Auf den Grand Ballon bei Aprilwetter

Der Tag startete bei strahlend blauen Himmel und damit mit idealen Voraussetzungen zur Fahrt hinauf in die Höhen der Vogesen.

Aber erstmal geht es nach einem guten Frühstück abseits der stark befahrenen Strasse das Tal der Thur hinauf.

Hinter Thann ist der Verkehr auf der Bahnstrecke nach Kruth nicht wirklich gut, aber für französische Verhältnisse eigentlich super.

Und so erwischte ich bei Moosch den TER nach Thann und Mulhouse.

In Ranspach hat man derweil historisches Feuerwehrmaterial ausgestellt.

Und immer weiter das Tal hinauf. An den Bahnübergängen setzt die SNCF wohl für den Störungsfall statt Spechstellen auf das Mobiltelefon.

Wie so oft. So viele Motive, so wenig Züge. Ich glaubr hier muss ich nochmal her…

In Kruth gibt es auf Grund einer mehrstündigen „Taktlücke“ gerade keinen Zug, dafür eine adaptierte Telefonzelle, falls der Funk ausfällt, denn hierher wird in der französischen Version des Zugleitbetriebs gefahren.

Na dann halt weiter zum Stausee von Kruth, dessen Staudamm gerade saniert wird.

Ein erstes Gewitter zog auch schon vorbei. Jedoch ohne richtigen Regen.

Wegen der Dammsanierung ist der Lacde Kruth nur gering befüllt.

Ach so ein Mist. Die Wintersportgebiete rund um Le Markstein sind geschlossen ubd das wo ich eh keine Ski dabei habe 😂

Aber ein andreres nationales und auch internationales Ereignis wirfte seine Schatten voraus. Ab heute Abend ist Strecke vom Lac de Thann zum Markstein wegen der Vorbereitung zur Bergetappe und vorletzten Etappe der „Tour de France“ von Belfort zum Markstein am Samstsg gesperrt. Glück gehabt.

8Im Link zur Aufzeichnung bei Komoot wird eine lange Strecke ohne Fotos auffallen. Was dsrin geschuldet ust dass es zwar gut 13km kontinuierlich mit 6 bis 10 % bergauf geht, aber zumeist im Wald. Ab und an kommt dabei ein Ausläufer der Gewitterschauer vorbei, aber alles angenehm zu fahren.

Vor dem Scheitelpunkt am Markstein dann erste schöne Ausblicke in die Landschaft.

Respekt übrigens für diejenigen die diese Route ohne elektrische Unterstützung wählen.

An und an frage ich mich schon ob ich noch im Mittelgebirge der Vogesen bin oder doch in den Alpen. Der Markstein liegt auf gut 1200m.ü.M. und in guten Jahren ist er ein Hotspot des Wintersport.

Die „Almen“ am Weg können derweil auch so in CH oder A sein. Eine schöne Gegend hier.

Und dann ist der Grand Ballon auch fast erreicht.

Von der Passhöhe geht es nur zu Fuss weiter.

Irgendwie erinnert das etwas an die Wasserkuppe.

Hmmm, war der Architekt der Radarstation auf dem Grand Ballon ein StarWars fan oder sollte dies anslog der Schilthorn Bergstation als Basis für Bond Bösewichte dienen? 🤔

Das Gebäude kann unter dem Radardom sogar begangen werden und ich warte auf den Satz „Monsieur Bond ! Je ne l’attendais pas.“ 😂

Die Ausblicke Richtung Rheintal und die Vogesen sind schon beeindruckend, ebenso von wo der nächste Regen zu erwarten ist.

Auf der Passhöhe noch etwas „Tourikram“ gekauft und einen Kaffee im Anblick der Navette Busse, welche im Sommer den Grand Ballon besser anbinden wie so manches Dorf zur Schulzeit.

Es grummelt rundum und daher packe ich mal die Jacke aus und versorge die Satteltaschen mit dem Regenschutz bevir es hier von gut 1400m.ü.M. wieder runter geht.

Und am Markstein schifft es dsnn kurz und heftig, teils mit Hagel. Aber ein Unterstand ist schnell gefunden und es dauert auch nur wenige Minuten.

