Der Sonntagmorgen beginnt mit ein wenig Sonnenschein. Es ist also noch Luft nach oben, aber immer noch besser wie Regen.
Das Schild der Umleiterstrecke verursacht derweil auf dem Weg zur Station Koblenz Stadtmitte einen Ohrwurm.
Heute ist die Fahrgastinformation wohl intakt, so zeigt der DSA auf Gleis 1, während der Bagger dort herumgurkt, an dass hier keine Züge verkehren.
Mit der MRB RB26 aus Mainz geht es dann flott nach Brohl.

Fast 1,5 Stunde vor der Abfahrt um 11:15 wird, quer durch die Baustelle des Bahnhofsvorplatz, der etwas oberhalb liegende Bahnhof der Brohltalbahn erreicht.
Dort rangiert die schon von meiner Radtour im Oktober 2023 gut bekannte D5 etwas mit dem Winterzug.
Naja, Winter. Es hat nichtmal Frost, geschweige denn Schnee, aber gut. Es regnet wenigstens nicht 😉 und die Wagenheizug ist gut am Bollern.
Seit dem letzten Besuch ist im Brohltalbahnhof auch ein Einfahrsignal mit, zur Reduzierung der Windlast, durchbrochenen Flügeln gewachsen.
Der Fahrkartenbezug dauert ein wenig, der Fahrkartendrucker ist etwas störrisch.
Die Reservierungen sind aussenden an den Wagen angebracht.

Was hat die Brohltalbahn mit vielen französischen (meterspurigen) Museumsbahnen gemeinsam?
Das Rollmaterial der Personenwagen ist mehrheitlich aus der Schweiz. Hier hatte man sich mit Plattformwagen der BOB eingedeckt.
Mit der Innenausstattung der ersten und zweiten Klasse besteht dazu kein Zweifel.
Noch schnell mit Glühwein und Bier am Kiosk eingedeckt und mit gut 15min Verspätung geht es los.

Und so schaukelt sich der ansehnlich lange Zug gemütlich das Brohltal hinauf.
In Niederzissen hat es einen längern Aufenthalt, hier steigen auch gut 2/3 der Fahrgäste für die Wanderung aus. Aber es ist ja bis Oberzissen bezahlt. Also… sitzenbleiben.

Leider geht die Fahrt nicht weiter über die hier beginnende Steilstrecke nach Engers, aber was solls, auch ohne die Rampe hatte die D5 schon gut zu ziehen.
Noch während die Gruppe sich zum Anstieg zur Schutzhütte Brohltalblick sammelt wird schon mal die Lok für die Rückfahrt, über eine Weiche mit roten Eckanstrich wegen fehlenden Spitzenverschluss, umgesetzt.

Also geht es nun zu Fuss hinauf auf die nördlich von Niederzissen liegende Anhöhe wo bei der Schutzhütte Brohltalblick schon ein Lagerfeuer wartet.

Und ein Eintopf mit Wurst wartet auch.
Gut gestärkt geht es dann auf eigene Faust weiter zum Rodder Maar.

Von dort ging es dann wieder hinab Richtung Niederdürenbach.

Kurz vor dem Ort steht ein massiver Betonklotz am Hang.
Dieser gehörte zu einer Materialseilbahn von Oberdürenbach nach Oberzissen (PDF Datei zum Download).
Und weiter ging es hinab ins Tal.

Noch ein Abstecher zur Sauerquelle von Oberzissen und ein Pitstop im örtlichen Imbiss/Dorfkneipe und dann ist es langsam Zeit für den Weg zum Bahnhof.
Die D5 ist mit 1200 PS recht kräftig für eine Schmalspurbahnlok und beim Zustieg zur Lok wird schon auf der Tür „Kopf einziehen“ angemahnt.
Neben den zwei mitgefügrten original Brohltalbahn gedeckten Güterwagen für Kinderwagen und Fahrradtransport ist der Speise-/Servicewagen der einzige Personenwagen ehemaliger DB Schhmalspurbahnen (Vermote Mosbach- Mudau oder Bottwarttalbahn) im Zugverband.

In Niederzissen hat es einen „Pinkelpausen“ Halt der für den umgekehrten Zweck, einholen von Getränken im Servicewagen genutzt wird um sich nicht durch die Wagen zu wuseln.
Und bald ist wieder Brohl ereicht.

Der Zug war sehr gut besetzt / ausgebucht.
Ausser uns drei verirren sich leider gerademal eine handvoll weiterer Fahrgäste zu den Zügen nach Remagen ubd Koblenz. Der Rest strebt zum Auto…
In Koblenz gehts dann ins Restaurant Dubrovnik was im ersten Stock gelegen ist und einen guten Ausblick auf die Strassenkreuzung und Kirche bietet.
Die Innenausstattung ist etwas in die Jahre genommen und erinnet etwas an ein Interregio Bordbistro, aber das Essen ist 1a.

So, Reisebericht fertig und morgen gehts nach der Teklo heim.