Von Belgien nach Belgien

Wie üblich gegen 9:30 ging es wieder auf die Strecke und kontinuierlich steigt dabei die Strecke Richtung Luxemburg an.

Der Vennbahn Kilometer 112 wird unfallfrei frei passiert und seit Oulder ist der Ravel auch mit fester Fahrbahn ausgestattet. Leider ist der Wilwerdinger Tunnel nicht passierbar. In den über 40 Jahren zwischen der Stilllegung und dem Radwegbau haben sich unzählige Arten von teils sehr seltenen Fledermäusen den Tunnel als Refugium ausgesucht. Man kommt aber auf einem gut ausgebauten Weg bis kurz vor das Portal welches sich bereits in Luxemburg befindet. Mehrere Tafeln informieren auf dem Weg bis zum Portal über das Leben der Fledermäuse.

Also sind diverse Höhenmeter zu überwinden bevor die belgisch / luxemburgische Grenze nochmals passiert wird. In der Nähe des höchsten Punkt von Luxemburg dem Kneiff, auf dem auch eine direkt über dem Tunnel eine Gaststätte steht dessen Besitzer sich früher im Nebenjob um die Tunnelbeleuchtung kümmerte, und die stark befahrene Strasse sicher unterquert.

Es geht wieder bergab und beim Bahnwärterhäuschen eine Überraschung. Wo eigentlich der Radweg oder zumindest eine ehm. Bahntrasse vermutet wurde sieht man von der Brücke Fischteiche. Man hat die relativ starke Neigung im Einschnitt also sinnvoll genutzt. Aber wie auf der Ostseite führt doch ein Weg zum gesperrten Portal. Zunächst neben dem „Fischteicheinschnitt“ vorbei fädelt er oberhalb der Teiche in den Eibschnitt ein. Der Tunnelboden ist auf dieser Seite aus der Ferne erkennbar komplett mit Wasser bedeckt. Den Fledermäusen gefällt es. Eine digitale Infostele bietet allerlei kurzweilige Infos zur Strecke, dem Tunnel und der regionalen Geschichte.

Zunächst etwas bergauf und bergab gehend fädelt der Radweg wieder auf die alte Bahntrasse ein. Es bietet sich eine nette Fotostelle auf die Strecke von Luxemburg ins belgische Spa an.

Zum unterqueren der Bahnstrecke (die Mitbenutzung des Tunnels für den Radweg war vmtl. nicht möglich gewesen) war man kreativ.

Beim anschliessenden überqueren des südlichen Tunellportal eröffnet sich der Blick auf Troisvierges. Es geht wieder steil bergab zum Bahnhof um dann wieder etliche Höhenmeter auf dem Weg nach Hachiville zu gewinnen. Im übrigen der erste Abschnitt seit Tagen der nicht einer ehm. Bahnstecke folgt.

Abet schon bald ist kurz hinter der Grenze zu Belgien die ehm. Strecke 163 von Gouvy über Bastogne nach Libramont erreicht. Auf dem gut ausgebauten Ravel geht es entsprechend gut und schnell voran.

An einer Gedenkstätte für gefallene im WK II vorbei wird rasch Bastogne erreicht. Am Bahnhof Bastogne Nord, wo früher eine Strecke nach den in Luxemburg gelegenen Orten Wiltz und Kautenbach steht eine interessante Statue die an eine örtliche Legende um einen Werwolf erinnern soll. Am Ravel Kilometerschild findet sich auch einmal in original Kilometerstein.

Der Bahnhof Bastogne Sud dient heute als zentraler Busbahnhof. Selbst Nixbus verirrt sich mit einem Halt nach Amsterdam und Zürich hierher. Ansonsten ist alles in fester Hand der TEC welche auch weitere ehm. Bahngebäude als Büro oder Depot nutzt.

Maultier bzw. Eseltouren scheinen hier beliebt zu sein und wem der Bus vor der Nase weggefahren ist kann ja den Ersatzesel nehmen der vor dem ehm. Empfangsgebäude steht. Weitere, sich teils lautstark bemerkbar machende, Kollegen von ihm standen derweil auf dem weitläufigen ehm. Bahngelände.

Ab Bastogne ist der Weg nicht asphaltiert und unter der Brücke der N4 kam man sogar auf die tolle Idee unbefestigten groben Split auszubringen. Ein geradezu „idealer Oberbau“ für einem Radweg. 😠

Etwas weiter ausserhalb finden sich dann die letzten Schienen der Strecke die man im ehm. Bahnübergang belassen hat.

