In Schlangenlinie nach Filisur

So, Schaffhausen ist abgefragt aber heute direkt nach Filisur zu fahren wäre zu langweilig.

Kurz vor 8 Uhr geht’s zum Bahnhof wo such ein Kiss-IC und ein IC2 geade Ausruhen.

Mit dem RE2 Dosto fahre ich nach Konstanz. Das Wetter ist weiterhin eher „Naja“ aber immerhin keine Wolkenbrüche und Dauerregen usw. die aktuell insbesondere in Bayern aber auch in BaWü weiter nördlich für Überschwemmungen und Erdrutsche sorgen.

Meine Anschluss „S-Bahn“ fährt am selben Bahnsteig wie der RE2 ein. Eigentlich ist es aber ein RE denn er hält, im Gegensatz zur 10min früher vom Gleis 2 fahrenden S-Bahn Richtung Weinfelden, nicht überall sondern nur in Kreuzlingen.

Der Bahnhof Kreuzlingen liegt im südlichen Teil bereits in der Schweiz, kurios sind die beiden direkt nebeneinander liegenden Bahnübergänge. Der nördliche nach deutscher und der südlichere nach schweizer Norm ausgestattet. Zwischen den Bahnübergängen liegt die Landesgrenze.

Hinter Kreuzlingen geht es stramm aufwärts und es eröffnet sich der eine oder andere Blick zum Bodensee.

Genau so stramm geht es dann auch wieder runter nach Weinfelden.

Die S-Bahn nach Gossau ist in der SBB App mit Ziel St. Gallen angegeben, am Zugzielanzeiger steht jedoch St. Magrethen und der Umsteigebahnhof Gossau bleibt unerwähnt. Etwas verwirrend aber er fuhr mich trotzdem gut nach Gossau. Die Flüsse und Bäche sind gut gefüllt und am Ufergras kann man erkennen dass der Stand noch höher gewesen sein muss.

So, Umsteigen in Gossau auf die meterspurigen Appenzeller Bahnen.

Der Buffetwagen, nein nicht der Coop Container, steht schon bereit.

Buffetwagen? Ja, in Kooperation mit der Brauerei Locher aus Appenzell finden im Juni Sonntags drei Pendelfahrten mit diesem zwischen Gossau und Wasserauen statt.

Der Wagen wird dabei den regulären halbstündigen verkehrenden Regionalzügen ähm S-Bahnen der Linie 23 angehängt.

Der Zug wird mit dem Wagen zum „Quöllfrisch Express“ und ist ohne Reservierung und ohne Zuschlag nutzbar.

Das erste Bier (oder alternativ auch Wasser bzw. Saft) ist gratis und wird schon serviert als der Wagen nich nicht angekurbelt ist. Dazu hat es auch noch Gratis Chips. Man kann nicht meckern.

Es war eine gute Idee früher anzukommen, so war freie Platzwahl denn kurz vor Abfahrt kommt im Taktknoten ein grosser Schwung Fahrgäste an und der Wagen ist gut besetzt.

Pünktlich geht’s los und das „Ginger Beer“ wird auch getestet das mit Ingwer vertraut wird. Süffig aber recht Scharf das ganze. Die 0,33 Flasche kostet 2,- CHF was ein sehr akzeptabler Preis ist und der Verkauf im Zug läuft gut.

Und das kurz nach 10 Uhr 🙈

Durchs schöne Appenzeller Land geht es weiter und ein Blick auf die Brauerei ergibt sich auch.

Pünktlich wird dann Wasserauen erreicht.

Nach dem Ausstieg der meisten Fahrgäste, manche bleiben sitzen und klopfen ein paar Runden Jass, zieht der Triebwagen ins Stumpfgleis vor und hängt den Wagen hinter dem Zielsignal ab und setzt zur Rückfahrt nach Gleis 2 um.

Der nächste Zug in einer halben Stunde wurd den Wagen wieder nach Gossau mitnehmen.

Die planmäßige Wendezeit von 6min reichte für das Manöver nicht und so wird Wasserauen mit +4 verlassen.

Aber bis Herisau ist die Verspätung wieder abgebaut.

In Herisau ist Umsteigen zur SOB angesagt und mit dem Stadler Traverso als Voralpen Express, wie er auch auf der Gotthard Bergstrecke eingesetzt wird, geht es mit einem Kaffee aus dem Automaten Bistro rüber zum Zürichsee.

Über Uznach und Rapperswil wird über den Seedamm Pfäffikon erreicht.

Schön wie gering die Bahnsteigspalten sind, insbesondere da in CH die Bahnsteighöhe konsequent bei 55cm liegt und damit niederflurige Fahrzeuge immer ebenerdig Zugang gewähren.

Mit knapp über einer halben Stunde ist der Umstieg ungewöhnlich lang, was aber vsl. einer Baustelle geschuldet ist, wie der Hinweis zu Fahrplananpassungen in der SBB vermuten lässt.

