Weinberge über Weinberge an der Weinstrasse

Nach einen vorzüglichen Frühstück ab 8:30 ging es gegen 10 Uhr los auf die vorletzte Etappe der Sommerradtour 2022.

Ist der Wandschmuck eines der benachbarten Häuser eine Warnung oder doch eher ein Statement? 🤔

Und dann begann die Berg- und Talfahrt durch kleine Dörfer und Weinberge die mich den ganzen Tag begleiten wird.

Ein erster Stop ist in Bad Bergzabern wo die RB aus Winden etwas auf sich warten lässt und einige Fahrgäste ihren Anschluss zum Bus verpassen.

Das Westwallmuseum hat leider noch geschlossen.

Und weiter geht es doch die Weinberge hinauf und hinab weiter.

Es lebe die Französisch – Deutsche Freundschaft.

Und weiter durch Weinberge und Winzerdöfer, leider mit immer seltener werdender Möglichkeit zum Einkehren.

Die Sonne meint es gut, aber noch ist es recht erträglich bei flotter Fahrt weshalb auch gerne mal die höheren Unterstützungsstufen für mehr Fahrtwind genommen werden.

In Neustädter Ortsteil Hambach unterhalb des Hambacher Schlosses wird gerade die Jakobuskerwe gefeiert. Eine gute Gelegenheit das Abendessen vorzuholen da das Restaurant im gebuchten Hotel Sonntags zu hat.

Rieslingschorle und Pfälzer Spiessbraten beim „Küfer Jean“ wecken wieder die Lebensgeister, wobei die Scholle dich recht gut „reinknallt“.

Und quer durch das Ort geht es erstmal geschoben weiter bis es dann wieder über die Dörfer gewohnt auf und ab geht.

Naja, weiter Weinberge und Dörfer und Neustadt an der Weinstrasse wird dabei eher links liegen gelassen 😉

Vor Bad Dürkheim ein Einsatz der Fotohornisse und am Bahnhof warte ich vergeblich auf ein Foto der Strassenbahn aus Ludwigshafen in der Webndeschleife. Der Grund ist später leicht gefunden. Wegen einer vom Fotostandort nicht erkennbaren Baustellen wendeten die Zweirichtubgsfahrzeuge des RNV vor der Baustelle statt die Schleife zu durchfahren. Naja, dann halt später mal.

Der erfrischenste Abschnitt der heutigen Etappe ist definitiv auf der Schattenseite des Gradierwerks in Bad Dürkheim.

Die Sonne knallt und bei über 30°C macht es einfach keinen Spass mehr und daher wird die kürzeste Fahrtzeit gewählt.

Warum stehen eigentlich vor dem Grünstadter Rathaus so viele Papiertonnen? Voll digital oder wie? 😂

Und dann ist endlich Asselheim mit dem Pfalz Hotel erreicht. Das Restaurant hat zwar Sonntags geschlossen aber es gibt Getränke. Sehr fein, zumal das Bier aufs Haus ging.

Sodele, somit wäre der vorgestestern eingeholte Kilometerrekord vom Juli 2020 mit heutigem Datum und zum Monatsende um 233km übertroffen.
Eigentlich wollte ich noch weitere 8km draufsatteln und noch bis zum nördlichen Weintor im benachbarten Bockenheim fahren, aber es ist mir bei um die 30°C jetzt um 20 Uhr einfach zu warm.
Da gönne ich mir lieber die oben gezeigte Weiss- und Rotweinschorle im Hotel.

Und hier der Link zur vorletzten Etappe der Sommerradtour 2022 entlang der Weinstrasse.

Heute hatte sich Komoot übrigens mal in die andrere Richtung vertan. Normalerweise waren es effektiv weniger Höhenmeter wie geplant, heute waren es 130m mehr aufwärts.

So, der Himmel macht nun auch Feierabend.

„Dreiländerfahrt“ durch Baden und das Elsass in die Pfalz oder auch…

…entlang der Murg, des Rheins und der Lauter nach Schweigen.

Nach einem üppigen am Platz servierten Frühstück konnte es gegen halb 10 losgehen zur im Nachgang betrachtet entspanntesten Etappe der ganzen Tour. Komoot zeichnete 77,8 km auf, auf denen es „nur“ 320m aufwärts ging und mit 280m fast genau soviel abwärts. Wäre nicht der starke Gegenwind zwischen Lauterbourg und Wissembourg gewesen und dass Schweigen etwas am Berg liegt, ich glaube dann wären bei der Ankunft weit mehr wie noch 40% im Akku an Restkapazität verblieben.

