Die Rückkehr der Strassenbahn

Heute ging es erst mal diagonal durch Frankreich, von den Bergen des französischen Jura/ France Comté über Paris in die Normandie nach Caen.

In Pontarlier wurde unsere kleine Gruppe vom Chef de Gare, der uns gestern schon das Stellwerk zeigte, erst mal per Handschlag begrüßt als er auf den Bahnsteig rüber kam um den Zug von Neuchâtel nach Frasne abzufertigen.

Mit diesem ging es dann nach Frasne um mit dem TGV Lyria, der Kooperation aus SNCF und SBB für die TGV Verbindungen zwischen Frankreich und der Schweiz.

Sehr bemühtes Personal. Der Chef de Gare fragt die am Bahnsteig eintreffenden nach der Wagennummer und lotst sie auf die richtige Startposition.

Bis Dijon fährt der Zug auf der teils eingleisigen Strecke bevor er dann auf die Schnellfahrstrecke nach Paris wechselt.

Ab Dôle und Dijon ist die Landschaft eher langweilig und so wird die Fahrt zu. Dösen genutzt.

In Paris Gare de Lyon empfängt das imposante Stellwerksgebäude während ein Ouigo TGV seine Fahrgäste, nach dem diese den vorherigen Check in am Bahnsteig bereits durchlaufen haben, nicht hinein. Komische Zustiegsregeln.

Mit der automatischen Metro Linie 14 geht unter Paris hindurch direkt zum Bahnhof St. Lazare.

Als kleiner gestalterischer Effekt wurde in der Metrostation der Linie 14 in Gare de Lion hinter dem Gleis nach der südlichen Endstation Olymiade ein kleiner pseudo Botanischer Garten angelegt. War da ein Architekt zuvor in Madrid-Atocha?

Sowohl der Gare de Lyon als auch St. Lazare präsentieren sich frisch renoviert und modern.

Zum modernen Style gehören wohl mittlerweile auch Bahnsteigsperren, wie in der Metro und RER schon lange üblich, nun auch an Fernbahnsteigen. Kombiniert mit der Bekanntgabe des Abfahrgleises erst 20min vor Abfahrt ergibt dies einen nicht gerade kleinen Stau als endlich „das Boarding“ des sehr gut besetzen 10 Wagen Intercité Zug beginnt.

Und so wird nach 2:13h pünktlich Caen erreicht und das Zimmer mit Bahnhofsblick bezogen.

Die Rückkehr der Strassenbahn in Caen.
1936 stillgelegt, 2002 dann als Spurbus „reanimiert“ erfüllte dieser die Erwartungen in Zuverlässigkeit und insbesondere die Kapazitäten nicht so dass Ende 2017 der Spurbusbetrieb eingestellt und in nur 1 1/2 Jahren die beiden Linien inkl. neuen kleinen Netzerweiterungen umgebaut so dass seit Mitte Juli 2019 nun drei Linien mit Alstom Citadis Fahrzeugen verkehren.

Aber normale Stadt- sowie Überlandbusse gibt es auch noch und auch lustige kleine Busse.

Bei einer Stadt der der „D-Day“ 1943 und die damit einhergehenden Kampfhandlungen bitterböse mitgespielt hat hätte ich nicht vermutet dass die Eröffnung der Tram unter dem Schlagwort „T-Day“ beworbenen wird.

Es ist wirklich erstaunlich was hier in 1 1/2 Jahren geschaffen wurde.

Diverse nette Fotostellen hat es, wobei das Universitätsklinikum (CHU) weniger schön ist aber ob seiner schieren Grösse beeindruckt.

An der Endhaltestelle „Campus 2“ der Linie T2 geht es erst mal in den Carrefour zum Kauf der Reisegetränke für morgen. Dabei beeindruckte der Gang für Wein alleine schon durch seine schiere Länge. Er muss aber ignoriert werden.

Anschließend geht es wieder mit der Linie T2 zur anderen Endhaltestelle beim ehm. Hafen.

Den Anzeigen an der Haltestelle kann man nur bedingt trauen und die realen Abfahrtzeiten haben selten etwas mit den Zeiten vom Aushangfahrplan zu tun. Gut, der Betrieb läuft erst seit zwei Wiche Wochen, das muss sich noch einschleifen.

Abendessen beim „Elsässischen Relais“ und beim schreiben dieses Tagesreport nicht was aus dem Norden. Geschmacksrichtung Weissbier-Export.

Und am Samstag gehts es auf Umwegen nach Bordeaux.

Zur Museumsbahn an der Grenze

Naja, der Tag verlief etwas anders wie geplant. Einer der Mitreisenden hatte etwas Probleme die vereinbarte Abmarschzeit am Hotel einzuhalten. Daher wurde der TER nach Frasne um gut eine Minute verpasst. Höllisch wie pünktlich hier gefahren wird, andererseits kein Problem bei der dürftigen Steckenbelastung.

