Kleine Bahnen im und am Schweizer Jura

Tag 1 der debx2023 Tour mit dem Tram in dem nicht nur Anschlüsse zum städtischen Verkehr sondern auch der „grossen Bahn“ angezeigt werden geht’s zum Bahnhof SBB wo sich nach und nach die weitern Mitreisenden eintreffen.

Etwas dekadent ist das Display am Ende der Paserelle vom Bahnhof SBB schon, auf dem ein Livevideo mit der Situation auf dem Centralbahnplatz inkl. Benennung der an den Bahnsteigen abfahrenden Tramlinien angezeigt wird um Umsteigern die Orientierung zu vereinfachen.

Kurz nach halb 9 geht ws nach Glovelier in der in die meterspurige CJ nach La-Chaux-de-Fonds umgestiegen wird.

Nach dem Fahrtrichtungswechsel in Combe-Tabellion kurz nach Glovelier erklimmt der kleine Zug die Höhen des Schweizer Jura und rasch geht es durch recht schneearme Gegend. In La-Chaux-de-Fonds ist Umsteigen in den noch „kleineren“ aber ebenfalls meterspurigen Zug nach Les Ponts-de-Martel angesagt.

Nach kurzer Wendezeit startet der durch unsere 11 Personen Gruppe überdurchschnittlich belegte Triebwagen auf die 16km Fahrt nach Les Ponts-de-Martel. Auch hier im Tal hat sich der Winter rar gemacht und es hat selbst im Schatten Temperaturen knapp im zweistelligen Bereich.

Also vergleichbar zu den herbstlichen Temperaturen die ich 2021 auf der kleinen Wanderung entlang des kleinen Bähnchen auch hatte.

Der Fahrplan ist eng gestrickt und schon nach nur 6min im Endbahnhof Les Ponts-de-Martel, irgedwio im Nirgendwo, geht es wieder zurück nach La-Chaux-de-Fonds.

Der rustikale Führerstand des kleinen Triebwagen und Schneereste kurz vor La-Chaux-de-Fonds. Lang werden die auf der Strecke eingesetzten Triebwagen aus den 1990er Jahren und von Vevey gebauten Wagen nichtmehr im Einsatz stehen. Die Ablösung durch neue teils niederflurige Wagen von Stadler ist vorgesehen.

In La-Chaux-de-Fonds wurde in den SNCF AGC umgestiegen der mit einer sehr überschaubaren Anzahl aber für das französische Jura schon bemerkenswerten Anzahl von Zugpaaren um 6:00 (nur Mo-Fr), 8:00, 12:00, 16:00 und 17:00 in 1 3/4h eine Verbindung nach Besançon in Frankreich herstellt.

Aber es geht nur bis Le Locle kurz vor der Grenze zur ihre letzte Fahrplanperiode im Betrieb stehenden gerademal 4,24 km langen Bahn nach Les Brenets. Das Schild in der Unterführung in Le Locle wird ab Dezember 2023 keinen Anschluss mehr ankündigen.

Das Titelbild des heutigen Blogbeitrags steht daher auch ein wenig symbolhaft für die „Zukunft“ dieser kleinen Bahn.

Auch diese Strecke wurde 2021 schon erwandert und es hat im seinerzeitigen Blogeintrag auch Infos zum weiteren Schicksal der Bahnstrecke.

Die Anzshl der Halte und auch die Fahrtzeit ist sehr übersichtlich und mangels angeforderten Halten in den einzigen zwei Zwischenhalten wird Les Brenets mehr als pünktlich erreicht.

In den 42min bis zur Rückfahrt hätte der Zug locker nochmal nach Le Locle und zurück pendeln können. Aber fur wen? Aber auch für einen kurzen Weg zum See ist die Zeit zu kurz. Also wird das Umfeld erkundet, so auch die gut geschützt in einem pseudo Tunnel parkierte Dampflok der Strecke. Ob der aktuelle Triebwagen aus italienischer Produktion der 1950er Jahre ab Dezember auch ein Denkmal wird?

Und dann geht’s wieder zurück nach Le Locle. Adieu kleines Bähnchen, aber den Bus durch das schmale Tunnel werde ich mir nach der Transformation der Trasse schonmal ansehen.

Am Bahnsteig 1 wartet schon der Regionalzug nach Neuchâtel der den gut besetzen Zug mit super Ausblicken auf die Alpen hinunter nach Neuchâtel bringt.

