Dreiländerfahrt nach Hause

Was wenn auch heute die Rheintalbahn zwischen  Offenburg und Freiburg geperrt ist, es anzunehmen ist dass die Route über die Gäubahn, wie schon am Freitag bei der Hinfahrt, überlastet ist und die Schwarzwaldbahn auch keine Alternative ist da der DB Navigator schon mit stark ausgelasteten Zügen warnt?

Man geht schon um 7:30 zum Frühstück um mit der Tram Linie 8 nach Basel SBB zu fahren.

Die Bahn fährt zu der Zeit noch im 30min Takt und ist noch schwach besetzt, auch auf der Strasse ist kaum was los.

Dabei geht es auch an der Kaserne vorbei und erinnert daran dass es (nur) noch 3 Monate bis zum Basel Tattoo sind 🙂

Am Bahnhof SBB nehme ich den Seiteneingang zum vor wenigen Jahren sanierten „französischen“ Bahnhofsteil.

Der altmodische „Flou“ Automat der Region Grand Est ist meine erste Herausforderung. Es dauert einige Versuche bis ich bei dem per Drehrad zu bedienenden Gerät merke dass man bei Erwachsenen „0“ auswählen muss wenn man, für einen FIP 50% Fahrschein, bei Kindern die Anzahl „1“ auswählt. Überspringt man die Erwachsenen und bestätigt nur ein Kind springt das Menü trotzdem weiter in eine Seite in der nichts steht.

Für 20,20€ geht es nun weiter. Im Vergleich zu den 4,20 CHF für die 24 min Fahrt zum Bahnhof SBB geradezu ein Schnäppchen.

Im TER der aus einem Steuerwagen und  Corail-Wagen (5x 2. und 1x 1. Klasse) gebildet ist. Die Traktion besorgt eine Sybik Lok.

Mein Wagen ist noch im klassischen Design gehalten, wie die Wagen auch früher mit den EC nach Paris nach Darmstadt kamen.

In St. Louis überrascht mich das Logo von Fernet Branca. Kommt der wirklich von hier? 🤔

Da die Fenster sehr mit festgesetztem Bremsstaub verschmutzt bzw. leicht angelaufen sind ist das Fotografieren durch diese relativ schlecht möglich.

In Strasbourg habe ich eine 3/4h Übergang was für ein paar Fotos der Tram vor und unter dem Bahnhof genutzt wurde.

Der Zug nach Wissembourg fährt vom Kopfgleis 32 ab, also ein wenig weiter laufen.

Gebildet wird er aus einem Alstom Coradia Polivalent in der BiMode Version Elektro- und Diesel und der Elektroantrieb wird auch bis zum Abzweig von der Hauptstrecke nach Saverne genutzt und im Abzweig umgeschaltet.

Die Strecke fährt sich gut und scheint bis Haguenau saniert zu sein, erst dahinter wird es rumpeliger.

Das Infosystem im Fahrzeug lässt fast keine Wünsche übrig. Es fehlen nurnoch die Anschlussanzeige zu Zügen und Bussen (sofern es die hier gibt).

Fast auf die Minute pünktlich wird der Kopfbahnhof Wissembourg erreicht wo auf Gleis B bereits an anderer Poyvalent auf die nächste Fahrt wartet.

Jedoch fahren diese nicht im sauberen Stundentakt nach Strasbourg, om Gegensatz zur Verbindung nach Wörth und Neustadt (Weinstr.).

Der Anschluss hat nur 3min Verspätung in der Ankunft. Diese kommt aus Koblenz und ist von Vlexx. Dieser kehrt nach Neustadt zurück und wird am späteren Nachmittag wieder nach Wissembourg  fahren um wieder nach Koblenz zurückzukehren. Die übrigen Verbindungen nach Wissembourg werden von DB Regio gefahren.

Damit wären zwei Typen Alstom Coradia mit den Polivalent der SNCF und dem Lint54 von Vlexx im Bahnhof vertreten.

Der Grund für die Verspätung in der Ankunft dürfte durch zwei Langsamfahrstellen, eine bis zur Landesgrenze und eine kurz vor Wörth, entstanden sein.

Am Bahnübergang warten auf der französischen Seite zwei historische Autos.

Die „neuen“ Signale für den stark geschrumpften Bahnhof Wörth liegen auch schon länger dort, ob die jemals noch zum Einsatz kommen bevor sie zusammengrostet sind.

