Hinüber und hinauf nach Mittenwald

Noch wurd es nachts relativ kühl und so war selbst im Dachgeschosszimmer eine sehr erholsame Nacht möglich. Das Frühstück lies auch keine Wünsche offen und das lesen der ganzen Schützenfest Zielscheiben, welche rundum im Saal hängen und auch gut 50 Jahre Schützengeschichte erzählen, war kurzweilig.

Kurz nach 9 ging es los, wobei nicht wie ursprünglich geplant runter zum See und dann rekativ direkt nach Lenggries, sondern erst mal auf der stark befahrenen Hauptstrasse nach Moosrain (zum Glück teils mit Radweg, aber dort hin über die Strasse zu kommen war nicht trivial) und dann über Feldwege rekativ gut entlang der Bahnstrecke.

Die Tegernsee Bahn AG lebt hier auf Schildern weiter. Diese betrieb seit jeher die Strecke zwischen Schaftlach und Tegernsee, als die Leistungen im Personenverkehr jedoch ausgeschrieben wurden und 1998, wie auch auf den von der DB betrieben Strecken nach Bayrischzell und Lenggries an die BOB (heute BRB) mit einem Flügelzugkonzept mittels der bei den Jenbacher Werken gefertigter Integral Truebwageb überging, wurde aus der Bahngesellschaft eine reine Infrastrukturgesellschaft die nun als Tegernsee-Bahn GmbH und besass bis 2018 nurnoch eine Köf für Bauarbeiten. Nach deren Verkauf beschaffte man für historische Fahrten einen Triebwagen.

Ziel war eine Kapelle kurz vor Schaftlach.

Das Motiv ist definitiv umsetzbar, aber ich würde es irgendwann auch noch mit der Drohne versuchen. Da geht noch mehr. Insbesondere hinsichtlich Bergpanorama, aber die Fotohornisse habe ich diesesmal zu Hause gelassen.

Nach dem kleinen Umweg geht’s durch Schaftlach und weiter auf der ursprünglich geplanten Route. Dadurch hatte ich gut 6km mehr zusammen bekommen, aber einige Höhenmeter gespart.

Und nun quer Beet hinüber Richtung Isartal.

Die Radwege sind teils 1a aber abschnittsweise übelst ausgewaschen mit dicken Steinen. Auch hinsichtlich eindeutiger Ausschilderung hat es hier, insbesondre als Teil eines Überregionalen Thenenweg, nich einiges an Luft nach oben.

Und dann ist das Isartal erreicht. Die Sonne meint es sehr gut, aber der Fahrtwind kühlt.

Durch einen winzigen Durchlass (knapp 2m hoch) geht’s dann unter der Hauptstrasse durch an die Isar.

Hier lässt es sich, wie auf dem Grossteil der bisherigen Strecke, gut bergauf rollen. Selten hat es mal Steigungen über 2%

Über die Bretonenbrücke geht es dann hinüber ins Tal der Jachen. Bretonenbrücje? Ja, Bretone nicht Beton da Lenggries eine Partnergemeinde in der Bretagne besitzt.

Zunächst abseits der „Hauptstrasse“ geht es durch die Auen das Jachental hinauf.

Die Waldabschnitte spenden angenehmen Schatten.

Ein wenig später wechselt der Weg dann an die Staatsstrasse, aber mit eigenem gut asphaltierten Radweg. Es rollt sich hervorragend bergauf.

Irgedwann endet der Radweg recht unvermittelt inmitten des „Nirgendwo“. Aber der Verkehr auf der Strasse ist sehr überschaubar und somit das Fahren auf derselben kein Problem und alsbald wird das Strassendorf Jachenau erreicht wo am Wochenende gerademal zwei Busse hinfahren.

Dafür hat es hier aber immerhin einen Dorfladen.

Etwas hinter Jachenau wird die Strasse zur „privaten Strasse“ der bayerischen Forstverwaltung, privat… ja nee is klar, und Mautpflichtig für Kraftfahrzeug und Mottorräder.

Apropos Privatstrasse. Noch kurioser fande ich kurz vor Mittenwald das Schild an der Zufahrt zur Kaserne und Seilbahn. „Private Strasse des Bundes“. Ja was jetzt? Bundesstrasse oder Privat? 🤔😂

Das Fahrrad rollt dankenswerterweise gratis über die Strecke zum und am Walchensee, welcher bereits kurz darauf erreicht wird.

Der See schimmert wunderbar in geradezu karibischen Farben.

Zuviel Wasser hat er nicht, es findet kein Überlauf in den Jachen statt.