Hier gab es einen weiteren der diversen knappen Übergänge des heutigen Tages die aber auch auf den ICN nach Yverdon einwandfrei funktionierten. Bahnfahren wie mit einem Schweizer Uhrwerk.

In Yverdon wieder ein kurzer aber Bmbahnsteiggleicher bzw. „gleisgleicher“ Umstieg in die S-Bahn, öhm hier natürlich RER genannt, bis Chavornay.

Hier war ein wenig mehr Zeit beim Umstieg auf Grund einer Taktlücke welche vermutlich der Mo-Fr zahlreich verkehrenden Bedienfaharten in die nicht gerade wenigen Gleisanschlüsse der Industriegebiete von Chavornay und Orbe, in letzterm ist Nestlé der Hauptkunde, geschuldet ist und man den Fahrplan einfach Mo-So im grossen und ganzen recht gleich fährt.

Also genügend Zeit sich die Anlagen ubd Schnittstelle zur SBB anzusehen.

Die gerademal knapp 3,9km lange Strecke ist mit 750V Gleichspannung ekektrifiziert und für den Personenverkehr stehen seit Mitte 2022 zwei GT8-100C/2S der AVG aus Karlsruhe im Einsatz. Der zweiachsige Be2/2 14 als frühes Einzelstück von Stadler vo 1990 ist seit einem Schaden in 2021 ausser Betrieb, der ex. Uetlibergbahn BDe 4/4 15 und seinem zugehörigen Steuerwagen sind seither ausser Dienst bzw. abgebrochen.

Unterwegs parkte in einer Halle eine moderne G12xx (?) zur Bedienung der Anschließer, in Orbe steht eine interessanter weise mit vielen deutschsprachigen Beschriftungen versehene aber stark an einen französischen Dieselloktyp der oft auf privaten (VFLI?) Güterstrecken verwendet wurde erinnert.

Der Einzelgänger Be2/2 und sein Nachfolger sonnen sich derweil im kleinen Bahnhof von Orbe.

Der Hemmschuh als Gleissperre mit angebrachter Sperrscheibe ist auch eine interessante Konstruktion.

Aber auch die Teilnehmer der Tour genießen die Sonne bevor es unter Sicherung durch die eher rustikale und minimalistische Stellwerkstechnik zurück nach Chavornay geht was wiederum überpünktlich erreicht wurde.

Wodurch auch etwas Zeit für das dortige Bedienuntableau, eine eigenwillige Rückbauversion einer Weichenverbindung (alle Antriebe nich vorhanden inkl. Klinkenverschlüsse, aber vor und hinter dem Spitzenverschluss mit der CH Version eines HV73 gesichert) und eines sehr improvisiert aussehenden Thales Kasten mit Videoüberwachung von zwei Achszählern bleibt.

Interessant ist übrigens dass der an den zwei Sternen erkennbare Wiederholer nicht die zu erwartende Geschwindigkeit des Ausfahrsignals anzeigt sondern die des zuvorgelegenen Einfahrsignals, sozusagen als Erinnerung.

Nach kurzer S-Bahn Fahrt ist dann Lausanne erreicht.

Die Zugzielanzeiger sind sogar in der Lage die prognostizierte Besetzung der Wagen anzuzeigen.

Und so geht es bei weiterhin bestem Wetter im IR der Linie 90 erst entlang des Genver See und dann die Rhone hinauf nach Brig das kurz nach 18:30 erreicht wurde.

Einchecken im Hotel Viktoria welches vor etlichen Jahren schonmal als Stützpunkt für debx Touren diente und Abendessen mit allerlei Gesprächen und Diskussionen.

Morgen gehts dann nochmal ins westliche Schweizer Jura.

Von Basel entlang der Birs und Sorne nach St-Ursanne

Nach der kurzen Nacht (ich glaube die Truppen vom Tattoo hatten eine noch kürzere Nacht), der bei teils über 30°C sehr anstengenden Tour die aber sehr schöne und ab Glovelier sehr sehr sehr schöne Aus- und Einblicke hatte bin ich jetzt nur dazu gekomnen die Collagen zu erstellen und hochzuladen. Für den Begleittext fehlt mir nun auch die Zeit. Schlaf ist wichtiger.

Daher erstmal nur die Bilder und der Link zu Komoot mit noch mehr Bildern.

Mehr Text folgt später. Morgen geht’s erstmal wieder über den Berg und nach Frankreich.