Aber jetzt erstmal der Reihe nach.

Von Weisenbach bis ins benachbarte Hilpertsau führt der Radweg auf der B462, nicht schön, aber es geht. Der Gleisanschluss zur Papierfabrik in Hilpertsau existiert noch, ist aber ungenutzt.

In Obertsrot spare ich mir den Anstieg hinauf zum Schloss Eberstein. Gestern hatte es genügend Aussichtspunkte.

Bei und in Gernsbach dann wieder nette Ausblicke auf die wiedereinmal angestaute Murg, laut Infotafeln gibt es alleine in Gernsbach acht Wasserkraftwerke im Gemeindegebiet.

Aber auch die links der Murg liegende Altstadt kann sich sehen lassen.

Kontinuierlich geht es mit leichtem Gefälle bergab.

Bei Gaggenau oder besser bei Bad Rotenfels ist im dortigen Unimog Museum ein grosses Unimog Treffen am Anlaufen und einige der Teilnehner zeigen schon mal auf dem Parcour des Museums was ihre Schätzchen so können.

Kurz darauf ein weiterer Tiefpunkt seinerzeit CSU geführter deutscher Verkehrspolitik. Der Abschnitt mit Oberleitung für LKW auf der B462. Wie der auf der A5 zwischen Gräfenhausen und Langen ist er reine Verschwendung von Steuergeldern und nutzt nichts.

In Oberndorf dann das Denkmal für die letzte Schweinehirtin des Dorfes die ihren Dienst bis in die 1950er Jahre versah.

In Kuppenheim werden die Getränkevorräte wieder ergänzt, auch wenn es fast nur bergab ging so fordert die Sonne ihren Tribut bei Temperaturen um die 28°C.

Entlang des parallel zur Murg verlaufenden Kanals geht es entspannt und oft schattig nach Rastatt.

Dank der Lärmschutzwände auf der Brücke über die Murg taugt diese nicht mehr als Fotomotiv.

Kurz dahinter die ehm. Brauerei Franz deren Gelände nur noch für die Verteilung genutzt wird. Gebraut wird nun in Karlsruhe.

Quer durch Rastatt gehts wieder an die Murg und auf deren Damm weiter bis Steinmauern.

Danach fahre ich etwas auf Unwegen weiter, der Begriff Goldkanal auf dem Radwegweiser hat neugierig gemacht. Wobei es sich hier eigentlich nicht um einen Kanal sondern eher um einen alten Seitenarm des Rheins handeln dürfte. Aber es ist definitiv ein hübsches Fleckchen Erde hier und schade dass ich kein Badezeug und mehr Zeut habe.

Hinter Au am Rhein schlage ich mich etwas durch die Feldwege direkt zur Fähre zwischen Neuburgweiler und Neuburg.

Nachdem zwei Frachschiffe sich gekreuzt haben kommt die Fähre herüber und bringt neben ein paar Autos auch eine beachtliche Zahl an Radfahrern mit.

In die Gegenrichtung sind es mit mir 5 Radfahrer und ebenso 5 Autos. Die Lastgrenze der Fähre von 30t ist somit noch nicht erreicht.

Es ist schon lange her dass ich mit so einem Gerät einen Fahrschein ausgestellt bekam.

Am gegenüberliegenden in Rheinland-Pfalz liegenden Ufer warten wieder nicht gerade wenige Radfahrer auf die Ausreise nach Baden-Württemberg 😉

Hrmpf, eigentlich sollte das Handy ein Serienfoto vom 628er von Lauterbourg nach Wörth machen dessen Strecke hier am Bü auch durch ein Schott im Rheindamm führt. Aber die Bilder wurden zwar hochgezält im Display aber warum auch immer nicht aufgezeichnet. 2017 hatte ich ähnliches Pech beim Foto an gleicher Stelle.