Hmm, das Linthal habe ich anders in Erinnerung. 😉

Und der Lac de Lauch ist was für Weicheier? 🤔

Am Markstein zählt man derweil die Tage bis zur Tor de France.

Aber ich strampele erstmal auf der Höhenlinie weiter bevor es ab dem Col de Breitfirst erstmal weiter hinab geht. Nicht nur für Kühe.

Und nach dem Col de Platzerwasel (warum muss ich nur andauernd an den Col de Ober Beerbach denken) geht es richtig stramm mit 8 bis 12% hinab ins Munstertal.

Gut 900 Höhenmeter wurden mit mehreren Spitzkehren und bei stellenweise aufziehenden Schauern vernichtet und dann ist Metzeral, welches im WK I fast vollständig zerstört wurde, erreicht.

Was bin froh heute bis auf die überwindbare Sprachbariere einfach so in dieser wunderschönen Region herumzuradeln statt sich mit angeblichen Erbfeinden sich den Schädel einzuschlagen.

Im örtlichen „Proxy“ der französischen Version des schweizer Volg Dorfladens werden die Getränkevorräte aufgefrischt und es geht entspannt das Munstertal weiter abwärts.

Bei Muhlbach-sur-Munster drängt sich ein Alstom Coradia Polivalent auf dem Weg nach Colmar ins Bild.

Sm Ortseingang von Luttenbach grast ein Reh seelenruhig am Hang und lässt sich nur bedingt durch die vorbeikommenden Radler stören.

Im Munstertal hat man es offenbar mit Störchen, fast jedes Ort stellt etwas mit Storchennestern aus.

Und dann ist schon Munster erreicht, Heimatort des olfaktorisch markanten Käse.

Und das Hotel La Cigogne hat somit auch wieder was mit Störchen im Namen.

Abendessen dann mit einem regionalen Pinot Gris und als Menue Terroir mit „Schurcrut“ also Sauerkraut Elsässer Art mit Kartoffeln und Fleisch. Sehr fein.

Danach der Munsterkäse und zum Abschluss Aprikoseneis mit Muskateller.

Und selbst die Konzernbiere wie Kronenbourg scheinen auf den „denk global, trink lokal“ Zug zu setzen und bewerben sich als „Bierre Alsace“.

Und zum Abschluss wie gewohnt noch der Link zur Touraufzeichnung bei Komoot.

Die heutige Etappe war zwar nicht die mit den meisten Höhenmetern, das war die kürzere Tour rund um Berchtesgaden die zudem ohne Gepäck war, aber auf Grund der Länge und Höhenmeter gut der von Mittenwald nach Reuthe vergleichbar.

Heute habe ich das Elsass und insbesondere die Vogesen richtig lieb gewonnen

Adieu Vogesenbähnchen

Heute kam der eigentliche Grund für mein verlängertes Wochenende an die Reihe.

Aber erst mal der Reihe nach.

Erst mal fuhr ich mit den üblichen SWEG RS1 nach Strasbourg die wie gewohnt weit ausserhalb südlich der Halle ankommen. Der ICE nach Paris darf immerhin an den Hausbahnsteig.

Um die knapp zwei Stunden Wartezeit zu überbrücken fahre ich mit der Tramlinie C nach der Haltestelle République um von dort aus in den „Sperrbezirk“ der Weihnachtsinnenstadt zu gelangen.

Man fühlt sich schon sicher und richtig weihnachtlich wenn irgedwie halbherzig in Taschen geschaut wird und alle paar Meter einem schwerbewaffnete Sicherheitskräfte über den Weg laufen. 🤔☹

Also geht es nach einer Schleife über die Kathedrale und den Place Kléber zurück zum Place de République, wo gerade ein bemitleidenswertes Häuflein Gelbwesten demonstriert, und wieder mit der Tram zum Bahnhof.