Heimfahrt mit Hindernissen

Nach 2 1/2 Wochen mit Seminar, debx2021 und der Nachtour geht es heute nach Hause und auch der Himmel ist irgendwie traurig darüber.

Aber nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub.

Der erhoffte Güterzug mit den Rollschemeln kommt auch heute nicht bzw. ist vermutlich schon gegen 5:30 Uhr nach Glovelier gefahren.

Egal, dann halt die Personenzüge fotografieren und dazwischen noch kurz ins Coop und der 9:49 war dann mein Zug Richtung Heimat, der zuvor noch vom Wechselbehälterzug gekreuzt wurde.

In La Combe ist das Gleis in dem gestern noch die beiden Holzwagen standen leer und in Glovelier werden gerade drei leere Wagen auf Rollschemel verladen.

Die beiden Wagen aus La Combe und Saignelégier wurden bereis abgeladen und stehen bereits abholbereit bereit.

Mit dem Flirt der S3 geht es entspannt nach Basel SBB.

Die schnellste Verbindung wäre ab hier mit dem ICE nach Frankfurt, aber auf ICE 3 oder gar ICE 4 steht mir nicht der Sinn.

Denn die Auskunft gibt noch den EC 8 heraus der von Zürich nach Dortmund fährt heraus und der führt einen SBB Panoramawagen mit. Einer der genialsten und angenehmsten Wagen (neben den RhB Bernina Panoramawagen oder den RhB Pullmann Wagen) die ich kenne.

In Begleitung der BLT Tram, Flirt und TGV geht es aus Basel SBB heraus und als der Desiro HC nach Offenburg parallel fuhr wusste ich dass ich im besseren Zug sitze.

Aber gegen die gruselig hohen Lärmschutzwände welche im Zuge des Ausbaus der Rheinstrecke unter anderem bei Weil am Rhein errichtet wurden hilft auch kein Panoramawagen trotz seiner erhöhten Sitzposition.

Ich entscheide mich nochmal den Geldbeutel zu ärgern und wähle das „Aperoplättli“. Der zugehörige Fendant aus Sion passt hervorragend dazu.

Aber am Zug stimmt irgendwas nicht. Bereits on Basel Bad Bf geht es erst mit ein paar Minuten Verspätung los und in Bad Krotzingen ist eine techn. Untersuchung nötig was gut 20min Verspätung generiert, aber für den Umstieg in Mainz noch unkritisch ist.

Aber in Lahr steht der Zug wieder ausserplanmässig und mit über 45min Verspätung geht es weiter und damit wäre der Anschluss in Mainz weg.

Dafür ergibt sich aber ein 15min Übergang in Karlsruhe auf den ICE Richtung Darmstadt und schon bald ist die Bergstrasse erreicht und die Starkenburg grüsst herab.

Ich erspare mir den Wechseln von Gleis 5 nach Gleis 8 zur RB75 um dann nochmal in Darmstadt Nord umzusteigen und warte am bahnsteiggleichen Gl. 6 auf die RB81 nach Hause welche dann auch pünktlich kommt.

Somit bin ich trotz Fahrzeugproblemen beim EC 8 noch fast wie vorgesehen zu Hause.

So, nächster Urlaub kommt bestimmt.

Quer durch die Schweiz in die Verlängerung

Der Tag begann mit herrlichen Ausblicken aber gleichzeitig war Abschied nehmen angesagt.

Die Teilnehner von #debx2021 sammelten sich daher nach dem Frühstück und die meisten fuhren 9:08 Richtung Heimat.

Wie schon gestern war auf dem Scheitelpunkt der Bernibsstrecke Nebelsuppe angesagt.

In Pontresina wird derzeit die Gleisanlage und Sicherungstechnik umgekrempelt und erneuert.

Im Gleis 1 wartet derweil der Coop Container nach Poschiavo sowie die Müllabfuhr für Alp Grüm auf den nächsten Einsatz.

Weiter ging es nach St. Moritz während Teile der Gruppe wechselten hier zum Zug nach Samedan um über Chur oder Landeck weiterzufahren.

Der Weg über St. Moritz kostete zwar Zeit, sparte aber Umstiege und zudem war mit dem Zug nach Landquart komnte auch die Strecke durchs Engadin und Prättigau befahren und eine Tunnelaufnahme im Vereinatunnel gemacht werden.

Hmmm, laut Fahrplanauskunft soll der ICE (eigentlich ICE70 aber laut Auskunft ICE 10070) bis Basel fahren, aber hier ist er durchgehend angezeigt und es komnt sogar ein ICE4.