Der am Hausbahnsteig parkende Blauwal nutzt uns nichts da mit dessen Leistung (umsetzen an den Mittelbahnsteig ist zudem zuvor nötig) einer der wenigen Busse nach Les Hôpitaux-Neufs nicht mehr erreicht wird.

Aber so kam unsere kleine Gruppe in den Genuss einer Stellwerksführung und Erläuterung. Bilder vom Stellwerk können aus verständlichen Gründen hier nicht gezeigt werden.

Die Systemtrennstelle 15kV und 16,7Hz mit 25kV und 50Hz liegt mittig im Bahnhof Pontarlier.

Es wird umdisponiert und so wird der TER / RE von Frasne nach Neuchatel am Ortsrand von Pontalier abgelichtet.

Auf dem Weg dorthin nich ein Foto vom ehm. Abschlussgleis zur Fa. Nestlé das mit einer eleganten Brücke über den Fluss Doubs führt aber wie die gesamte Stecke von Dôle hier her schon viele Jahre keinen Güterzug mehr gesehen hat.

Interessant ist dass das Einfahrsignal von Pontarlier (wie auch das Streckenausfahrsignal) nach schweizer Signalsystem „L“ signalisiert. Verwendet wurden hierzu normale französische Signale welche passende Schirmblenden erhielten. Das „selbstgebastelte“ Ausfahrvorsignal am Einfahrsignal kann dabei nur Warnstellung zeigen.

Nochmal ein separates Bild von der Staustufe des Doubs.

Mit etwas Aufwand wurd dann endlich ein Taxi gefunden das uns ins ca. 15km entfernte Les Hôpitaux-Neufs zur Museumsbahn „Coni’fer“ bringt.

Zuvor wurde jedoch in der Innenstadt von Pontarlier dieser „Gummistiefelhund“ entdeckt.

Das ehm. SBB Tigerli ist zwar angeheizt aber den aus umgebauten ehm. SBB Güterzugbegleitwagen „Sputnik“ bestehenden Zug zieht eine Baureihe 52 der ehm. DR, welche im übrigen primär mit Holz befeuert wird.

An der Endstation „Fontain Ronde“, irgendwo mitten im Wald wurde bereits ein Köhler Meiler aufgeschichtet. Mehrmals im Jahr gibt es Themebfahrten u. a. zur Holzkohleherstellung.

Hier erfolgt auch eine Information der zahlreichen Fahrgäste zur Geschichte der Strecke welche 1915 mit der Eröffnung der weniger steigingsreichen Linie von Frasne nach Vallorbe an Bedeutung verlor.

Hier wird auch die Lok beim Umsetzen mit frischem Holz und Wasser versorgt bevor es nach gut einer halben Stunde wieder zurück geht.

Eine Verlängerung der Strecke von hier bis zum Schloss kurz vor der Strecke von Pontarlier nach Neuchâtel ist erkenbar in Arbeit.

Hier steht auch noch einiges an Arbeitsvorrat, zumeist in Form von SBB oder BLS Wagen, herum.

Rückzus ist der Meister schneller unterwegs und so wurd um 16:45 nach 1 3/4h wieder der Ausgangsort de derzeit 7,5 km langen Museumsbahn erreicht.

Nach Auf- und Einnahme von leckeren „Himbeertörtchen“ der örtlichen Confisserie geht es mit dem TER Bus über die Dörfer nach Frasne wo der recht gut genuzte NPZ wie gestern den Anschluss aus Neuchatel zum TGV aus Lausanne nach Paris herstellt. Die TGV Verbindung über Vallorbe, derzeit die einigen Leistungen auf der Strecke zwischen Frasne und Vallorbe, stehen laut Lokalpresse derzeit (mal wieder) zur Disposition. Eigentlich unverständlich, der Bahnsteig in Frasne ist sehr gut gefüllt.

Mit dem Blauwal geht es dann weiter nach Pontarlier.

Abendessen mit Schrecken zur Vorspeise und Andouillette und ein Absackerbier im Hotel. Ein schöner Tag geht zu Ende.
Morgen gehts mit dem TGV ab Frasne flott nach Paris und dem IC nach Caen, die dortige neue Tram besichtigen die vor wenigen Tagen den wenig erfolgreichen Spurbus abgelöst hat.

Ab nach Frankreich

Nach einen ausgiebigen Frühstück ging es früher wie geplant per IC nach Basel wo einerseits einer der bereits im Einsatz stehenden Gioruno / Smile Fernverkehrstriebzüge von Stadler der SBB bestaunt werden konnte (irre das gut lesbare Dusplay in fast jeder Tür inkl. Anzeige zum Besetzungsgrad des jeweiligen Wagens als auch die pragmatische „Besenmethode“ wenn das Lichtraumprofil auf Fensterhöhe der Wagen ein wenig eingeschränkt ist.