Währenddessen kommen diverse S-Bahnen und IC bzw. IR vorbei.

Und dann kommt der IR35 nach Chur, der wieder mit einem Traverso geführt wird.

Ich mag den Travrso, sozusagen der Luxus Stadler Flirt2, und so geht’s bequem und zügig am Walensee entlang Richtung Rheintal.

Und dann ist auch langsam Landquart erreicht und in der Ferne grüssen aus dem Prättigau frisch verschneite Berggipfel.

In Chur dann durch die Unterführung im Metespurteil, während sich der Traverso auf die Rückfahrt vorbereitet. Wegen der Baustelle bei Pfäffikon enden die RailJet aus Wien aktuell in Chur und nicht in Zürich.

Die Mitte April frisch im historischen grünen Lack revidiere Ge 4/4 II 611 «Landquart» führt den RE nach St. Moritz, der zudem vollständig aus konventionellen Wagenmaterial, inkl. Gepäckwagen mit Heizleitungstrafo, besteht.

Und dann die wohlbehalten Strecke über Reichenau und Thusus hinauf ins Albulatal.

Und es kommt sogar mal hinter Thusis die Sonne raus. Und der Schwabe würde jubeln, es ist Kehrwoche 😀

Konkret hat es baubedingt eine Engstelle und wer sich zu weit rausgeht wird freundlich von den Besen ermahnt den Rüssel einzuziehen.

In Filisur steht der Nostalgizug, welcher zuschlagfrei im Regelfahrplan zwei mal am Tag zwischen Davos und Filisur pendelt bereit. Es dürfte die letzte Saison der Ge4/4 I werden.

Dann mal ab ins Hotel.

Schön dass das Grischuna wieder geöffnet hat.

Aber bis zum Abendessen ist noch Zeit und so laufe ich zum südlichen Ausichtspunkt auf das Landwasser-Viadukt.

Hier der Link zu Komoot mit weiteren Bildern vom kleinen Spaziergang zum Viadukt.

Wegen Lokführermangel hat die RhB die Linie durch die Zügenschlucht zwischen Davos und Filisur geopfert und so verkehren nur bis zum frühen Vormittag und ab späteren Nachmittag der Zug und von 11 bis 15:30 ein Ersatzbus. Erinnert irgedwie an das Opfern der RB66 nach Pfungstadt bei Vias.

Die Kundschaft findet die Einschränkung offensichtlich nicht gut und das zu Recht.

Imnerhin auf der Albulalinie kommt noch zuverlässig der Zug vorbei. Zunächst der Glacier Express bevor dann der reguläre RE nach St. Moritz kommt.

Nach dem historischen Zug um 16 Uhr verkehrt noch ein Pendel um 17 und 18 Uhr nach Davos, danach wieder SEV…

Abendessen im Hotel, leider hat es nur Feldschlösschen. Calanda oder Engadiner Bier wäre mir lieber gewesen.

Aber das Essen ist gut.

Nochmal eine Runde zum Bahnsteig, vorbei am am Schalter für die Instandhaltung, um mal das klassische Foto mit Zug und Hotel zu machen.

Noch den SEV Bus geknipst und langsam wird es während ich den Tagesbericht scheibe Nacht.

Na dann. Gute Nacht. Mal segen was das Wetter morgen so bringt.

Zum Abschluss noch der heutige Fahrplan:

Ab 07:52 Singen (Hohentwiel) (RE2, Richtung: Konstanz)
An 08:16 Konstanz

Umsteigen

Ab 08:35 Konstanz – Gl. 1B (S44, Richtung: Weinfelden)
An 08:59 Weinfelden – Gl. 1

Umsteigen

Ab 09:05 Weinfelden – Gl. 5CD (S5, Richtung: St. Gallen)
An 09:39 Gossau SG – Gl. 3

Umsteigen

Ab 10:21 Gossau SG – Gl. 11 (S23, Richtung: Wasserauen)
An 11:12 Wasserauen – Gl. 1