Der Zug ist, wie schon der RE von St. Moritz nach Landquart, sehr gut besetzt.

Früher war das Zentralstellwerk Zürich HB ein dominantes Gebäude, heute verschwindet es geradezu unter den Bürogebäuden im Bereich der ehm. Sihlpost.

Ich bin dafür einen ÖV Führerschein einzuführen und spätgebärenden Helikoptereltern einen eigenen Wagen zuzuweisen. Oh man, zum Glück muss ich Familie „das ist jetzt nicht mehr steril“ im Vierer vornedran nur noch bis Basel ertragen muss. Mein Beileid die dieses Geschwafel und das Ritalinkind noch bis Hamburg ertragen müssen.

Wegen Bauarbeiten wird der Zug mitten durch den Rangierbahnhof Muttenz / Pratteln geführt und das ist wohl auch der Grund für die verwirrenden Zuginfos. Denn kurz vor Basel SBB erfolgt die Durchsage dass der ICE in Basel SBB endet und die Fahrgäste bis Karlsruhe in den ICE nach Utecht umsteigen sollen. Der Unstieg erfolgt zudem nicht bahnsteiggleich. Tolle Idee.

Achja, der Anschluss ICE hatte dann ein Problem und musste nach Resett in Basel Bad Bf nochmal eine Drehfahrt absolvieren. Der etwas später fahrende und ca. 30min verspätete ECE von Mailand nach Frankfurt war auch keine Alternative da dieser Basel SBB vorbei direkt nach Bad Bf geleitet wurde. Und der eigentliche ICE 70 begann zuvor auch erst in Basel Bad Bf.

Keine Ahnung was man sich bei SBB und DB mit dieser Planung gedacht haben, die Kundschaft war jedenfalls wenig begeistert wie ich von damit weiterreisenden erfuhr.

Mir war das aber egal, der Flirt als S3 nach Porentury über Delemont und Glovelier kam pünktlich herein und weiter.

Die Auslastungsanzeige in der SBB App scheint Coronaschäden zu haben. In der 1. Klasse hatte es hinter Delemont mit mir 2 Fahrgäste und die App erzählt was von hoher Auslastung.

Der Umstieg in Glovelier ist entspannt und ermöglicht noch Fotos der aktiven Rollschemelanlage. Damit ist die CJ noch eine der wenigen Schmalspurbahnen in der Schweiz mit Verladung von Normalspurwagen.

Top Wetter auf dem Weg nach Saignelegier.

Und bald ist das Ziel der Nachtour erreucht. Check in im Bahnhofshotel.

Die Abendsonne wird noch für eine kleine Fotorunde genutzt.

Ich mag ja Kühe (nicht nur nachdem sie beim Metzger waren), aber wenn man auf einer offenen Wiese steht und dann eine Herde durch die Bahnunterführung kommt und einem umkreist wird mir doch etwas anders. Leider bogen sie als der Zug kam ab so dass nur ein schlechter Querschuss auf Zug und Kuh gellang. Danach räumte ich zügig das Feld…
Keine Ahnung wo die herkamrnen, rundum war freies Feld und keine Sperre auf dem Weg.

Lustige Schilder im Ort und eine Spitzenpizza sowie Tiramisu im Restaurant Bellevue.

Morgen geht’s vsl. nach Les Brenets.

Hier noch der heutige Fahrplan:

Ab 09:08 Alp Grüm (R 4632, Richtung: St. Moritz)
An 10:11 St. Moritz – Gl. 7

Ab St. Moritz (Fussweg)
An St. Moritz

Ab 10:47 St. Moritz – Gl. 3 (RE 1334, Richtung: Landquart)
An 12:37 Landquart – Gl. 8

Ab Landquart (Fussweg)
An Landquart

Ab 12:47 Landquart – Gl. 3 (ICE 10070, Richtung: Basel SBB)
An 15:04 Basel SBB – Gl. 9

Ab Basel SBB (Fussweg)
An Basel SBB

Ab 15:37 Basel SBB – Gl. 17 (S 3 17354, Richtung: Porrentruy)
An 16:33 Glovelier – Gl. 3

Ab Glovelier (Fussweg)
An Glovelier

Ab 16:38 Glovelier – Gl. 13 (R 266, Richtung: La Chaux-de-Fonds)
An 17:14 Saignelégier