Ich wechsle für einen knappen Kilometer auf die N85 (kein Seitenstreifen und kaputtgefahrener Fahrbahnrand) um auf Höhe des Lagers von Aldi (Nord) bei Villeroux auf die Trasse der ehm. Schmalspurbahn von Bastogne Sud nach Martelange zu wechseln was aber nur bis Assenois geht. Ab Assenois befinde ich mich wieder auf dem offizielln Ravel und wenn dieser nicht auf der alten Trasse verläuft dürfte dies einen Grund haben.

Das vorletzte Bild in der unten stehenden Collage gehört übrigens an die dritte Position und zeigt den Weg (hier kein Ravel) kurz vor Assenois.

Hinter Hompré fädelt der Ravel auf die ehm. Bahntrasse ein. Einer der zahlreichen Angler am dortigen Angelteich war offenbar von der heutigen royalen Hochzeit in GB so ergriffen dass erlauthals „God save the Queen“ sang. Irgendwie „strange“. 🤔

An diversen der ehm. Haltestellen der Linie 516 stehen Informationstafeln zur Strecke und unter anderem mit einem Planauszug der die früher weit verzweigten Bahnstrecke und Trambahnen in dieser Region zeigen. Viel ist davon nicht übrig geblieben.

Hinter Burnon verlässt der Ravel die Trasse und steigt an der Talflanke stramm nach oben um kurz darauf wieder abzusinken. Dafür dass dieser Ravel Teil des Eurovelo 5 ist präsentiert er sich streckenweise schlecht ausgebaut mit üblen Schlaglöchern (eines habe ich voll erwischt, seiher fehlt der untere Haken einer der Satteltaschen) und Auswaschungen (die Bilder sind von den guten Abschnitten).

In Wisembach werde ich von der „Bahnhofskatze“ begrüsst.

Ich entscheide mich nicht die knapp 5km weiter bis Martelange zu fahren sondern gleich hier den Anstieg zum Hotel an der N4 vorzunehmen. Der Wechsel der Strassenseite zum Hotel war dann nicht trivial. Aber der Ausblick aus dem Zimmer ist top.

Apropos Top.

Auch die Küche hat einiges zu bieten. Keine Ahnung was ich bestellt habe. Aber es hat super geschmeckt.

Hier wieder die ganze Etappe mit mehr Bildern bei Komoot.

Saarradweg Etappe 11a und b – 29.05.2016 Kleinblittersdorf – Saarbrücken und Heimweg

Nach dem Frühstück geht es über die unmittelbar neben der Übernachtung liegende Brücke nach Frankreich ans linke Ufer der Saar. Der Name „Alter Zoll“ der Pension kommt nicht von ungefähr, war hier bis vor einigen jahren noch die Grenz- und Zollstation zwischen Deutschland und Frankreich.

Der Radweg führt stets entlang des linken Ufer der Saar bzw. des stellenweise parallel laufenden Kanals. An eiber der Schleusen hat sich eine grössere Gänsekolonie eingenistet und die Tiere zeigen auch kaum noch eine Scheu gegenüer den vobei gehenden oder radelnden Personen. Diese werden nur aus nächster Nähe beäugt.
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In Saarbrücken wird die Seite gewechselt und dann via der Altstadt zum Hauptbahnhof gefahren.

Es wird kurzfristig umgeplant und mit dem RE3 der Vlexx durchs Nahetal nach Mainz gefahren.
Um mir die Treppen in Darmstadt Hbf zu ersparen6fahre ich nur bis Weiterstadt und von dort nach Hause. Der am Wege liegende Bayerische Biergarten im Darmstädter Bürgerpark läd zur Rast ein und frisch gestärkt geht es nach Hause.

Die Summe aus allen Etappen ab Aachen bis Saarbrücken und von Weiterstadt bis nach Hause (es fehlt nur Reinheim – Dieburg zum Zug am ersten Tag) ergibt folgende Eckdaten:

Reisetage: 12
Gesamtstrecke: 610,2 km
Durchschnittliche Tagesetappe: 50,85 km
Aufstieg: 4.950m
Abstieg: 4.930m

Somit wurde im Vergleich der Mont Blanc als höchster Berg der Alpen (4.810m. Ü. M.) sozusagen „überfahren“. 😀