Auch im nördlichen Bahnhofskopf erkennt man gut wie viele Gleise hier früher noch lagen.

Fast pünktlich wird auch Neustadt (Weinstr.) erreicht. Die DB Auskunft schlug hier einen Umstieg von über 1h vor, aber da der Zug um 13:26 ankommt, wird die kurz darauf einfahrende S2 um 13:30 noch locker erreicht.

Und so geht es mit der „S-Bahn“ weiter und über den „wunderschönen“ Bahnhof Ludwigshafen Hbf nach Mannheim…

… und ohne Umsteigen vorbei am aktuellen und alten Stellwerk von Mannheim Hbf und dem daneben parkenden Rettungszug der Schnellfahrstrecke weiter nach Heidelberg und durchs Neckartal nach Eberbach.

Durch die frühere S-Bahn habe ich in Eberbach gut 1,5h Übergang auf den Odenwaldexprss.

Gebug Zeit für ein Lasagne Eis im Eiscafé Venezia am Neuen Markt wo ich gerade so noch einen Platz ergattere.

Danach ist noch Zeit für eine Runde durch die Stadt zum Neckar.

Nach der Kaserne Basel komme ich dabei auch mit dem „Karpfen“ an einem weiteren Etappenziel der Sommerradtour vorbei.

Die Hochwassermarken in bis zu 4m Höhe an einem Haus das bereits etliche Meter über dem aktuellen Wasserspiegel des Neckars liegt beeindrucken.

Unter dem Leopoldsplatz liegt eine Tiefgarage inkl. top sauberer öffentlicher Toilette die zur Entsorgung des Kaffee genutzt wird. Die massive Stahltüre und Entlüftungeinrichtungen im Treppenhaus errinnern dass sich hier auch ein Schutzraum verbirgt.

Erleichtert gehts durchs Ort zurück zum Bahnhof.

Und entspannt und insbesondere ab Erbach recht gut besetzten RB82 geht es weiterhin pünktlich nach Hause.

Hier noch der Fahrplan welcher mit 9:24h, gegenüber der Anreise mit ICE und IC am Freitag mit 8:17h, im reinen Nahverkehr (wobei der TER nach Strasbourg schon als IR einzustufen wäre) nur etwas über 1h länger brauchte. Würde die Odenwaldbahn stündlich nach Eberbach fahren wäre es nichtmal 1/2h länger.

STR 8
Nach Basel, Neuweilerstrasse
Ab 08:24 Basel, Weil am Rhein Grenze
An 08:48 Basel, Bahnhof SBB, Gleis E

TER96218
Ab 09:21 Basel SBB, Gleis 31
An 10:39 Strasbourg

TER30650
Ab 11:27 Strasbourg
An 12:22 Wissembourg

RB 53 (81492)
Nach Neustadt(Weinstr)Hbf
Ab 12:33 Wissembourg
An 13:24 Neustadt(Weinstr)Hbf, Gleis 5

Eine Stubde früher die S2  gefahren für längeren Aufenthalt in Eberbach

S 2
Nach Mosbach(Baden)
Ab 13:30 Neustadt(Weinstr)Hbf, Gleis 4
An 14:58 Eberbach, Gleis 1

Anstatt laut Auskunft mit 1:06h Wartezeit in Neustadt
S 2
Nach Mosbach(Baden)
Ab 14:30 Neustadt(Weinstr)Hbf, Gleis 4
An 15:58 Eberbach, Gleis 1

VIA RB82 (25182)
Nach Frankfurt(Main)Hbf
Ab 16:38 Eberbach, Gleis 5
An 17:48 Reinheim(Odenw), Gleis 1

So, das war der Ausflug. Nächstes Wochenende geht’s zum Walberlafest.

„Dreiländerfahrt“ durch Baden und das Elsass in die Pfalz oder auch…

…entlang der Murg, des Rheins und der Lauter nach Schweigen.

Nach einem üppigen am Platz servierten Frühstück konnte es gegen halb 10 losgehen zur im Nachgang betrachtet entspanntesten Etappe der ganzen Tour. Komoot zeichnete 77,8 km auf, auf denen es „nur“ 320m aufwärts ging und mit 280m fast genau soviel abwärts. Wäre nicht der starke Gegenwind zwischen Lauterbourg und Wissembourg gewesen und dass Schweigen etwas am Berg liegt, ich glaube dann wären bei der Ankunft weit mehr wie noch 40% im Akku an Restkapazität verblieben.

