Hinauf zum Titisee und rüber nach Furtwangen

Nach einer ruhigen Nacht und gutem Frühstück hieß es wieder Abschied nehmen vom auf 519m.ü.M. liegenden Himmelreich.

Kein Himmelreich ist der Verkehr auf der B31 ins Höllental. Was hier an PKW und insbesondere LKW rollt ist unglaublich. Die Einwohner des Örtchen Falkensteig sind nur zu bedauern. Zum Glück gibt es einen seitlichen Fussgänger- und Radweg. Sehr negativ fällt auf dass es weder einen Zebrastreifen, Fussgängerfurt oder Ampel gibt um am östlichen Ortsrand von Falkensteig auf die andere Strassenseite zu kommen.

Auf der anderen Seite wird es aber dann ein paar Meter von der Strasse weg ruhiger und der erste Zug kann auch eingefangen werden.

Im Seitental geht es sofort mit 7 bis 10% stramm bergauf, bietet aber einen wunderbaren Ausblick auf Falkensteig am Eingang zum Höllental und die Höllentalbahn. Wären die Züge rot könnte man sich gar im Netz der RhB wähnen.

Der Weg steigt weiter an und der Strassenlärm verschwindet. Kurz vor dem Weiler Alpersbach ist mit 1100m.ü.M.

Jetzt geht es mit gutem Ausblick in die Umgebung wieder hinunter nach Hinterzarten.

Das eigentliche Höllental wurde somit grossräumig umfahren. Aber ganz ehrlich, bei dem Verkehr möchte man auf der B31 das Höllental gar nicht per Rad durchfahren.

Kurz hinter dem Bahnhof von Kirchzarten fällt eine „Privatschranke“ auf, der Bewuchs auf dem Weg dorthin zeigt aber dass dieser wohl eher seltenst benutzt wird. Und natürlich kommt eine „S-Bahn“ nach Villingen und Seebrugg (Flügeln in Titisee) vorbei. Der Villinger Ast wird dabei halbstündlich und nach Seebrugg (Dreiseenbahn) stündlich bedient.

Beschaulich am Eisweiher vorbei geht es nach Titisee und der Kulturschock ist enorn. Man kommt sich wie in Disneyland vor. Das Ort scheint nur aus Kuckucksuhren und andren Nippesläden zu bestehen.

Sogar ein Riesenrad hat es. Was ist an dem See eigentlich so besonders?

Dann lieber nix wie weg und dabei noch schnell einen Zug von und nach Schluchsee abgelichtet. Die lange hier verkehrenden E44 mit Schnellzug- oder Umbauwagen wäre natürlich auch ein nettes Motiv gewesen.

Noch ein Blick auf den Schwarzwald Highway…

… und dann vor Neustadt den für heute letzten Zug abgelichtet bevor es nun Richtung Norden geht. Es wird wieder sehr ruhig und gleichzeitg geht es wieder kontinuierlich bergauf.

Einsame und ruhige Gegend, auch fürs Handy teils nur Edge, wenn überhaupt Empfang besteht.

Kurz nach dem Gasthof Engel Hochberg (heute Ruhetag) ist mit 1160m.ü.M  der höchste Punkt der heutigen Tour erreicht.

Es geht weiter etwas berab aber auch wiede hinauf durch die schönn Schwarzwaldtäler.

Versehentlich fuhr ich nach Neukirch rein bevor es rasch hinunter nach Furtwangen ging.

Bis 1972 führte die Bregtalbahn von Donaueschingen bis Furtwangen. Vom ehm. Bahnhof ist nichts mehr zu erkennen. Der Bereich wurde durch zwei Fabriken überbaut. Der Verkehr wird heute am näher an der Innenstadt liegenden Busbahnhof gebündelt.

Whow, es gibt sie noch. Die Hotel Einbauradios, wenngleich auch ohne richtige Uhrzeit und rauschigen Empfang. Aber das Zimmer ist top im Schuss.