Umso imposanter ist das Wasser was zwei Täler weiter südluch gefasst wurde und wenn es mehr wie für das Krafwerk nötig vorhanden ist tosend neben dem Kraftwerk über den „Leerschuss genannten Kanal“ in den Walchensee stürzt.

Wunderbar entspannt geht es nun entlang des Walchensee nach Westen.

Bilder sagen mehr wie Worte.

Beim Weiler Altlach dann eine kleine Rast mit Seeblick bei Wurstsalat und Radler bevor es zum westlichen Ende des Walchensee und ab dort hinauf Richtung Krün geht.

Daher nun etwas mehr Steigung, aber dabei vor Wallgau noch ein sehr schöner Wasserfall direkt neben dem Radweg.

Und dann wieder hinab nach Wallgau und über die Hochfläche nach Krün.

Hinter Krün wählen ich dann den Weg über die „Buckelwiese“ welcher auch nette Motive auf die Bahnstrecke ermöglicht, aber leider fährt hier wie schon 2022 nichts. Die Eigentlich zum 11.6. abgeschlossen sein sollen Sanierungsmaßnahmen an der Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald wurden bis zum 5.12. verlängert. 😨

Na dann halt direkt zum Hotel Post in Mittenwald.

Jetzt war ich, mangels Bahnfotostops, zwar früh angekommen, aber für eine Fahrt mit der Seilbahn auf den Karwendel reicht es nicht mehr bzw. wegen maximal 30min Aufenthalt am Berg rentiert es nicht. 😔

Dann halt eine Runde zum REWE und durchs Ort…

… und dann zum Abendessen in der nun angenehm schattigen Strasse und am „Bächle“ ins hoteleigene Restaurant.

Auf dem Zimmerbalkon entsteht dann der Reisebericht während die Sonne den Karwendel und die Bergstation der Seilbahn rötlich färbt.

Wie üblich natürlich auch nich der Link zur 81km Etappe mit „nur“ 590 Höhenmetern bei Komoot mit noch mehr Bildern.

Achja, die Bergstation erleuchtet ab der sogenannten blauen Stunde in Rot.

Haben die da oben einen Puff aufgemacht? 😂

Es dürfte sich aber nicht um die Seilbahnstation sondern um die südluch nebenan gebaute an ein Fernrohr erinnernde Aussichtsplatform und Infozentrum handeln.

So, jetzt ab ins Bett. Morgen wird es kürzer aber mit wesentlich mehr Höhenmetern und voraussichtlich starker Sonne und Wärme.

Heimfahrt mit Bergfahrt

Heute mal die Bahn Beschissen
Fahrkarte von Lenggries nach Hause gekauft und dann von Lenggries nach München auf das RMV Jahresticket aka 9€ Ticket gefahren und die IC Fahrt nach Darmstadt schon in Bensheim statt Darmstadt beendet und den 16:04 Vias ignoriert.
😉😂

Aber erstmal der Reihe nach.

Um mir den Abschied nicht allzu schwer zu machen lies Petrus eine niedrige Wolkendecke aufziehen. Aber nach dem Frühstück lockerte es langsam wieder auf und am Bahnhof kam dann wieder die Sonne raus.

Nochmal ein Blick auf den Jenbacher Integral und sich über den leicht selbstironischen Werbeaufkleber am Führerstand („Nicht immer Plan, aber immer mit Herz“) amüsiert.

Für das Rad hatte es im 9:47 genug Platz und das blieb so bis München, wobei der Zug dessen zwei Lint54 in Schaftlach und Holzkirchen mit je einem weiteren Triebwagen aus Tegernsee bzw. Bayrischzell gekuppelt wurde und somit in Vierfachtraktion zum nördlichen Flügelbahnhof „Starnberger Bf.“ des Münchner Hbf fuhr insgesamt recht gut besetzt war.

Im Starnberger Bf wartete ebenso ein 612er und ein GoAway 😉 Flirt nach Lindau wobei der 612er über Kempten und somit die schönere Strecke befährt.

In der Haupthalle dann die Gruselkiste in Form des RE1 nach Nürnberg über die Schnellfahrstrecke mit seinem Lok und Wagenexot von Skoda.

Dass ein Zug von München über Stuttgart und Frankfurt nach Erfurt kein IC sondern ein EC ist macht mir ob der gestrigen Grenzkontrollstelle zwischen Österreich und Bayern schon gedanken.
Dafür finden sich in den Steckplätzen der Sitzplatzreservierungen noch Zettel vom 18.6. (!) für Graz – Salzburg.
Dass der „EC“ in der Auskunft usw. korrekt als IC ausgewiesen ist war natürlich klar.
Dafür fehlen aber drei der Wagen und Reservierungen werden keine angezeigt.
Aber auch ein Juchhu, endlich mal kein Hochhängeplatz fürs Rad sondern der 156 direkt neben der Türe zum Führerstand hin.

