Tour de Seitenstreifen…

möchte ich die heutige Etappe mal nennen da gefühlt 90% der Strecke auf mehr und weniger und teils auch sehr stark befahren Strassen erfolgte. Aber wer die Axenstrasse befährt ist selber schuld… aber die Ausblicke sind den Verkehr und Lärm wert.

Erstmal grüssen in den letzten Wochen seltene Himmelsobjekte genannt Wolken welche aber zunächst von der Sonne wieder vertrieben werden.

Eigentlich geht es talwärts, aber nach Spiringen geht es vor hinunter erstmal hinauf.

Im Rücken grüsst zudem letztmals der Klausenpass.

Warnung vor Scheisslärm? Also von den nervigen Motorrädern? Nee, es ist Schiesslärm des benachbarten Schützenhaus mit 300m Schiessbahn. Und ganz nebenbei, schreckt in CH überbaut jemand sowas?

Und es geht weiter hinab, vorbei an einer ehm. Mühle und einem Gasthaus mit dem kreativen Namen „Das Gasthaus“ 😂 geht es nach Bürglen, dem angeblichen Wohnort von Wilhelm Tell.

Und da darf natürlich ein Tell Museum nicht fehlen.

Das Museum wurde 2016 neu gestaltet und erklärt auf 2,5 Stockwerken allerlei zum Mythos Wilhelm Tell.

In Altdorf musste ich zum Glück nicht Gesslers Hut Grüssen und die Touristen auf dem Platz mit dem Tell Denkmal sind auch seht übersichtlich.

Weiter geht es nach Flüelen am Südende des Vierwaldstädter See.

Im Gegensatz zur Sommertour 2019 an der ich am gleichen Tag in Flüelen war nutze ich nicht das Schiff nach Brunnen, der schöne Raddampfer wurde auch ohne mich gut gefüllt.

www.schweizmobil.ch warnt vor der Nutzung der Axenstrasse aber diverse potentiell interessant Ausblicke lassen es mich doch riskieren.

Der Radweg führt zumeist auf einem separaten Seitenweg entlang der Strasse und ist recht passabel zu befahren. Auch wenn es ein wenig auf und ab geht.

Bisweilen führt der Radweg auch durch Tunnel und Galerien der alten Axenstrasse womit sich das gehör vom nicht unerheblichen Strassenlärm erholen kann.

Und dann ist schon die legendäre Tellsplatte erreicht.

Hinter der Tellsplatte befindet sich eine Grossbaustelle die dafür sorgen soll dass die Axenstrasse besser vor in letzter Zeit öfter vorkommenden Gesteinsrutschen geschützt wird um die wichtige Strasse nicht regelmäßig aus Sicherheitsgründen sperren zu müssen.

Kurz dahinter befindet sich eine gute Fotostellen auf der die Züge im Gleis nach Brunnen fotografiert werden können. Das Berggleis verläuft in einem längeren Tunnel im Berg.

Kurz darauf kommt Sissikon in Sicht wo gerade der Raddampfer wieder ablegt.

Noch zwei Tunnels, eines der alten Strasse und eines unter Mitnuzung der neuen Trasse und schon am Ortsanfang endet der seitliche Radweg und man muss auf die Strasse wechseln. Unschön.

Aber auf dem schmalen Seitenweg mogele ich mich weiter Richtung Brunnen, zum Glück ohne eigenen Gegenverkehr.

Der Abschnitt Sissikon – Brunnen hat zwar auch mehrere schöne Ausblicke aber der permanente Strassenlärm und der schmale Seitenweg schmälern die schönen Eindrücke.

Hmm, nur 2,5t auf dem Rabdweg, das könnte knapp werden.

Und dann ist endlich Brunnen erreicht.

Quer durch Brunnen geht es weiter nach Seewen wo gerae etwas rangiert wird.

Entlang des Westufers des Lauerzesees geht es Richtung Arth-Goldau.

In Arth wird ertmal zur Station Kärbel der ehm. Arth-Rigi-Bahn hochgefahren und der historische Triebwagen BCFhe 2/3 Nr. 6 von 1911 nur knapp auf seiner Bergfahrt verpasst wird.

Dafür kommen dann ein BDhe 4/4 der ehm. Vitznau-Rigi-Bahn (rote Lackierung) mit einem Bauwagen den Berg herunter, gefolgt vom baugleichen blau lackierten Wagen Nr 15 der Arth-Rigi-Bahn mit Beiwagen und abschließend der BDhe 2/4 mit Beiwagen im Migros Werbelack.

Ich fahre ein wenig den Berg hinunter und warte die nächsten Bergfahrten ab wo dann auch der rote BDhe 4/4 mit Beladung vorbei und einige Zeit später kommt auch der BCFhe 2/3 Nr. 6 mit Sommerbeiwagen vom Berg herunter welcher auch mit der Fotohornisse eingefangen wird.

Wieder unten in Arth geht es nach Goldau und dann teils am Seeufer nach Immensee.