Dann halt erstmal rüber ins französische Lauterbourg in dem noch zwei Stellwerke deutscher Bauform ihren Dienst verrichten. Wobei heute vermutlich nur das nördliche Stellwerk besetzt ist da zwischen Lauterbourg und Rœschwoog Schienenersatzverkehr besteht. Der AGC auf Gleis B döst daher in der Sonne während der 628er aus Wörth doch einiges an Fahrgästen mitbringt (dass der Bus nach Rœschwoog gut 10min zuvor abfuhr ist ja fast logisch) und nach kurzer Wende wieder nach Eörth zurückkehrt. Alle Stunde wiederholt sich dies. Eine Zugdichte von der man auf französischer Seite nur träumen kann.

— wird fortgesetzt—

Durch Lauterbourg geht es über die A15 mit Blick aufxderen ehm. Zollgrenzstation um in Scheibenhard kurz ins deutsche Scheibenhardt und wieder zurück zu wechseln. Eigentlich wäre es ein Dorf, egal ob mit „d“ oder „dt“ am Schluss geschrieben aber das Flüsschen Lauter trennt es in zwei Teile.

Hinter Scheibenhard liegt ein wenig Dallas in der Luft, aber die Ölförderpumpen stehen still, die Quelle ist scheinbar nun erschöpft. In einem Artikel von 2008 war von einer Restförderzeit von 10 Jahren die Rede.

Kurz danach fädelt der Radweg auf die ehemalige Bahnstrecke von Lauterbourg nach Wissembourg ein. Innerhalb Lauterbourgs ist diese schin lange überbaut und zudem von der A15 zerschnitten.

Der Weg verläuft nicht durchgehend auf der Trasse, da die Strecke Ende der 1950er stillgelegt uns zwischen 1860 und 1970 abschnittsweise Entwidmet wurde ist sie gerade in den Ortslagen meist überbaut.

In Salmbach steht noch ein Brückenfundament nun nutzlos in der Landschaft und das Restaurant de Gare hat azch schon bessere Zeiten gesehen schätze ich mal.

Warum man im Wohngebiet mit kaum Straßenverkehr auf der alten Trasse derartige pseudo Radwege anlegt, das verstehen wohl nur die Planer.

Die Störche auf dem Feld hinter dem Ort interesseren sich nicht für die Radler und suchen ungestört nach was zu Fressen.

Knapp verpasse ich die Fotomöglichkeit für den Zug nach Winden, allgemein ist es schwierig eine freie Fotostelle zu finden. Erst später entdecke ich dass eine der Brücken parallel zur Strecke nach Strasbourg einen Feldweg trägt. Insgesamt ist die Unterführung recht breit und hatte früher mal aus bis zu sechs Brücken bestanden. Warum? Vermutlich zur Anbindung der heutigen Brachfläche im Dreieck zwischen der Strecke nach Wörth und der nach Strasbourg. Bestand hier früher mal ein grosses Betriebswerk? Die Vermutung liegt nahe zumal in Wissembourg immer die Fahrtrichtung gewechselt werden musste und in der meisten Zeit unterschiedliche Bahngesellschaften hier aufeinander trafen.

Auch für den TER aus Strasbourg wird es knapp, er kann gerade noch am Bahnsteiganfang von Gleis C eingefangen werden. Der Regiolis auf Gleis B hätte schon nach Strasbourg gefahren sein sollen, wurde aber durch einen Bus ersetzt. Warum auch immer.

Durchgehende Züge gibt es heute nicht mehr. Die Züge aus Mainz/Neustadt/Winden enden auf Gleis A am Hausbahnsteig, die aus Strasbourg auf Gleis B und C.

Die Altstadt vom Wissembourg lasse ich wortwörtlich links liegen und steuere direkt nach dem Etappenziel Schweigen zur Pension Rebstöckel an. Die Fotomotive in und um Wissembourg werden auf eine spätere Tour vertagt.

Und dann ist schon Schweigen mit dem Weintor am südlichen Ende der deutschen Weinstrasse erreicht.

Das zur Pension gehörige Restaurant hat heute geschlossen und beim Schweiger Hof werde ich endlich nach diversen ausreservierten oder im Urlaub geschlossenen Restaurationen fündig.

Sehr satt ob der bodenständigen Pfälzer Kost geht es mit einem Schlenker über den nahen Weinberg mit Ausblick ins Elsass bis hinüber in den Schwarzwald und das Weintor zurück zur Übernachtung.

Wer es noch nicht gemerkt hat, der Link zur Etappen bei Komoot lag heute ganz zu Anfang des Blogbeitrags 😉