Auf dem fast Nichtfensterplatz geht es dann recht gemütlich am altehrwürdigen SpDrS60 Stellwerk von von 1964 des Münchner Hbf vorbei und dann flott über die Strecke. Es hat Kaffee und der Servicemitarbeiter macht selbst das geben von Wechselgeld per „Zaubertrick“ zu einem launigen Erlebnis.

Wenn der innerdeutsch verkehrende 2398 von München nach Erfurt angeblich ein EuroCity ist, was ist dann der aus SBB „EC“-Wagen gebildete und mit einem ÖBB Taurus bespannte 189 von Stuttgart nach Zürich? Genau, ein InterCity 🙈😂

Aha, Wagen 5 heute nach Nirgendwo, mit Anschluss nach Bluescreen.

Beim Aufrödeln des Rad für den Ausstieg in Bensheim blieb noch ein wenig Zeit für Streckenbeschau, insbesondere mit rudelweise ETCS Blödsinn im Gleis.

Es geht nun erstmal nach Auerbach und voa Hochstetten auf die Kuralpe. Ja, auch im Odenwald kann man Höhenmeter sammeln.

Auf der sogenannten Hutzelstasse geht es auf dem „Bergrücken“ nach Frankenhausen und die Route belohnt wie gewohnt mit weiten Ausblicken in die Hügel des Odenwalds als auch ins Rheintal und die Pfalz. Bei Frankenhausen scheint Frankfurt ganz nah zu liegen. Der Taunus und die Skyline von „Manhattan“ erscheinen zum Greifen nahe.

Und dann ist schon bald um kurz vor 17 Uhr das Naturfreundehaus oberhalb Ober Ramstadt erreicht und bei einem üppigen Salat, top Äppler und sehr guten Bratkartoffeln sowie Hacksteak werden alle guten Vorsätze zum Abnehen abermals über den Jordan geschickt.

Und dann ist nach einmal runter ins Tal, wueder hoch und nochmals runter das heimatliche Gefilde wieder erreicht.

Und nun ist es kurz nach halb 11 am Abend und der längste Tag des Jahres ist vorbei und die kürzeste Nacht folgt. Wobei do richtig dunkel ist es immernoch nicht. Aber hey, jetzt ist auch offiziell Sommer!

Hier noch der Link bei Komoot zur heutigen Heimfahrt über die Hutzelstasse.

Hier noch der Link zur Collection in Komoot mit allen Eintzeltouren dieser Radtour. 3230 Höhenmeter aufwärts sind dabei zusammengekommen. Hätte ich so nicht gedacht.

Und in nichtmal mehr vier Wochen geht es mit der Sommerradtour weiter.

Über den Berg nach Lenggries

Ich wache recht früh wieder auf und somit konnte ich den Sonnenaufgang über dem Inntal genießen. Im Abschluss dann noch das bereits ab 6:30 mögliche Frühstück auf der Terrasse. Besser kann ein Tag kaum beginnen.

Und somit bin ich bereits um 8 Uhr startklar zur heutigen Etappe.

Da der Verkehr auf der Hauptstraße im Gegensatz zu gestern relativ gering ist nutze ich diese mit nur um die 8% Steigung recht gut befahrbare Trasse statt dem Waldweg. Mangels Standstreifen bleibt aber ein mulmiges Gefühl.

Dafür gibt es an der Spitzkehre einen sehr schönen Ausblick ins Inntal.

Ab Eben geht es wieder auf der gestrigen Route Richtung Seespitz. Der erneuerte Oberbau verwendet recht massive Schwellen für die S49 Schienen. Derart massiver Oberbau dürfte nun etliche Jahre vorhalten.

Der Bahnübergang zwischen Maurach und Seespitz ist zudem eine mehrfache Kreuzung da sich nicht nur Strasse und Schiene kreuzen sindern auch der Radweg sn gleicher Stelle beide quert.

Aber im Gegensatz zu gestern geht es nun nicht zur Bahn- und Schiffstation Seespitz am südlichen Westufer des Achensee sondern zum Ostufer.

Im Spass- und Strandbad bei Buchau ist eines der ehm. Schiffe des Achensee „gestrandet“

Die Sonne wird durch die Wolken im Zaum gehalten und so geht es recht angenehm ans nördliche Ende des Achensee bei Scholastika.

