Regen am Rennsteig

Eigentlich wollte ich heute meinen „Lückenschluss“ auf dem Rennsteig fahren aber gut 77 km im Regen, danach stand mir dann doch nicht der Sinn. Ergo fuhr ich die Route vom Plan B mit 55 km. Also statt über Tambach-Dietharz ging es über Tabarz hinauf zum Großen Inselsberg und dann auf dem Rennsteig Richtung Bahnhof Förtha / Wolfsburg-Unkeroda.

Leider behielt die Vorhersage recht. Es regnet. Keine dicken Tropfen, aber doch wesentlich mehr wie das bisschen getröpfel vorgestern.

Die kürzere Strecke verschaffte mir morgens etwas Zeit um später wegzufahren aber der Regen hielt sich und so starte ich im Regen via der Gartenstadt und Sundhausen die Fahrt.

Erstes Etappenziel, nach der Tram in Sundhausen, war das Aquädukt über die ehm. Bahntrasse bei Sundhausen.

Im Zuge der Ertüchtigung und Elektrifizierung der Strecke Bebra – Erfurt wurde zwischen Fröttstädt und Gotha auch eine Streckenverlegung durchgeführt. So verlor das Aquädukt des Leinakanals die Bahnlinie und im Grunde auch seine Berechtigung. Aber die „Wasserbrücke“ blieb bestehen und überspannt nun das Biotop was früher mal ein Streckenabschnitt war. Unmittelbar nördlich davon befindet sich die neue Trasse welche der Leinakanal mittels eines direkt ans Aquädukt anschliessenden Dükers unterquert.

Das Aquädukt kann überquert werden, der Randsteg ist aber nicht sonderlich bereit. Aber es hat für das „eingesaute“ Rad und mich gereucht. Eingesaut daher da der Weg dorthin relativ aufgeweicht war. Naja, die Hose ist auch recht durchgeweicht.

Jetzt geht es Richtung Leina und entlang des parallel zu der A4 führenden Radweg zum Ortsrand von Wahlwinkel und weiter nach Waltershausen das neben der interessanten Ortsdurchfahrt der Strassenbahn auch noch durch sehr schöne historisch Gebäude im Ortskern besitzt.

Der Regen lässt nach und die Kleidung kann anfangen abzutrocknen. In Langenhain wird gerade der Bach von Aufwuchs gereinigt, einer Schafft, der Rest beobachtet 😉

Weiter nach Tabarz, ähm Bad Tabarz um korrekt zu sein. Der hiesige Bachlauf braucht noch keine Pflege und ich mache einen Schlenker zur Waldbahn.

So, jetzt geht es weiter bergauf und im Seitental von Tabarz findet sich der „Struwwelpeter Park“ und im anschließenden Gesteinspark treibt sich ein Dino herum.

Und von nun an gehts bergauf. Es geht recht stramm und auf teils recht übel ausgewaschenen Wegen stramm hinauf.

Ein kleiner Umweg, vorbei am Downhiltrail inkl. Sprungschanze, ust nötig da der in Komoot ausgewiesene Fuhrweg „nur“ ein Wanderweg mit Stufen ist. Dafür hat der Umweg aber einen schönen Ausblick nach Tabarz, trotz der tief hängenden Wolken.

Später geht es dann auf Landstraße weiter die zum Glück nicht besonders stark befahren ist.

Nach dem Abzweig geht es auf der gepflasterten Verbindungsstraße hinauf zum Großen Inselsberg. Da der Gasthof Stöhr Montags geschlossen hat und der benachbarte Gasthof wegen Renovierung geschlossen ist ist das gastronomische Angebot hier oben exakt Null. Auch der zum Aussichtsturm mit Kletterwand ungestaltete rechteckige ehm. Richtfunkturm hat wegen techn. Probleme geschlossen. Egal, es wäre ohnehin fast nichts zu sehen gewesen.

Also machte ich mich wieder auf den Weg nach unten, diesmal auf dem sehr steilen Wanderweg. So steil dass ich das Rad lieber schiebe.

Das Gasthaus Am Reitstein hat heute auch geschlossen, ein Aufsteller zeigt es zum Verkauf an, laut Internet seit gut einem Jahr, aber es hat geöffnet.

Aber die an der Strasse liegende Hotel „Keiner Inselsberg“ hat geöffnet und so ist dich eine kleine Mittagsrast drin.

Und dann auch noch Henninger Radler 🤣🤣🤣

Aber der Salat war üppig und das Omelett mit Pfifferlinge sehr lecker.

Örks, nach dem Essen der Blick aufs Thermometer. Nur 12°C… Sibirisch.