Abendessen bei frostigen 20°C mit Schwabenpfanne und Schwarzwalddessert mit Kirschschnaps. Ja, das war gut.

Und hier wie üblich der Link zur Komoot der heutigen Etappe mit „nur“ 52km die aber mit 1150m aufwärts die dritthöchste Etappe der Tour war.

Auf ins Himmelreich

Aber wie so oft steht davor die Anstrengung.

Da man meint mit den ruhigen Zimmern, also die gegenüber dem Teil des Novotels liegen, mit etwas gutes zu tun muss ich mir merken beim nächsten mal Zimmer x10 bis x34 mit gerader Zimmernumer anzufragen. Also mit Blick zur Münchensteiner Strasse und Stellwerk.

Aber egal, die Nacht war gut, das Rad wieder einsatzbereit und das gewohnt gute Frühstück (eines der besten das ich aus Ibis (Budget) Hotels kenne) machte startklar für den Tag.

Und so geht kurz vor 9 quer durch Basel los.

Noch ein wenig Sightseeing auf die Altstadt zwischen Wettdsteinbrücke und Mittlerer Brücke.

Durchs Hafen- und Industriegebiet geht es rüber nach Weil am Rhein und bus zum schon am Samstag besuchen Wehr bei Markt.

Ich bleibe heute aber auf der deutschen Seite und folge dem Altrhein bis Istein, wo der Rhein sogar nochmals etwas wild sein darf.

Und dann geht es steil bergauf zum Isteiner Klotz.

Und natürlich noch etwas weiter hoch.

Obwohl der Hauptverkehr durch den Katzensteintunnel fährt ist auf der Altstrecke immernoch mehr los wie gegenüber in Frankreich, inkl. Güterzüge.

Interessant dass der Wein vom Isteiner Klotz der offizielle Basler Staatswein ist. Naja, Basel liegt hier ja auch noch in Sichtweite.

Und so geht es stets bergauf und bergab durch die Weinberge und landwirtschaftlichen Felder des Markgräflerland nach Norden.

Heute ist es relativ bewölkt und die Temperaturen gegenüber gestern mit Mitte der 20er sehr angenehm aber wenn die Sonne mal länger durchkommt merkt man dass sie Kraft hat.

Ein kleiner Zwischenstop am Haltepunkt Oberkrotzingen „irgendwo im Nirgendwo“ und schon geht es zum Abzweig Leutersberg.

Hier verzweigt sich die Rheintalstrecke zum Hauptbahnhof bzw. Güterbahnhof und Verladung der rollenden Landstraße.

Während ein Güterzug zum Güterbahnhof rollt wartet der andre aus dem Hauptbahnhof auf die Weiterfahrt nach Basel.

Und dann kommt noch ein ICE4 nach Freiburg vorbei.

Die Strassenbahn vom Fahrradhighway im Foto ohne Auto- oder Fahrradschaden zu erwischen ist so gut wie unmöglich.

Auch wenn die Fotos anders aussehen so sind die Radwege entlang der Hauptstrassen und der Dreisam sehr gut genutzt.

Auch im Wasser der Dreisam wird gerne gebadet.

Und so geht es entspannt Flussaufwärts nach Kirchzarten und schon bald ist Himmelreich erreicht.

Die Küche des beim Bahnhof gelegenen Gasthof zum Himmelreich, in dem ich auch übernachte, hat heute aus Personalmangel nur kalte Küche im Angebot aber das tut dem Genuss u. a. mit Rindfleisch- bzw. Elsässer Fleischsalat keinen Abbruch. Und Pannacotta zum Schluss, ein Genuss.

Und dann geht der Tag zu Ende und bei „nurnoch“ knapp 20°C kommt einem der Besuch am Bahnhof recht frostig vor.

Somit war die Ersatzetappe aus Basel 5km kürzer wie die ursprüngliche aus dem Elsass herüber geplante aber dafür mit mehr Höhenmetern.