt, Bahnhofplatz)
An 11:04 Andermatt, Bahnhofplatz – Kante 1
Umsteigen
Ab 11:30 Andermatt, Bahnhofplatz – Kante 1 (B 110, Richtung: Airolo, Stazione)
An 12:50 Airolo, Stazione
Fussweg
Ab 13:02 Airolo – Gl. 2 (IR 26, Richtung: Locarno)
An 14:00 Bellinzona – Gl. 3
Zimmerbezug in der Jugi
S 20
Nach Locarno
Ab 15:19 Bellinzona, Gleis 3
An 15:45 Locarno, Gleis 2
PE 72
Nach Domodossola
Ab 15:51 Locarno FART, Gleis 11/12
An 16:08 Intragna
Ab 17:15 Intragna, Ponte (B 324, Richtung: Locarno, Stazione)
An 17:39 Locarno, Stazione – Kante A
Fussweg
Ab 17:45 Locarno – Gl. 3 (S20, Richtung: Castione-Arbedo)
An 18:11 Bellinzona – Gl. 1
Morgen geht’s zur Zahnradbahn auf den Monte Generoso, eine der wenigen Bahnen in CH die ich noch nie befuhr.



















