Taunusbahn

Der Ruhetag aus Nachtschicht wurde für einen Ausflug nach Grävenwiesbach zur Taunusbahn genutzt. Zum Fahrplanwechsel übernimmt die DB Regio Tochterfirma „Start“ die Leistungen der Taunusbahn / HLB, welche diese seit Übernahme der Strecke von der Bundesbahn in 1988 durch die VHT (Zweckverband des Hochtaunuskreis) als Infrastrukturbetreiber, als „TSB“ befuhr. Somit auch die letzte Chance im Herbst die mittlerweile recht rustikalen VT2E Triebwagen im Einsatz zu erleben.

Früh am Morgen, auch um nicht mit dem Rad in den Berufsverkehr zu geraten, geht es um 5:31 mit der rB82 nach Frankfurt Hbf und einen Kaffee später mit einer Doppeltraktion VT2E auf der RB15 Richtung Brandoberndorf.

Ein Blick in die 1. Klasse war auch drin. 50% mehr bezahlen nur für eine Mittelarmlehne? Da ist vermutlich eher die Sitzplatzgarantie in der Hauptverkehrszeit eher das ausschlaggebende Argument.

Besonders voll wird der Zug nicht und in Usingen war umsteigen angesagt, da der vordere VT2E sich dort in die Abstellung bzw. zum Zug der Gegenrichtung verabschiedete.

Mit knapp 8 Minuten Verspätung wurde dann Brandoberndorf und somit das heutige nördliche Streckenende der ehemals von Friedrichsdorf bis Albshausen an der Lahn gehenden Bahnstrecke, erreicht. Hinter dem Bahnsteig liegen noch zwei Abstellgleise zur Abstellung von Fahrzeugen für die morgendlichen Züge im ehemaligen Areal des ehemaligen Bahnhofs von Brandoberndorf.

Zwischen Brandoberndorf und dem 1,3km langen Hasselborner Tunnel fand sich leider kein passendes Motiv, bzw. zeitnah kein Zug als ich am Motiv war.

So ging es erstmal über den Berg und auf der Südseite vor Grävenwiesbach kam ein Notschuss zu stande.

Die Strecke wird derzeit noch von Usingen aus mit einem SIMIS-B Stellwerk und H/V Signalen gesichert, aber die Nachfolger in Form von KS Signalen zu einem Scheidt und Bachmann ESTW stehen schon bereit um diesen Dienst im Frühjahr zu übernehmen.

Das ehemalige Empfangsgebäude von Grävenwiesbach liegt nicht mehr direkt am Gleis, zwischen ihm und dem Bahnsteig des heutigen Gleis 1 liegt nun die Ausfahrt des P&R Parkplatz und die Bushaltebucht.

Eines der alten mechanischen Signale welche 1993 durch das ESTW abgelöst wurden fand seinen Platz am beim Bahnhof Grävenwiesbach gelegenen Gasthaus.

Von der ehemals hier abzweigenden Strecke nach Weilburg ist kaum noch was zu sehen.

Beim Einfahrsignal dann der nächste VT2E.

Weiter geht es über Naunstadt nach Hundstadt und auch ein HLB Lint mogelt sich mal dazwischen.

Südlich von Hundstadt bietet sich ein Bü als Motiv an und auch die Fotohornisse bekommt mal Auslauf.

Am Waldrandfinden sich dann Schienen im Feldweg. Es handelt sich um das bis 1990 bestehende ehemalige Anschlussgleis zur Muna Hundstadt welches vom Bahnhof Wilhelmsdorf abzweigte. Bis auf die Anbindung in Wilhemsdorf ist der Anschluss bis ins heutige Versorgungslager der Bundespolizei noch vollständig erhalten. Ausserhalb des Lagers befindet sich mitten im Wald noch eine Laderampe und an diese schließt sich als Besonderheit ein gemauerter Bahndamm (kein Foto) bis zum Tor des Lagers an.

Zunächst entlang des Lagers und weiter durch den Wald geht es wiedermal über einen Berg / Hügel und dann hinab nach Usingen w gerade eine Zugkreuzung stattfindet und noch bei der südlichen Bahnhofseinfahrt ein weiterer Zug abgewartet wird.

Durch die herbstliche Landschaft geht es nach Neu Anspach und vorbei an der ehemaligen Glühlampenfabrik der Fa. Taunuslicht welche auch Leuchtmittel für Signale oder Stelltische, Allfernsprecher usw. herstellte.

Und so geht es nun recht angenehm abwärts rollend sowie bei feinstem Sonnenschein und Herbstlaub nach Köppern.

In Köppern bot sich die Hochhausarchitektur als Fotomotiv an bevor es durch Friedrichsdorf weiter ins freie Feld vor Bad Homburg mit einem ersten Blick auf die Frankfurter Skyline ging.

Verstohlen lugt die Hochauskulisse und der Ginnheimer Spargel über den Bewuchs des Bahndamms während sich ein Lint auf den weg Richtung Friedrichsdorf und Usingen macht.

Auch ein paar „U-Bahnen“ auf der Linie nach Bad Homburg (eigentlich nur der Ortsteil Gonzenheim) werden um und in Nieder Eschbach abgefangen bevor es durch Bonames weiter Richtung Heimat geht.

Über die Nidda und den Bahnhof Frankfurter Berg in welchem immer noch für die Eigentrassierung der S6 gebaut wird und der ggü. meiner Zeit in Frankfurt West kaum wiederzuerkennen ist, geht es nach Preungesheim. In Preungesheim ist der Radweg zunächst eher bescheidener Natur, gemeinsam mit dem Fussweg verlaufend, eng, Schlenker, unschön zu fahren, aber ab der U-Bahn Endhaltestelle (eine Verlängerung bis zum Bahnhof Frankfurter Berg ist schon ewig im Gespräch) findet sich in der Gießener Straß ein gut markierter und über die Kurt-Schumacher-Straße bis zum Main führender Radweg der angenehm zu fahren ist.

Etwas diffizil wurde es dann beim Linksabbiegen in Sachsenhausen und am neuen Henninger Turm vorbei ging es weiter nach Süden.

Durch den Stadtwald, über die A3, am östlichen Stadtrand von Neu Isenburg vorbei und auf dem Radweg der L3317 entlang ging es anch Götzenhain wo es schon langsam Dunkel wurde, aber es wurde auch schon bald Messel erreicht, wobei die L3317 zwischen Offenthal und Messel ohne Radweg nicht gerade prickeld zu fahren war.

Noch ein kurzer erzwungener Stop am Bahnübergang in Messel und es wurde über Gundernhausen sicher das heimatliche Reinheim erreicht.

Und zum Abschluss der Link zur Tour mit noch mehr Bildern bei Komoot.

Nachtrag zur Fa. Taunuslicht in Neu Anspach. Im Zuge von Bauarbeiten sind mir im Stellwerk Langen noch Überbleibsel der Firma über den Weg gelaufen.

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