Am Freitag ging es im Zickzack durch die Ardennen.
Auf dem Weg zum Bahnhof von Kautenbach amüsierte mich das Hinweisschilder wie man den Bü im Störungsfall umgehen kann. Über den anderen Bü nur wenige hundert Meter weiter und dann durchs Ort ist offenbar keine Altenative 😉
Die Luxemburgische Signaltechnik zeigt sich als wahrer Europäer. Signalisieren die älteren Signaltypen eine Art französischer Signalbilder (bei den neueren ist es an das deutsche Ks-System angelehnt) so sehen die Signale der österreichischen Bauart ähnlich. Andere Signale sind eher aus dem deutschen Übernommen. Aber bei alledem ist eines stets gleich. Stellwerke sind von SEL / Thales und Bahnübergänge von Scheidt & Bachmann.
Das Angebot an Anschlussbussen ist in Kautenbach auch überschaubar. Ist auch kein Wunder bei der dünnen Besiedlung.
Weiter ging es mit dem IC Richtung Liege durch dünn besiedeltes Gebiet und nette Flusstäler nach Rivage.
In Rivage ist der 4 Minuten Übergang zum Anschlusszug gefährdet. Nicht weil der Zug aus Luxemburg Verspätung hätte sondern da dieser ab Gleis 2 fährt, Gleis 2 aber keine Unterführung hat und der Übergang wegen des IC nach Liege blockiert ist.
Aber alles kein Problem. Der Reisendensicherer signalisiert dem Einfahrenden Zug nach Marloi per „Kreuzungszeichen“ dass noch Kundschaft wartet.
Wieder durch ein Flusstal und Hochebenen geht es nach Marloi und mit dortigen weiterem Umstieg in einen IC Richtung Luxemburg nach Libramont.
Der IC nach Luxemburg war der angenehmste des Tages. Die SNCB Version der Gumminasen sind an Komfort und Laufruhe nicht zu übertreffen. Der IC nach Liege bestand aus älteren SNCB Grossraumwagen und über die SNCB Desiro sollte man den Mantel des Schweigens ausbreiten. Wr hat sich nur diese triste Innenausstattung ausgedacht die zudem mit einer hohen Zahl von „Nicht- oder Kaumfensterplätzen“ gekennzeichnet ist. Unverständlich bei der schöben Landschaft die es hier hat.
Heute scheint zudem grosser Reisetag der Pfadfinder zu sein. An vielen Stationen stehen kleinere und grössere Gruppen.
In Libramont steht noch eine alte Diesellok und dahinter an der Halle sind die Kollegen von Infrabel am Grillen. Eine gute Idee zum Wochenausklang und quer über den Bahnhof riecht es spitzenmässig.
Achja. In Gouvy, dem ersten belgischen Bahnhof hinter der Luxemburgischen Grenze, scheint das Personal gegen das neue, vmtl. ferngesteuerte, Stellwerk zu protestieren. Ein Trauerflor mit aufgeknüpfter Puppe baumelt szs dem Fenster des Stellwerks.
Und modernisierte Bahnsteige kommen in Belgien auch ohne Asphalt oder Pflaster aus.
Sodenn ist irgendwann Dinant erreicht.
Dessen Bahnhof verträgt sich überhaupt nicht mit dem sonst recht netten historischen oder älteren Gebäuden. Höhepunkt im Stadtpanorana ist die Kirche mit der darüber thronenden Festung.
Weshalb hier in Belgien eine Statue von Charles de Gaulle steht sollte auf Grund der Geschichte selbsterklärend sein.
Da die Bahnstrecke zwischen Dinant und Givet leider schon seit 1989 ohne Betrieb ist (u. a. in Hastière sind noch Reste vorhanden) geht es mit einem Bus der belgischen TEC immerzu entlang der Maas nach Givet.
Das französische Städtchen Givet liegt wie Dinant an der Maas, jedoch ist das Tal hier weiter, und wird ebenfalls von einer oberhalb der Stadt liegenden Festung dominiert. Die Festung von Givet ist jedoch immer noch Militärgelände und kann daher, im Gegensatz zur Festung in Dinant bei der sogar eine Seilbahn den Aufstieg erspart, nicht besichtigt werden.
So bleibt halt immer noch der Ort mit den historischen Bauten, der Maas, dem Hafen und natürlich der Bahn, die ab hier nach Charleville-Mezieres verkehrt, zu besichtigen. Und die Fahrkarten für due nächsten Tage zu beschaffen.