Ganz nebenbei erreichte der Fahrradtacho 936km seit 01.01.2016
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Hier die zwei Heimfahrtetappen.
Saarradweg Etappe 11a – 29.05.2016 Kleinblittersdorf – Saarbrücken
https://www.komoot.de/tour/t9474564?ref=atd

Nach Hause Etappe 11b – 29.05.2016 Weiterstadt – Reinheim
https://www.komoot.de/tour/t9482568?ref=atd

Mittagessen im Kulturpark

Machdem ich mir den grenzüberschreitenden Kulturpark Reinheim-Bliesbruck mit seinem Ausgrabungen aus römischer und keltischer Zeit angesehen hatte, mehr Bilder heute Abend om Tourbericht, ging ich der Empfehlung des Herren an der Kasse im französischen Teil nach in der „Römischen Taverne“ im deutschen Teil des Parks einzukehren.
Das ist Europa wenn der Franzose ein Restaurant auf der deutschen Seite das von einem Jugoslaven (?) geführt wird empfiehlt.  😀

Als Vorspeise gegrillte Champignons mit leckerer Füllung.
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Danach ein „Lyoner Teller“
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Als Beilage gibt es Radler von Karlsberg 😀
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Rundherum zieht es dich etwas zu. Aber ich bin guter Dinge
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Ich sags ja. Reinheim ist schön *lach*
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Hunsrück – Etappe 7 – 25.05.2016 Kell am See – Keller See – Hermeskeil – Talsperre Otzenhausen – Birkenfeld

Heute ging es, nach einem guten Frühstück, etwas früher um kurz nach 9 los. Das Hotel / Brasserie Typisch in Kell am See kann ich von A bis Z empfehlen. Neben der 1a Austtatung und Verpflegung ist es inbesondere due herzlich und heitere Art der Wirtsleute die für mich eine 11 von 10 Punkte realistisch machen. Irgendwann komme ich daher bestimmt wieder.

Die frühere Abfahrt wird für einen Abstecher zum See genutzt der seit den 90er Jahren Kell den Zusatz „am See“ beschert. Und der See ist nicht der Teich im Dorfpark sondern ein ausgewachsener Stausee. 😀
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Vom Stausee geht es rüber nach Schillingen und runter zum ehm. Bahnhof im Ortsteil Niederkell.

Wieder hinauf auf der Bahntrasse der Ruwer- /Hochwaldbahn nach Kell am See (wie gestern) und weiter in Richtung Hermeskeil. Auf halber Strecke nach Reinsdorf (ich glaube dass ich das in diversen Fotos aus versehen Reinsfrld u. ä. genannt habe) kommt von den ebenen Abschnitte in den Bahnhöfen abgesehen seit Ruwer der erste Abschnitt mit Gefälle. Im ehm. Bahnhofsgelände ist eine Rangierlok der ehm. Hochwaldbahn (HWB) als Denkmal ausgestellt. Das Empfangsgebäude ist renoviert und erweitert und ym Rande des Bahnhofs gibt es ein Indianercamp.
Hinter dem Bahnhof steigt es zunächst bis kurz vor die Autobahnbrücke an um ab dort bis Hermeskeil wieder Gefälle aufzuweisen. Kurz hinter der Autobahnbrücke schwenkt von links die ehm. Hunsrückquerbahn parallel zum Radweg bei. Kurz vor Hermeskeil wechselt der Radweg vom Gleis aus Ruwer auf ein parallel links des Gleises der Hunsrückqurbahn laufendes ehm. Anschlussgleis.

Der Bahnhof von Hermeskeil deprimiert. Auf dem ehm. Gleis 1 (Hunsrückqerbahn) steht din skelettierter Schienenbus kurz vor der Brücke auch weiter hinten sind sind im Bahnhofsbereich diverse nicht mehr fahr- oder funtionstüchtige Fahrzeuge abgestellt. Zusammen mit dem „Museum“ im ehm. Betriebswerk ergibt sich ein stark vernachlässigtes Bild im Bahnhofsareal. Ein Aushang am Bahnhof weist auf die Streckensperrung und anschließende Stillegung vor ein paar Jahren hin.
Wenn ich das ganze aus der Erinnerung einer Sonderfahrt mit V100 und Silberlingen (Sonderfahrt von Joachim Seyferth) von Langenlonsheim über Simmern und Hermeskeil nach Türkismühle vergleiche… Alles in allem sehr deprimierend.
Anbei ein Link zur Website der KBS 607b (Hunsrückquerbahn) u. a. mit Bildern aus besseren Zeiten.