Aber jetzt erstmal der Reihe nach.

Von Weisenbach bis ins benachbarte Hilpertsau führt der Radweg auf der B462, nicht schön, aber es geht. Der Gleisanschluss zur Papierfabrik in Hilpertsau existiert noch, ist aber ungenutzt.

In Obertsrot spare ich mir den Anstieg hinauf zum Schloss Eberstein. Gestern hatte es genügend Aussichtspunkte.

Bei und in Gernsbach dann wieder nette Ausblicke auf die wiedereinmal angestaute Murg, laut Infotafeln gibt es alleine in Gernsbach acht Wasserkraftwerke im Gemeindegebiet.

Aber auch die links der Murg liegende Altstadt kann sich sehen lassen.

Kontinuierlich geht es mit leichtem Gefälle bergab.

Bei Gaggenau oder besser bei Bad Rotenfels ist im dortigen Unimog Museum ein grosses Unimog Treffen am Anlaufen und einige der Teilnehner zeigen schon mal auf dem Parcour des Museums was ihre Schätzchen so können.

Kurz darauf ein weiterer Tiefpunkt seinerzeit CSU geführter deutscher Verkehrspolitik. Der Abschnitt mit Oberleitung für LKW auf der B462. Wie der auf der A5 zwischen Gräfenhausen und Langen ist er reine Verschwendung von Steuergeldern und nutzt nichts.

In Oberndorf dann das Denkmal für die letzte Schweinehirtin des Dorfes die ihren Dienst bis in die 1950er Jahre versah.

In Kuppenheim werden die Getränkevorräte wieder ergänzt, auch wenn es fast nur bergab ging so fordert die Sonne ihren Tribut bei Temperaturen um die 28°C.

Entlang des parallel zur Murg verlaufenden Kanals geht es entspannt und oft schattig nach Rastatt.

Dank der Lärmschutzwände auf der Brücke über die Murg taugt diese nicht mehr als Fotomotiv.

Kurz dahinter die ehm. Brauerei Franz deren Gelände nur noch für die Verteilung genutzt wird. Gebraut wird nun in Karlsruhe.

Quer durch Rastatt gehts wieder an die Murg und auf deren Damm weiter bis Steinmauern.

Danach fahre ich etwas auf Unwegen weiter, der Begriff Goldkanal auf dem Radwegweiser hat neugierig gemacht. Wobei es sich hier eigentlich nicht um einen Kanal sondern eher um einen alten Seitenarm des Rheins handeln dürfte. Aber es ist definitiv ein hübsches Fleckchen Erde hier und schade dass ich kein Badezeug und mehr Zeut habe.

Hinter Au am Rhein schlage ich mich etwas durch die Feldwege direkt zur Fähre zwischen Neuburgweiler und Neuburg.

Nachdem zwei Frachschiffe sich gekreuzt haben kommt die Fähre herüber und bringt neben ein paar Autos auch eine beachtliche Zahl an Radfahrern mit.

In die Gegenrichtung sind es mit mir 5 Radfahrer und ebenso 5 Autos. Die Lastgrenze der Fähre von 30t ist somit noch nicht erreicht.

Es ist schon lange her dass ich mit so einem Gerät einen Fahrschein ausgestellt bekam.

Am gegenüberliegenden in Rheinland-Pfalz liegenden Ufer warten wieder nicht gerade wenige Radfahrer auf die Ausreise nach Baden-Württemberg 😉

Hrmpf, eigentlich sollte das Handy ein Serienfoto vom 628er von Lauterbourg nach Wörth machen dessen Strecke hier am Bü auch durch ein Schott im Rheindamm führt. Aber die Bilder wurden zwar hochgezält im Display aber warum auch immer nicht aufgezeichnet. 2017 hatte ich ähnliches Pech beim Foto an gleicher Stelle.