Dann nochmal etwas Steigung und schon ist Ebikon erreicht. Sozusagen in Punktlandung denn kurz nach dem CheckIn entlud sich das seit Goldau aufziehende Gewitter mit voller Wucht für gut eine halbe Stunde.

Der danach folgende leichte Landregen war kein Hindernis zum Gang hinüber zum Gasthof Tell auf der andren Strassenseite.

Und zum Abschluss des Tages dann „Die große Sause“ mit Louis de Funes als Begleitung zum Tagesbericht im TV.

Und hier der obligatorischen Link zu Komoot zur heutigen Etappe.

Der Klausenpass am bisher heißesten Tag des Jahres

Hmmm, zu lang, zu hoch zu heiß? Das könnte das Tagesmotto sein den es wird quer durch alle Medien angekündigt dass der heutige Tag der bisher heißeste des Jahres werden und Temperaturrekorde knacken soll.

Ob es da eine gute Idee ist eine Etappe mit einer der längsten Streckrn (geplant 75km) aber insbesondere mit den meisten Höhenmetern aufwärts von vsl 1600m anzugehen?

Keine Ahnung, jedenfalls ist es in der Höhe bestimmt kühler wie hier unten am Linthkanal auf gerademal 410m.ü.M.

Aber der Reihe nach.

Da Frühstück bereits ab 6:30 angeboten wird steht einem frühen Start um der Hitze vorwegzukommen nichts im wege, auch wenn ich so früh doch noch nicht antreten werde.

Es gibt wie schon 2020 kein Frühstücksbuffet aber das was an den Tisch gebracht wird ist mehr als genügend und sogestärkt starte ich bereits um 8 Uhr in Richtung Niederurnen am Eingang zum Linthal.

Lustig der Spitzname für die Brücke über den Linthkanal vor dem Hotel.

Im Gegensatz zur Tour 2020 folge ich nicht dem Radweg am Linthkanal sonden dem parallel zur Bahnstrecke Zürich – Ziegelbrücke. Gleichzeitig hat es recht heftigen Wind, natürlich Gegenwind…

Den ICE Richtung Chur habe ich leider verpasst, aber es war ja eh nur ein 4er. 🙈

Dafür aber wurde u. a. der NJ 646 aus Graz mit Kurswagen aus Zagreb und der Re4/4 11109, der letzen im Swiss-Express Lack fahrenden, ein Giruno und eine klassische IC Wendezuggarnitur (welche gerade hier immer seltener werden) erwischt.

Kurz nach dem Foto vom IC dann eine komische Meldung „Error 503, Händler kontaktieren“ im Steuergerät und keine Motorunterstützung mehr. Aus und Einschalten bringt nichts, der Fehler kommt immer wieder. Verdammt und das gerade heute.

Aber ein Blick zum Hinterrad zeit den Grund. Der Magnet für den Geschwindigkeitssensor hat sich weggedreht, ein beherzter Griff in die Speiche und schon läuft alles wieder. Ufffff…

Und so kann wieder relativ entspannt aber zum Energiesparen nur in der Ersten Stufe ein wenig elektrischer Rückenwind genutzt werden und hinter Niederurnen ins Linthal eingebogen werden.

Ich finde eine brauchbare Fotostelle und dann dämmert mir dass ich diese auf der Sommertoretappe 2019 vom Klöntalsee ins Appenzeller Land schonmal genutzt hatte.

Seit ein paar Jahren wechseln sich hier SBB S-Bahn Garnituren als Linie S25 die von Zürich bis zum Endbahnhof der Strecke in Linthal verkehren mit SOB Flirt welche als S6 Schwanden und Rapperwil über Uznach verbidet ab.

An mehrerer Brücken finden man Verbotsschilder dass man nicht über diese Reiten dürfen, warum einige davon Quer zum Gleis stehen wissen wohl nur die Götter

Und so wird alsbald, stets entlang des Flusses oder / und der Bahn der Kantonshauptort Glarus erreicht und hinter Ennenda bietet soch eine kleine Steigung im Radweg als Fotostandort oberhalb der Bahn an.

Einst zweigte in Schwanden eine Schmalspurbahn nach Elm ab, aber diese wurde schon 1969 eingestellt. Ein Verein hat zwei der ehemaligen Triebwagen zurückgeholt und baut derzeit in Elm ein Museum zur Sernftalbahn auf.

Die Ortsdurchfahrt von Schwanden hält auch weitere Fotomotive bereit, aber das muss in Ermangelung zeitnah kommender Züge später mal passieren. Vielleicht mit einer Tour nach Elm.

Das Feuerwehrhaus von Schwanden sieht eher verlassen aus und das kleine Trafohaus erinnert eher an einen Kirchturm.

Hier im oberen Linthal gibt es alle paar Kilometer kleinere Wasserkraftwerke die vermutlich mit den zahlreichen Anfags der 1900er Jahre aufgebauten Webereien und Spinnereien errichtet wurden und diese auch überlebt haben.

Wie die Textilindustrie hat auch das Gasthaus Adler in Rüti nicht überlebt und steht wie ach etliche der Fabrikgebäude leer.