Danach wird eruiert wo ich die krude Fahrkarte zum Schweinepreis von 4,70 CHF für die Fahrt mit der Tramlinie 3 nach St-Louis Frankreich herbekomne.

Der Bahnhof ist in anbedacht der morgigen Bundesfeier bereits beflaggt.

Bald darauf treffen Holger und Stephan pünktlicht (!) mit dem ICE 101 ein und die Fahrt nach Frankreich jann, mit Umstieg von der Linie 1 zur 3 beginnen.

Von St. Louis geht es mit dem TER zurück nach Basel SNCF/SBB und mit dem ICN nach Delemont. Ab dort mit dem RE aus Biel nach Meroux, dem Bahnhof für Belfort an der Schnellfahrstrecke „LGV Sud-Ouest“, durch den Schweizer Jura. Nachdem die Züge nun auch wieder das franz. Ort Delle aus und nach Frankreich erreichen und nicht nur aus der Schweiz wie seit Ende der 90er Jahre nennt er sich laut der Plakette am Empfangsgebäude „Gare international“ 😂

Es wäre vermutlich zu einfach wenn die stündlich verkehrenden SBB Züge bis Belfort durchgebunden wären aber so ist in Meroux umsteigen angesagt, sodenn nach dem kruden SBB Fahrplan auch eun direkter Anschluss besteht. Bei unserem Zug sind es „nur“ 7 Minuten und dann geht es im AGC der SNCF als TER Zug die wenigen Kilometer weiter nach Belfort.

In Meroux trifft sozusagen ein funktionierendes im integralen Taktverkehr laufendes Bahnsystem auf ein Bahnsystem das im Fernverkehr mit kruden Fahrplänen marktgerecht agiert aber im Nahverkehr in der Fläche zumeist weit am Bedürfnis der Kunden, oft sogar im wahrsten Sinne des Wortes, vorbeifährt.

Einst war Belfort ein bedeutender Bahnknoten auf der Linie Paris und Lyon nach Mulhouse. Aber ins inbesondere mit dem Bau der LGV Sud-Ouest ist er fast in die Bedeutungslosugkeit abgerutscht.

Dazu beitragen tuen auch Anschlusszüge nach erst 1:15 wie bei unserem Zug Richtung Besançon. Und das ist auch teils bei Übergängen von und nach Mulhouse der Fall.

Das gute Wetter läd ein die Wartezeit mit einem Stadtrundgang zu verkürzen bevor es mit dem Diesel AGC unter der Fahrleitung, stets dem Fluss Doubs folgend, nach Besançon. Der dem Fluss und Kanal begleitende Radweg ist gut genutzt und ist ein Abschnitt des Eurovelo 6 Atlantik- Schwarzes Meer.

In Besançon wird nich kurz die Strassenbahn abgelichtet bevor es mit dem neuen Nahverkehrstriebwagen von Aslstom der SNCF mit ihrer etwas zusammengestücket wirkenden Innenausstattung elektrisch nach Dôle geht.

Ab Dôle, wo wie auch in Belfort derzeit die Bahnsteige erneuert werden, geht es mit einer Doppeltraktion „Blauwale“ nach Pontarlier.

Die oft ohne Halt durchfahrenen kleinen Zwischenstation der ehm. zwei- und nunmehr zumeist eingleisigen Strecke sind bisweilen sehr schlicht ausgestattet und nicht selten fragt man sich woher die Fahrgäste überhaupt kommen sollten.

In Andelot ist dann volles Haus.

Ein doppelter Blauwal aus St. Claude / Morez nach Dôle, unser Zug nach Pontarlier und ein als Leergarnitur nach Morez fahrender Blauwal stehen gleichzeitig im Bahnhof. Stress pur für den Fdl.

Interessant ist dass parallel zum Leerzug ein SNCF Bus nach Morez und St. Claude fährt…. Typisch Frankreich.

In Frasne wartet ein NPZ der SBB auf den nächsten TGV aus Paris nachdem er zuvor Fahrgäste aus Neuchâtel zum TGV aus Lausanne via Vallorbe nach Paris gebracht hat.

Weite nahe fernen und wenig Menschen. Das französische Jura…

Aber dann wird Pontarlier erreicht, eine der grösseren Städte der Region.

Dem Bahnhof sieht man noch die einstige Bedeutung als Grenzbahnhof an. Heute reichen zwei Bahnsteigkanten der Gleise 2 und 3 zwischen welchen ein markantes einst u. a. zur Zollabfertigung dienendes Gebäude steht. Am Hausbahnsteig hält kein Zug mehr.

Eine nette Altstadt hat es hier auch.

Das Hotel liegt etwas ausserhalb und dabei wird eine ehemalige Strecke die zur Strecke Besançon – La-Chaux-de-Fonds führte und später als Industrieanschluss dienente gequert.

Achja, noch eine Impression vom Bahnhof und das Abendessen.

Morgen geht’s zur Museumsbahn die einen Teil der ehm. Strecke Pontarlie – Vallorbe befährt.