Lageplan des Bahnhofs von 1963

Lageplan des Bahnhofs Hermeskeil 2006 bis heute

Im ehm. Güterbereich zum Sägewerk hin (Seite Türkismühle) sieht es fast aus wie zu Betriebszeiten. Aber die Holzberge werden nun mit dem LKW speditiert.

Ich verlasse diesen deprimierenden Ort und hoffe dass die Diversen Vereine oder Gruppierungen wie z. B. Pro Hunsrück- und Hochwaldbahn e. V. oder auch die Stadt Morbach mit ihrem Engagement pro Hunsrückquerbahn erfolgreich sind und man den Nationalpark Hunsrück auch wieder per Bahn erreichen kann. Positive Beispiele wie z. B. die Ilztalbahn zum Nationalpark Bayrischer Wald gibt es bereits.

Über den Berg geht es nun zu der Talsperre von Nonnweiler (Primstalsperre). Nach einer Rast bei Kaffee und Kuchen an der Dammkrone geht es weiter nach Otzenhausen (könnte Partnerstadt von Wixhausen werden, oder?) wo vor kurzem unterhalb des keltischen Ringwalls ein „Keltenpark“ eröffnet wurde. Es fehlen noch diverse Infotafeln zu den Gebäuden des nachgebauten keltischen Dorfes (die offizielle Eröffnung ist erst im Juni) aber in den Gebäuden gibt es diverse Interessante Infos zu historischen Begebenheiten in der näheren Umgebung. Für 2,50 € ein sehr sehenswerter Ort. Man erwartet fast jeden Moment dass Verleihnix (Ja, Gallier nicht Kelten aber Verwandt) mit Fischen um sich wirft oder Obelix ein Wildschwein anschleppt. 😀

Nach den Kelten fahre ich hinab zum ehm. Bf. Otzenhausen.
Leider ist nicht mehr viel vom Bahnhof erkennbar. Nur ein seiner Blinklichter beraubter Bü mahnt die noch vorhandene Bahnstrecke an. Auf dem Weg nach Schwarzenbach verblüfft mich eine LKW Tankstelle von DEA. Eigentlich gibt es die Marke nicht mehr. Vielleicht hat man aber nur nicht umlackiert.

Von Schwarzenbach nach Waldbach bei Eisen geht es ohne separaten Weg direkt auf der Hauptstrasse entlang. Gut dass es bergab geht.
Hinter Eisen ergibt sich ein sehr schöner Panoramablick über die Hunsrückhöhen.
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Leider entpuppt sich der laut Komoot Landkarte weiterführende Weg als fast nicht existent und so schlage ich mich durch gut 1m hohes Gras bzw. die gemähte Wiese zum nächsten Feldweg durch.
Durch die Orte Achtelsbach und Brücken nähere ich mich drch ein Seitental dem Etappenziel Birkenfeld und mache gleich einen Abstecher zum Bahnhof der ehm. Bahn von Neubrücke nach Birkenfeld. Das Bahnhofsareal ist teilweise bebaut oder zur Strasse umgewidmet. Auf einer liegengebliebenen Doppelten Kreuzungsweiche ist eine recht ramponierte Lok mit Wagen abgestellt. Das ehm. Empfangs- und Nebengebäude ist noch vorhanden.

Nach 54,8 km und 640 Höhenmetern Steigung ist das Hotel als Etappenziel erreicht.

Hunsrück – Etappe 7 – 25.05.2016 Kell am See – Keller See – Hermeskeil – Talsperre Otzenhausen – Birkenfeld
https://www.komoot.de/tour/t9355254?ref=atd

Lecker Abendessen

Das Hotel hat auch eine Gaststätte wobei das Restaurant hat auch Gästezimmer eher stimmen würde.
Es erinnert etwas an „Logis France“. Einfache aber gute Zimmer und im Restaurant gehobene / gehobenere Gastronomie.

Beginnen wir erst mal mit einer gekühlten Hopfenkaltschale an feiner Schaumkrone

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Grüner Spargel mit Spargelschaum

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Spargelcremesuppe mit gebratenen Speckstreifen

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Poulet auf Spargel mit Spargelgemüse und winzigen und würzigen Kartöffelchen

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Erdbeerkranz mit Zitronensorbet

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Abschluss Espresso mit Knabberzeug Aachener Art

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Das Portemonnaie fand es nicht so entspannt aber die Geschmacksknospen und der Magen haben gejubelt. Carpe Diem.