Oberhalb von Brotterode geht es mit Blick auf die Skisprungschanze auf dem Rennsteigradweg in Richtung Nordwesten und ab und zu kommt sogar kurz die Sonne durch.

Weiter gehts immer mit kurzen Zwischensteigungen aber in Summe abwärts weiter. Gut 15km vor dem Ziel wechsele ich den Akku. Die Anstiege hatten es in sich. Vermutlich hätte er noch bis Unkeroda gereicht, aber sicher ist sicher.

Bei der Station „Hohe Sonne“ verfällt ein schönes Gebäude mit exklusiven Blick auf die Wartburg.

Aber es geht weiter bis zur „Hoffmanseiche“ und an dort stellenweise steil hinab zum Bahnhof von Förtha welcher eigentlichen in Wolfsburg-Unkeroda liegt.

Zu DDR Zeiten zweigte in diesem Bahnhof die Ungehungsbahn nach Gerstungen ab die unter Umgehung der Strecke im Werratal welche über BRD Gebiet führte die Verbindung zwischen Gerstungen und Eisenach ermögliche. Mit der Wiedervereinigung wurde diese teil mit 20 Promille relativ steile Strecke obsolet und zurückgebaut.

In der Pension BB bekam ich dann noch eine Brotzeit gereicht. Das nette Angebot wurde bei der Buchung gemacht da damit gerechnet wurde dass am Rennsteig Montags fast alles zu hat. Auch das lokale Gasthaus hat Mo/Di zu und nur Fr-So auch abends geöffnet. Das Mett und die Leberwurst waren dabei der absolute Hammer.

So das waren im Abschluss sogar 63 km und 1000m nach Oben.

2019-09-09 Mo Etappe 3 Gotha-Inselsberg-Unkeroda

Morgen stehen 90km in die hessische Rhön an. Das Wetter soll aber besser werden, jedoch ist frühes Aufstehen angesagt.

Thüringer Herbst

Nach einer guten Nacht und einem hervorragenden Frühstück in der Pension Suzette einfach nach Hause fahren?

Das wäre langweilig wenngleich es beim verlassen der Pension um kurz vor halb Zehn gerade anfängt zu regnen.

Der Wetterbericht sagt aber dass dies nur kurzzeitig sei und daher geht’s mit der Waldbahn hinauf nach Tabarz.

Bei herrlichstem Herbstwetter wandere ich, vorbei am Reinhardsbrunnen hinunter an die Fischteiche bei Reinhardsbrunn.

Leider hat der Fahrplan der Bahn- und der der Strassen- / Waldbahnstrecke einen kleinen Versatz so dass in der Regel keine Parallelfahrten stattfinden. Aber auch so sieht es kurz vor Schnepfenthal ganz hübsch aus.

Danach geht es vorbei am Schnepfenthaler Waldfriedhof in Richtung Wahlwinkel.

Das Licht, die bunten Bäume und der Himmel…

Einfach herrlich.

In Wahlwinkel teste ich ein paar Fotostandorte aus bevor es um 14:53 zurück nach Gotha ging.

Die ganze Wanderung mit noch mehr Bildern gibt es wieder wie gewohnt bei Komoot.

Nach der Wanderung geht es direkt von Gotha nach Darmstadt. Wie schon am Freitag im IC 1957 dabei im deklassierten ex. 1. Klasse Grossraumwagen. Die Sitze sind neu aufgepolstert wie es scheint und entspechend bequem.
Reisevergnügen pur.

Hinter Fulda dann ein längerer Stop.
Begründung des ZuB. „Wir haben ca. 15 Minuten Verspätung da wir den Sicherheitsabstand zum vorherfahrenden ICE einhalten müssen.“ Komisch nur dass der aber nach München fuhr. Es ist dunkel draussen und von daher fehlt eh die Orientierung wenn man auch noch liest und döst. Aber eben dachte ich mir „Moment?!? Fulda – Hanau hat doch nur ein Tunnel, wo kommt jetzt das hier nach so langer Fahrtzeit her?“. Einfache Erklärung: Falkenbergtunnel bei Heigenbrücken und „der Sicherheitsabstand“ war wohl eher das Diktieren des Ersatzfahrplans für die Umleitung via Gemünden. 😁

Wobei der ggf. planmässig über Aschaffenburg läuft. Normal brauchen die IC/ICE Fulda – F Hbf gut 1h und der hier Fulda – F Süd gut 1,5h.
Lustige Führung der Leipziger IC. Der 1957 fährt ja öfter via Hanau Südseite und Rauschwald nach Fulda.

Egal wie, die Verspätung verkürzte mir die Wartezeit und somit sogar positiv.

Laut dem Aushangfahrplan käme der IC 1956 bereits um 18:30 herum nach Darmstadt (ohne Umleitung).