Als Zug nach St-Dié-des-Vosges wartet mein persönliches SNCF Lieblingsfahrzeug, ein AGC von Bombardier und flott geht es heraus aus der vom Rhein glattgebügelten Ebene ab Molsheim hinauf in die Vogesen. Ab Molsheim stets begleitet vom typischen Klack-Klack gelaschter Gleise. Was insofern verwundert da der Oberbau teilweise erneuert ist. Aber an einigen Stellen würde in Deutschland eher eine Sh2 Scheibe stehen statt dass der AGC mit flotten 50 bis 80 Km/h durch die Landschaft kachelt.

In Saales warten weitere AGC auf ihren Einsatz und der Zug windet sich dann ohne weiteren Halt hinunter ins Tal nach St-Dié-des-Vosges.

Auf dem Hausbahnsteig Gleis A wartet schon der AGC Nachfolger Regiolis von Alstom welcher aber im Inneren gegenüber dem AGC eher verbaut und steril wirkt.

Zum Einsatz kommt ein Regiolis in der Version Oberleitung und Diesel.

Gut 15 bis 20 Fahrgäste befinden sich im Zug. Darunter auch ein Paar „Abschiedsfahrer“ aber trotzdem ist der Wert für eine französische Nebenbahn am Samstag Nachmittag respektabel. Der Grund für die „verspätete“ Stillegung könnte ggf. im Tunnel bei Vanémont liegen da dieser nur noch mit 10 Km/h durchfahren wird.

Verspätete Stillegung daher weil der Betrieb nicht wie sonst üblich zum Fahrplanwechsel (am 09.12.2018) eingestellt wurde sondern erst zum Betriebsende am Freitag 21.12.2018.

Der Bahnfahrplan war mit seinem 3 bis 4h „Takt“ nicht gerade berauschend, aber der ab 22.12. geltende Busfahrplan ist noch lückenhafter…

Auf die Minute pünktlich wird Epinal erreicht. Zeit für ein paar Bahnhofsfotos.

Und schon geht es nach gerade mal 12 Minuten zurück nach St-Dié-des-Vosges.

Adieu kleines Bähnchen.

Flott rumpelt der AGC dann über die Gleise zurück nach Strasbourg während sich die Sonne langsam verabschiedet.

Vom Tunnel unter dem Hauptbahnhof geht es mit der Tramlinie D nach Kehl wo ich am Bahnhof einen Stop einlege um die illuminierte Rheinbrücke mit Tram abfange.

Vom Rathausplatz geht’s mit dem Bus wieder nach Kork.

Apropos Bus. An der Gestaltung der Bushaltestelle scheint HEAG Mobilo und DADINA beteiligt gewesen zu sein. Die Fahrpläne hängen nicht etwa im gut beleuchteten Dachbereich aus sondern an Paddeln an beiden Enden des Bahnsteigs mit teils fast gänzlich fehlender Beleuchtung und zudem hängen an beiden Paddeln jeweils nicht alle Linien aus.

Bei Weihnachtsbier, badischer Schneckenschaumsuppe, Kalbs- und Schweinebäckchen und Eierlikör Parfait klingt ein schöner Tag aus.

Morgen geht’s wieder heim.

Aber hier erst mal der heutige Fahrplan:

1) SWE87422
-> Strasbourg
Ab 10:19 Kork, Gleis 2
An 10:34 Strasbourg

2) TER31848
-> St Dié des Vosges
Ab 12:25 Strasbourg
An 13:53 St Dié des Vosges

3) TER35888
-> Epinal
Ab 14:08 St Dié des Vosges
An 15:11 Epinal

4) TER35885
-> St Dié des Vosges
Ab 15:23 Epinal
An 16:26 St Dié des Vosges

5) TER31871
-> Strasbourg
Ab 16:37 St Dié des Vosges
An 18:12 Strasbourg

6) Ausgangspunkt Gare Centrale, Strasbourg

18:20 Tram Tram D Kehl Rathaus -> 18:45 Bahnhof, Kehl

7) Ausgangspunkt Bahnhof, Kehl

19:00 Tram Tram D Kehl Rathaus -> 19:04 Rathaus, Kehl

8) Ausgangspunkt Rathaus, Kehl

19:21 Bus Regionalbus 7136 Odelshofen Legelshurster Str. -> 19:27 Diakonie, Kork