Dann halt erstmal rüber ins französische Lauterbourg in dem noch zwei Stellwerke deutscher Bauform ihren Dienst verrichten. Wobei heute vermutlich nur das nördliche Stellwerk besetzt ist da zwischen Lauterbourg und Rœschwoog Schienenersatzverkehr besteht. Der AGC auf Gleis B döst daher in der Sonne während der 628er aus Wörth doch einiges an Fahrgästen mitbringt (dass der Bus nach Rœschwoog gut 10min zuvor abfuhr ist ja fast logisch) und nach kurzer Wende wieder nach Eörth zurückkehrt. Alle Stunde wiederholt sich dies. Eine Zugdichte von der man auf französischer Seite nur träumen kann.

— wird fortgesetzt—

Durch Lauterbourg geht es über die A15 mit Blick aufxderen ehm. Zollgrenzstation um in Scheibenhard kurz ins deutsche Scheibenhardt und wieder zurück zu wechseln. Eigentlich wäre es ein Dorf, egal ob mit „d“ oder „dt“ am Schluss geschrieben aber das Flüsschen Lauter trennt es in zwei Teile.

Hinter Scheibenhard liegt ein wenig Dallas in der Luft, aber die Ölförderpumpen stehen still, die Quelle ist scheinbar nun erschöpft. In einem Artikel von 2008 war von einer Restförderzeit von 10 Jahren die Rede.

Kurz danach fädelt der Radweg auf die ehemalige Bahnstrecke von Lauterbourg nach Wissembourg ein. Innerhalb Lauterbourgs ist diese schin lange überbaut und zudem von der A15 zerschnitten.

Der Weg verläuft nicht durchgehend auf der Trasse, da die Strecke Ende der 1950er stillgelegt uns zwischen 1860 und 1970 abschnittsweise Entwidmet wurde ist sie gerade in den Ortslagen meist überbaut.

In Salmbach steht noch ein Brückenfundament nun nutzlos in der Landschaft und das Restaurant de Gare hat azch schon bessere Zeiten gesehen schätze ich mal.

Warum man im Wohngebiet mit kaum Straßenverkehr auf der alten Trasse derartige pseudo Radwege anlegt, das verstehen wohl nur die Planer.

Die Störche auf dem Feld hinter dem Ort interesseren sich nicht für die Radler und suchen ungestört nach was zu Fressen.

Knapp verpasse ich die Fotomöglichkeit für den Zug nach Winden, allgemein ist es schwierig eine freie Fotostelle zu finden. Erst später entdecke ich dass eine der Brücken parallel zur Strecke nach Strasbourg einen Feldweg trägt. Insgesamt ist die Unterführung recht breit und hatte früher mal aus bis zu sechs Brücken bestanden. Warum? Vermutlich zur Anbindung der heutigen Brachfläche im Dreieck zwischen der Strecke nach Wörth und der nach Strasbourg. Bestand hier früher mal ein grosses Betriebswerk? Die Vermutung liegt nahe zumal in Wissembourg immer die Fahrtrichtung gewechselt werden musste und in der meisten Zeit unterschiedliche Bahngesellschaften hier aufeinander trafen.

Auch für den TER aus Strasbourg wird es knapp, er kann gerade noch am Bahnsteiganfang von Gleis C eingefangen werden. Der Regiolis auf Gleis B hätte schon nach Strasbourg gefahren sein sollen, wurde aber durch einen Bus ersetzt. Warum auch immer.

Durchgehende Züge gibt es heute nicht mehr. Die Züge aus Mainz/Neustadt/Winden enden auf Gleis A am Hausbahnsteig, die aus Strasbourg auf Gleis B und C.

Die Altstadt vom Wissembourg lasse ich wortwörtlich links liegen und steuere direkt nach dem Etappenziel Schweigen zur Pension Rebstöckel an. Die Fotomotive in und um Wissembourg werden auf eine spätere Tour vertagt.

Und dann ist schon Schweigen mit dem Weintor am südlichen Ende der deutschen Weinstrasse erreicht.

Das zur Pension gehörige Restaurant hat heute geschlossen und beim Schweiger Hof werde ich endlich nach diversen ausreservierten oder im Urlaub geschlossenen Restaurationen fündig.

Sehr satt ob der bodenständigen Pfälzer Kost geht es mit einem Schlenker über den nahen Weinberg mit Ausblick ins Elsass bis hinüber in den Schwarzwald und das Weintor zurück zur Übernachtung.

Wer es noch nicht gemerkt hat, der Link zur Etappen bei Komoot lag heute ganz zu Anfang des Blogbeitrags 😉