Umsteigen

Ab 11:18 Wasserauen – Gl. 1 (S23, Richtung: Gossau SG)
An 12:00 Herisau – Gl. 11

Umsteigen

Ab 12:13 Herisau – Gl. 1 (IR, Richtung: Luzern)
An 13:01 Pfäffikon SZ – Gl. 6

Umsteigen

Ab 13:38 Pfäffikon SZ – Gl. 5 (IR 35, Richtung: Chur)
An 14:43 Chur – Gl. 7

Umsteigen

Ab 14:58 Chur – Gl. 10 (IR 38, Richtung: St. Moritz)
An 16:00 Filisur – Gl. 2

Dauer: 8 h 08 min

Über den Schwarzwald nach Basel

Die debx Exkursion geht zwar erst am 02. Oktober los aber ich fahre heute schon nach Basel. Es gibt ja genügend Fotostellen… Zum x-ten mal via Rheinstrecke? Langweilig 😎 Erst mal gut ausschlafen und dann soll es 10:49 via Darmstadt nach Karlsruhe gehen und ab dort mit dem RE nach Singen um mit der Dröhnröhre (IRE mit einer BR 612) über die Hochrheinstrecke nach Basel zu fahren. In Darmstadt dann schon mal das:
Nachwirkungen vom Freitagschaos?
ICE 1565 fällt aus und wird mit IC 2901 (ohne Reservierungsanzeigen, Bordgastronomie, behindertengerechte Toilette, dafür mit +5) substituiert.
In der Gegenrichtung endet der IC 1296 aus Stuttgart nach Frankfurt mit +35 bereits in Darmstadt Hbf.
Und der EC 219 um 12:37 nach Graz (ggf. die Rückleistung des IC?) wird wenig später als Ausfall angezeigt.
Mal sehen ob sich das noch fortsetzt. Ich muss ja „nur“ bis Basel 🤣
Der Zug besteht in der ersten Klasse aus renovierten Avmz. Sehr angenehm zu sitzen, auch wenn die Sitzflächen nun festgelegt sind, die versiegelten Fenster zuverlässig das Handynetz abschirmen und es natürlich weder Repeater noch WLAN gibt. Digital detoxing sozusagen. 🤣
Aus den +5 wurden dann ab DA Hbf +15 und damit wird der Umstieg in Karlsruhe kritisch. Aber erst mal abwarten. Bis Karlsruhe bleibt es, auch wegen diverser Gegengleisfahrten, bei +14 aber der Übergang von Gleis 6 nach 8 zum RE 4727 klappt trotz der nun nur noch verblieben 5min und was passiert? Der RE verlässt Karlsruhe wegen Zugfolge mit +8 womit wiederum der Anschluss in Singen kritisch wird. Aber erst mal geht es das Rheintal hinauf nach Offenburg und dann stetig den Schwarzwald hinauf. Sehr schön wie sich der gut gefüllte Zug bei gutem Wetter in den Schwarzwald hinaufschraubt. Ganz nebenbei entdecke ich einen schönen Radweg parallel zur Bahnstrecke und in Triberg gibt es sogar einen Bahnerlebnisweg. [X] Muss ich mal befahren und erwandern… 2020? Ab St. Georgen schmilzt die Verspätung und Singen wird pünktlich erreicht. Aber ich habe etwas umgeplant. Ich fahre weiter bis zur Endstation Konstanz was fast exakt um 16:16 auf Gleis 1 erreicht wird. Im südlichen Abschnitt wartet derweil schon die „S-Bahn“ über Kreuzlingen nach Weinfelden.
Herrlich die Ausblicke auf der Strecke von Konstanz nach Weinfelden. Zuerst grüsst noch der Bodensee und kurz vor Weinfelden vermittelt der Alpstein im Appenzeller Land alpine Eindrücke. Wobei durch die Instagram Effekte es etwas wie gemalt aussieht.
Von Weinfelden geht’s mit dem IC2000 der Linie IC 8 nach Brig bis Zürich. Züge aus über 10 Doppelstockwagen, herrlich und die IC2000 Wagen mag ich sowieso. Pünktlich auf die Minute, ja fast Sekunde wird der Tunnelbahnhof „Löwenstrasse“ um 17:55 auf Gleis 31 erreicht. Sodann hinauf in die Haupthalle und um 18:06 gehts mit dem IR via Aarau nach Basel. Manchmal hat man Glück. Und manchmal ist es halt ein Twindexx CH der einen weiterbefördert. Na dann auf zum fröhlichen Schunkeln bis Basel SBB.
Die Anzeigetafel in Zürich HB fasziniert mich immer wieder. Eine Spalte Fernverkehr und zwei für die S-Bahn. Auf der Fläche könnte die RENFE in Zaragozza die Abfahrten eines ganzen Montas darstellen. 🤣 Und weiter geht es mit dem Twindexx SwissExpress an Olten vorbei nach Basel. Das Schwanken des Zuges ist schon heftig bei niedrigen Geschwindigkeiten, wenn er schneller unterwegs ist geht es jedoch.
Und so wird Basel SBB erreicht. Es regnet kurz und leicht, aber der Weg über die Postpassage und durch das Peter-Merian-Haus führt schützt davor. Der Radweg der bis zur Münchensteinerbrücke teils unter dem Fussweg, sozusagen im Erdgeschoss der Bürogebäude geführt wird muss auch irgebdwann befahren werden. Der Ausblick aus dem Hotelzimmer auf die Abstellanlage und Güterbahnhof Wolf gefällt sehr.
Auch der Blick auf die Münchensteinerbrücke aus dem Eckzimmer des Ibis Budget Basel City hat was.
Zum Abendessen hole ich mir was beim Coop am Basel SBB Bahnhof. So, mal sehen wie morgen das Wetter wird.