Wobei es immernoch kleinere bis mittelständische Unternehmen gibt die in der Branche hier weiterarbeiten, auch in Zulieferern wie z. B. für Farben.

Und dann ist Linthal, Endstation der Bahnstrecke aus Ziegelbrücke erreicht.D

Der entspannte Teil der Etappe ist nun vorbei, zuvor wird aber im örtlichen Volg Supermarkt noch Getränkennachschub gebunkert.

Okay, die Strassen sind offen und Postautos (primär ist hier der Linienbus) gemeint ist unbedingt Vorrang zu gewähren.

1200m geht es nun aufwärts auf 21km bis zun Klausenpass.

Eigentlich msgich es ja nicht mit dem Rad durchs Tunnel zu fahren, aber die Tunnels im unteren Drittel des ersten Anstiegs zum Urnerboden sind herrluch erfrischend kühl.

Und so geht es kontinuierlich Kehre für Kehre bei meist 6 bis 9% Steigung hinauf bis endlich der Urnerboden und somit auch die Grenze zwischen den Kantonen Glarus und Uri erreicht ist.

Ein Grenzstein darf da auch nicht fehlen. Es sind erstaunlich viele unelektrische Rennrad und Mountainbiker unterwegs. Im relativ flachen Urnerboden wurde ich auch ob der zahlreichen Fotostopps mehrfach überholt, aber in der Steigung zum Pass sah man sich wieder. Aber mrin allergrößten Respekt für die Direktfahrer, denn ohne Akku hätte ich das nicht gepackt. Ap

Apropos Akku, der wurde mit 9% Restladung an der Kantonsgrenze nach über 900 Höhenmetern und ca. 50km gwewechselt.

Und nun geht es nochmal ca. 600m in die Höhe zum Klausenpass, wieder Kehre für Kehre und permanent ansteigend.

Freilaufende Kühe machen sich hier um die Verkehrsberuhigung verdient. Ihnen ist scheinbar bewusst wieviel Angst die Fahrer um ihr „heilgs Blechle“ haben so entspannt bis gelangweilt wie diese die Strasse nutzen.

Das beste war die Kuh die stoisch vor einem Auto stand und den Fahrer „niederstarrte“. Als es ihr dann tu langweilig wurde pullerte sie erstmal genüsslich mitten auf die Strasse und war etwas verwirrt dass ich mit dem Rad die sureale Szenerie passierte. Ein Vorteil von zwei statt vier Rädern, man kommt oft einfach durch.

Und dann ist der Klausenpass mit 1952m.ü.M endlich erreicht. Darauf ein was zu Trinken und ein Nussgipfeli im Kiosk um den Sieg über den inneren Schweinehund zu feiern.

Von nunan ging es bergab, der Akku war somit nurnoch Dekoration für die ca. 15km ind 900 Höhenmeter hinunter nach Unterschächen.

Auch hier läd die spektakuläre Landschaft zu diversen Fotostops ein.

Woher der Staubifall wohl seinen Namen hat?

Und immer weiter geht es bergab und die Bremse leidet. Aber bisher musste ich trotz der diversen Etappen mit Höhebmetern noch keine Bremsbeläge wechsen.

Interessant finde ich die immernoch und zahlreiche auf der Bergstrecke vorhandenen und recht Retro aussehenden Notruftelefone zum Schweitzer Automobilklub wie hier an der Bushaltestelle im vierten Bild der Collage.

Es liegt noch einiges an Gefälle vor mir. Da unten wo das Seitental weggeht ist das Etappenziel.

Und endlich ist das Hotel Alpina in Unterschächen erreicht.

Einchecken und im benachbarten Volg etwas gekühltes für heute Abend holen, das lieblings Radfahrhemd mal durchwaschen (wetten dass es morgen regnet?) und es ist Zeit zum Abendessen.

Ob der Temperaturen auf der Terasse und mangels freier Plätze im Schatten gehe ich doch lieber wieder ins Haus.

Erst noch ein paar leichte Sonnenuntergangsbilder und sann bricht während des schreiben des Reisebericht die Nacht herein.

Und hier der Link zur Etappe bei Komoot mit noch viel mehr Bildern

Allerorten wurde vor dem heißesten Tag des Jahres gewarnt, was ist aber bei Hitze von Vorteil?
Wenn man sich in die Höhe begibt.
Im Tal war es vormittags ob des zeitweise starken Windes noch recht angenehm, aber auch auf dem Urnerboden mit seinen 1300 bis 1400m.ü.M war es locker über 26°C und selbst am mit 1952m.ü.M knapp an der 2000er Grenze kratzenden Klausenpass waren es noch um die 24°C
Knapp 1000m tiefer in Unterschächen waren es ein paar Grad mehr, vermutlich knapp an den 30.
Aber genug über das Wetter gejammert, die Ausblicke waren auf der ganzen Strecke einfach herrlich, womit sich der Anstieg doch sehr gelohnt hat, auch wenn ich heute morgen etwas bammel vor der „Hitze, Höhe, Länge Etappe“ hatte.