Ursprünglich entwässerte sich der Achensee nach Norden Richtung Isar, mit dem Bau des die 400 Höhenmeter nutzenden Wasserkraftwerks in Jenbach fließt aber kaum noch Wasser Richtung Deutschland.

Aber auch ohne Wasserbegleitung geht es nun zumeist auf schwach befahrenen Strassen oder parallelen Radwegen weiter nach Deutschland. Nur kurz vor Achenwald weicht der Weg in den Wald ab und gewinnt erheblich an Höhe um das hier enge Tal zu umgehen.

Aha, Grenzkontrolle? Wie war das mit Schengen? Gilt wohl nicht für Bayern, denn nur in diese Richtung wird kontrolliert. Aber auf dem Radweg steht keiner von der Bundespolizei die hier den Zoll unterstützt. Jetzt ghet es etwas wirr durchs deutsch-österreichische Grenzgebiet. Wo man sich gerade befindet ist nur an den Schildern erkennbar. Das Verbotsschild für Kraftfahrzeuge mit dem Retroauto und Motorradfahrer mit Schal deutet nach vorherigen deutschen Hinweisschildern darauf hin wieder in der ex. K&K Monarchie zu sein.

Aber eines ist dann doch klar erkennbar. Der Radweg ist auf bayerischer Seite wesentlich schlechter. Insbesondere abseits der Strasse und besonders entlang des Sylvensteinstausees ist der Weg schlecht verfestigt. Zentimeterhoher loser Splitt macht keinen Spass beim Fahren.

Aber die Ausblicke entschädigen gerade entlang des Sylvensteinstausee, wobei hier noch etliche Höhenmeter erklommen werden müssen.

Der Smaragdgrüne Sylvensteinstausee macht sich als Fotomotiv ganz gut.

Die flankierenden Strassen sind bei Rennradlern und Motorradfahrern sehr beliebt.

Aber das kümmert nicht. Am Staudamm geht es erstmal durch einen Tunnel und danach steil hinab ins Isartal.

Danach geht es entspannt aber mit teils heftigen Gegenwind weiter nach Lenggries.

Im Bahnhof von Lenggries steht dann noch eine Reminiszenz an den heutigen Startpunkt der Tour. In 2020 sukzessive durch Lint54 ersetzt wurden die einstigen Standardfahrzeuge der BOB, der in den Jenbacher Werken entwickelte und hergestellte „Integral“, an die Regiobahn welche zwischen Düsseldorf und Vohwinkel über Mettmann verkehrt verkauft. Einer der Wagen steht in der Lackierung seines neuen Betreibers im Gleis 3 und wartet auf bessere Zeiten, oder doch nur auf die Reparatur?

Nach kurzer Rast beim Bahnhofsbäcker kann ich nach gut 60km gegen halb zwei bereits im Hotel einchecken.

Dann ist ja auch noch Zeit für eine kleine Runde durchs Ort.

Und um 15:17 nach Tegersee zu fahren.

Hierzu ist in Schaftlach Umsteigen angesagt. Wobei sich der aus Tegernsee kommende Triebwagen vor die Doppeltraktion als Lenggries setzt um dann geneinsam nach München zu fahren. Umgekehrt wird der hintere Triebwagen des Zugs aus München abgekoppelt und fährt nsch Tegernsee. Der Umstieg geht bahnsteiggleich, wenn auch eher inoffiziell.

In Tegernsee überrascht dann die freistehende Hebelbank. Als EVU existiert die Tegernseebahn nicht mehr, der Verkehr Schaftlach – Tegernsee wurde durch die BOB übernommen, aber die Infrastruktur wird weiterhin von dieser betrieben.

Und weiter gehts hinunter zum See und dem dortigen Grossherzoglichen Brauhaus.

Sehr schmackhaftes Bier und Essen, flotte Bedienung und top Wetter. Was will man mehr?A

Achja, das nennt die Speisekarte einen Beilagensalat 🙈

Sodann geht’s wieder zurück zum Bahnhof.

Neben der Hebelbank gibt es noch einen als Eisenbahner Stammtisch beschilderten Stehtisch. 😂

Mich wundern die Weichenhebel, sind doch fast alle Weichen die ich im Bahnhof sah mit Schlössern am Handgewicht ausgestattet. Die Signalhebel steuern vereinfachte Lichtsignale an.

Die Fahrstrassenhebel sind ohne elektrische Festlegung. Auch von Streckenblock ist nichts zu sehen.

Und dann wieder zurück nach Schaftlach wo auch der Zugleiter der DB Strecke nach Holzkirchen und Lenggries sitzt.

So, hier noch der Link zu Komoot, wie üblich zur heutigen Etappe von Jenbach nach Lenggries.