Auf Umwegen in die Normandie

Da sich der ursprünglich zur Fahrt nach Nantes vorgesehene Intercité als ausgebucht herausgestellt hat und 3h Stehen auch nicht erstrebenswert sind wurde ein, wenn auch recht kruder, Plan B erstellt. Krude auch daher dass es billiger und auch einfacher war einen TGV nach Paris zu buchen statt nur von Bordeaux nach Tours. Der TER Verkehr nach Tours war keinerlei Alternative da zu wenig verfügbare und abgestimmte Verbindungen bestehen.

Es ging somit fast zur gleichen Zeit um viertel vor 10 in Bordeaux weg, aber nicht mit dem Intercité sondern einem der Nonstop TGV nach Paris Montparnasse.

Achja, wie vernünftige digitale Wagenstandsanzeiger, egal ob alleinstehend oder in der Zugzielanzeige integriert, zeigt neben den SBB auch die SNCF.

Und so wird mit zumeist 300km/h duch die auf weiten Strecken unspektakuläre Landschaft wieder nach Paris getobt.

Und pünktlich wird Montparnasse erreicht.

Eigentlich wäre der Transfer nach Austerlitz kein Problem, aber da mehrere TGV und Intercité fast gleichzeitig eintrafen waren die Fahrkartenautomaten belagert als wenn es in der DDR Südfrüchte gegeben hätte.

Also raus aus dem Bahnhof, einen anderen Eingang gesucht, Fahrkarten geholt, durch die Tunnel zur Metro 6 zum Place d’Italie und der Metro 5 zum Bahnhof Austerlitz der seit Jahren eine einzige Grossbaustelle ist. Aktuell ist man am Sanieren der Haupthalle was die Übersicht nicht fördert.

In fast letzter Minute wird der aus Corail Wagen gebildete TER nach Tours erreicht und somit gut die Hälfte der zuvor aus Bordeaux kommenden Strecke wieder zurückgefahren. Die Landschaft ist auf der Altstrecke über Orleans jedoch genauso unspektakulär wie auf der Schnellfahrstrecke, nur halt langsamer langweilig. 😂

Wieso sagt man eigentlich Aussteigen wenn es doch dann herunter zum Bahnsteig geht? 🤔

Tour ist erreicht und es hat recht angenehme 24°C mit einem erfrischenden Wind.

Am Prellbock werden per Schild die Lokführer der Dieseltriebwagen gebeten bei Halten >30min den Motor abzuschalten.

Der TER aus Paris hatte übrigens die respektable Länge von 12 Wagen und war sehr gut besetzt.

Der TER nach Caen fährt erst in 1,5h und so ist noch ein Gang durch die Stadt bis zur Brücke über die Loire drin.

Die Strassenbahn in Tours setzt Citadis 402 von Alstom ein die sich mit ihrem ausgefallenen Design, insbesondere der Front- bzw. Heckpartie, sehr im Kontrast zu der eher historischen Bausubstanz längs der Gleise befinden.

Und dann wieder zurück zum Bahnhof wo ein dreiteiliger Diesel AGC nach Caen das Transportmittel der nächsten drei Stunden wird.

Der Zug über Le Mans nach Caen ist gut besetzt. Ein vierteiliger AGC oder besser zwei dreiteilige wären von Vorteil gewesen. Aber da man früh genug da war hatte es auch einen Sitzplatz.

Auch Richtung Norden ist die Landschaft eher unspektakulär flach, erst vor Caen wird es etwas hügeliger.

Eigenwerbung der Region Normandie am Zug im Nachbargleis und bald ist Caen erreicht.

Abendessen mit Elsässer Einschlag im Careé nördlich des Bahnhofs.

Nach dem Essen sollst du Ruhen… oder dir die Füsse vertreten und den Sonnenuntergang genießen und ein wenig die Strassenbahn von Caen welche den erfolglosen Spurbus abgelöst hat betrachten.

Achja, hier hat es gradezu frostige 20°C die sich mit dem Wind noch kühler anfühlen.

Jetzt geht’s aber zum Aufwärmen ins Bett 😂

Morgen ist eine Museumsbahn nordwestlich zwischen Caen und Cherbourg auf dem Programm.